328
*In dem königl. Archivio della Zecca zu Neapel befindet sich fase. XXII. n. 6. (vgl. auch
(Scottus) Syllabus membranarum ad regii archivi Siclae pertinentium. Neapoli 1824. L, 99.) eine
Urkunde des Bürgers Vitalis Fuscus (Tuscus?) von Venosa, wonach derselbe im Auftrage des Ju-
stitiars der Basilicata, Bertrand de Balma, gemeinsam mit Jacob, königlichem Richter von Venosa, und
Wilhelm, Notar derselben Stadt, ferner dem Meister Gualto de Girytois, Meister Paschalis, Meister
Robert de Aligrancia, Zimmermeister aus Venosa, Meister Johann, dem Maurer (fabricator), und
Meister Stephan, dem Maurer (murator), von derselben Stadt, die Reparaturkosten des Hauses am
königlichen Marstall von S. Gervasio auf 7 Unzen 9'/2 Tari abgeschätzt hat. — —
In Venosa gab König Karl I. den in seinem Dienste Verwundeten seiner französischen Be-
gleiter Wohnung und währenden Unterhalt; es scheint dort ein förmliches Krankenhaus für die-
selben bestanden zu haben. (Reg. Carol. I. 1268. A. p. 23. a t.; d. d. 1276. 25. Novbr. Viterbo;
und ibid. p. 26. 1276. 9. September ap. Vitrallum: ,Scriptum est mutilatis Gallis existentibus
apud Venusium.') — In des Verfassers Excerpten.]
M E L F I.
[Melfi hat in der Geschichte Unteritaliens einen berühmten Namen. In dem nördlichsten
Theile der Basilicata gelegen, in einer Gegend, welche weite Blicke auf die Gefilde Apuliens dar-
bietet und auch durch seine feste Lage auf einem Felsen geschützt eignete es sich vortrefflich
zu einer das Land beherrschenden Warte.1) Als die ersten normannischen Eroberer im Jahre 1040
die gemachten Eroberungen unter sich vertheilten, wurde Melfi zum gemeinsamen Hauptorte erklärt,
der keinem gehören solle. Auf dem hier 1059 gehaltenen Concile belehnte Papst Nicolaus II. den
Grafen Robert Guiscard als Herzog von Apulien und Calabrien.
Ein Bisthum wurde 1037 in Melfi gegründet,2) An der Cathedrale, S. Maria Assunta,
ist noch der alte Thurm bemerkenswerth, welcher folgende Inschrift trägt: -f HOC . OPVS .
REGIVM . REGINA . CELI . COMtNDET . | qVOD . EX . PREÜ6PTO . ET . SALARIO . INVIC-
TISSIM1. REGIS . | ROGERII. 6T . FILII . 6IVS . GLORIOSISSIMI. REGIS . | W . (d. i. Willelmi)
PR6SVL . ROG . (d. i. Rogerius) C V . FiDELI. POPLO . MELFIENSI. | FELICI. GXITV . CONSV-
MAVIT . ANN . DNI. M.C.LIII(II) .3)
Antike Fragmente von Sarcophagen u. dgl. sind in dem viereckigen Hauptkörper des
[') Vgl. des Duc de Luynes Recherches u. s. w. pl. 1. [3) Unsere Abschrift hat III; das Richtige, von dem
Ansicht auf Apulien von der Nähe von Melfi aus genommen; Inhalte geforderte (Wilhelm regierte erst seit 1054) bietet
pl. II. Ansicht von Melfi.] uns Giustiniaui, Dizionario geografico-ragionato del regno
[») Gennaro Araneo bei d'Avino, Cenni storici cet. di Napoli. V., 426., nämlich 1155.]
S. 327.]
*In dem königl. Archivio della Zecca zu Neapel befindet sich fase. XXII. n. 6. (vgl. auch
(Scottus) Syllabus membranarum ad regii archivi Siclae pertinentium. Neapoli 1824. L, 99.) eine
Urkunde des Bürgers Vitalis Fuscus (Tuscus?) von Venosa, wonach derselbe im Auftrage des Ju-
stitiars der Basilicata, Bertrand de Balma, gemeinsam mit Jacob, königlichem Richter von Venosa, und
Wilhelm, Notar derselben Stadt, ferner dem Meister Gualto de Girytois, Meister Paschalis, Meister
Robert de Aligrancia, Zimmermeister aus Venosa, Meister Johann, dem Maurer (fabricator), und
Meister Stephan, dem Maurer (murator), von derselben Stadt, die Reparaturkosten des Hauses am
königlichen Marstall von S. Gervasio auf 7 Unzen 9'/2 Tari abgeschätzt hat. — —
In Venosa gab König Karl I. den in seinem Dienste Verwundeten seiner französischen Be-
gleiter Wohnung und währenden Unterhalt; es scheint dort ein förmliches Krankenhaus für die-
selben bestanden zu haben. (Reg. Carol. I. 1268. A. p. 23. a t.; d. d. 1276. 25. Novbr. Viterbo;
und ibid. p. 26. 1276. 9. September ap. Vitrallum: ,Scriptum est mutilatis Gallis existentibus
apud Venusium.') — In des Verfassers Excerpten.]
M E L F I.
[Melfi hat in der Geschichte Unteritaliens einen berühmten Namen. In dem nördlichsten
Theile der Basilicata gelegen, in einer Gegend, welche weite Blicke auf die Gefilde Apuliens dar-
bietet und auch durch seine feste Lage auf einem Felsen geschützt eignete es sich vortrefflich
zu einer das Land beherrschenden Warte.1) Als die ersten normannischen Eroberer im Jahre 1040
die gemachten Eroberungen unter sich vertheilten, wurde Melfi zum gemeinsamen Hauptorte erklärt,
der keinem gehören solle. Auf dem hier 1059 gehaltenen Concile belehnte Papst Nicolaus II. den
Grafen Robert Guiscard als Herzog von Apulien und Calabrien.
Ein Bisthum wurde 1037 in Melfi gegründet,2) An der Cathedrale, S. Maria Assunta,
ist noch der alte Thurm bemerkenswerth, welcher folgende Inschrift trägt: -f HOC . OPVS .
REGIVM . REGINA . CELI . COMtNDET . | qVOD . EX . PREÜ6PTO . ET . SALARIO . INVIC-
TISSIM1. REGIS . | ROGERII. 6T . FILII . 6IVS . GLORIOSISSIMI. REGIS . | W . (d. i. Willelmi)
PR6SVL . ROG . (d. i. Rogerius) C V . FiDELI. POPLO . MELFIENSI. | FELICI. GXITV . CONSV-
MAVIT . ANN . DNI. M.C.LIII(II) .3)
Antike Fragmente von Sarcophagen u. dgl. sind in dem viereckigen Hauptkörper des
[') Vgl. des Duc de Luynes Recherches u. s. w. pl. 1. [3) Unsere Abschrift hat III; das Richtige, von dem
Ansicht auf Apulien von der Nähe von Melfi aus genommen; Inhalte geforderte (Wilhelm regierte erst seit 1054) bietet
pl. II. Ansicht von Melfi.] uns Giustiniaui, Dizionario geografico-ragionato del regno
[») Gennaro Araneo bei d'Avino, Cenni storici cet. di Napoli. V., 426., nämlich 1155.]
S. 327.]