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Schulz, Heinrich Wilhelm; Quast, Ferdinand von [Editor]
Denkmäler der Kunst des Mittelalters in Unteritalien (Band 1) — Dresden, 1860

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https://doi.org/10.11588/diglit.22893#0354
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*und der Jagd in den umliegenden Wäldern halber oft besuchter Sommeraufenthalt. Letzteren Fürsten
finden wir sehr häufig im Juli und August dort residiren. — Von seinem speciellen Interesse an
den Gebäuden zeugen einige im königlich neapolitanischen Staatsarchive erhaltene Urkunden.] —

1278(9) am 19. April ap. turrim S. Herasmi prope Capuam befiehlt König Karl I. dem
Justitiar der Basilicata die Häuser des Pallastes, sowie die Wasserleitung von Lagopesole repariren
zu lassen. Er solle zu dem Behufe sich sofort mit Sachverständigen an Ort und Stelle begeben,
die Kosten veranschlagen und den Bau beginnen lassen, so dafs der König bei seiner nächstbevor-
stehenden Ankunft daselbst bequem wohnen könne. Falls, wie es doch befohlen sei, Mühle und
Backofen (furnum) noch nicht vollendet seien, sollen sie sofort beendet werden. —

Den 30. April 1279 zu Neapel befiehlt Karl I. Mühle und (Back)ofen im Schlosse Lagopesole
in Stand setzen zu lassen. — E reg. Car. I. 1277. F. 195. —

Eine spitzbogige Pforte an dem Schlosse, von einfacher Profilirung, befindet sich in oft
vorkommender Weise an einem vortretenden, oben mit einem Spitzgiebel abschliefsenden Portalbaue.
Die Pfosten und der Bogen werden von jenen in Sicilien so häufigen Zickzacklinien in dreifacher
Stabprofilirung begleitet. [Vornehmlich der s. g. ,Kirehthurm' enthält noch alte Theile, wie sich über-
haupt an dem Gebäude noch altes Ornamentwerk, Arabesken u. dgh, vorfindet. Einzelnes ist zum
Schmucke der Capelle in dem grofsen Schlosse von Caserta weggenommen worden, für das manches
mittelalterliche Bauwerk gebrandschatzt ist, z. B. S. Costanzo in Capri; vgl. unten IL, 210.]

R A P 0 L L A.

[Die Cathedrale des in der ersten Hälfte des XL Jahrhunderts gegründeten, 1527 mit dem
von Melfi vereinigten Bisthumes Rapolla, Sta. Maria Assunta, rührt aus der ersten Hälfte des
XIII. Jahrhunderts her. Eine Inschrift, welche sich unter zwei Basreliefs aus Marmor an der West-
seite des 1664 den 8. September gröfstentheils eingestürzten und erst seit wenigen Jahren wieder-
hergestellten Glockenturms befindet, lautet (mit einigen nothwendigen Verbesserungen des Ab-
druckes bei d'Avino, Cenni storici. S. 559.):

Anni sunt mundi numerantis nulle ducenti* * statt MCC.

atque novem , primo cum me fundavit ab imo (1209.)

14. Aug. 1851 und 16/17. December 1857) in der Zeitschrift cet. p. 110. Note 6. Giuseppe Antonini (Barone di 8.

„Ausland". Stuttgart und Tübingen 1859. S. 300. f. und des Biase) Lucania. Napoli 1797. 4to. IL, 85. D'Avino S. 331.

selben Verf. Eine Reise durch die neapolitanische Provinz Ba- Note 1. etc., und besonders Schnars, Eine Reise u. s. w.

silicata und die angrenzenden Gegenden. Mit Berücksichti- S. 51. ff. 79.]

gung der jüngsten Erdbeben vom 16/17. December 1857. p) Vgl. den Artikel des Progeneralvicars von Rapolla,

St. Gallen 1859. 8vo. S. 45. ff.] Francesco Chiaromonte bei D'Avino, Cenni storici sulle

[') Ueber den Namen vgl. di Cesare, Storia di Man- chiese arcivescovili etc. del regno delle due Sicilie. Napoli

redi. Napoli 1837. I. 18G. f. Duc de Luynes. Recherches 1848. fol. S. 556. ff.]
 
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