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Bogen bewaffnet oder tragen Kreuze; ihr Gesichtsausdruck ist streng und fest. — Zum Theil sind
diese Darstellungen, namentlich die ersteren, sehr zerstört.
Die Fresken in der Verlängerung des Mittelschiffes setzen die Geschichte Christi fort; das
Altarfeld ist mit Darstellungen aus der Legende der h. Catharina geschmückt, so wie mit den
Bildern der vier Evangelisten und vier grofsen Kirchenväter. Eine Anzahl der benachbarten sind durch
das später eingebrochene Fenster vernichtet, andere durch das gegenüberliegende Grabmal verdeckt;
wieder andere haben durch Restauration gelitten. In diesem Räume zeichnen sich die lebensgrofsen
Gestalten der hh. Maria und Catharina, Franciscus und Clara aus. Das Colorit in den einzelnen
Darstellungen ist ziemlich wechselnd; der Ausdruck der Gesichter mild und lieblich. Die Gewölb-
rippen sind hier durch schärfer sich abhebende Verzierungen markirt. —
Die Wand- und Deckengemälde der Seitenschiffe enthalten Darstellungen der hh. Catharina,
Johannes des Täufers, Leonhard, Onuphrius, Antonius, Gregorius, Benedictus von Nursia, aus der
späteren Legende der Jungfrau Maria, Agatha, Ursula, des Erzengels Michael, des h. Hieronymus,
dann auch wiederum Christi selbst u. s. f. u. s. f. — Eine Inschrift nennt den obengedachten
Künstler als Ausführer, wenn auch nicht des Ganzen, so doch gewifs wenigstens der meisten
Theile. Sie lautet:
FR5B?C j ISCVS | Dt . 3FR€ | CIO . | FtCIT | K . D . II | CCCC | XXXV0 . - | ')
[Aus S. Pietro in Galatina dürfte der oben S. 261. als in Otranto thätig genannte Bildhauer
Meister Nicolaus Ferrandus (bald nach 1480) sein, der dort ,de S. Petro' genannt wird.]
L E C C E.
Lecce ist die Hauptstadt der Terra d' Otranto benannten, das alte Calabrien begreifenden Pro-
vinz, dessen Benennung erst seit dem Jahre 679 von den Byzantinern nach dem Verluste des
gröfsten Theiles der Landschaft auf das von ihnen behauptete Land der Bruttier übertragen wurde,
während damals auch die Langobarden zuerst die Bezeichnung Apulia auf das von ihnen eroberte
alte Calabrien ausdehnten.2)
Die Uebereinstimmung der Lage von Lecce mit den Angaben der alten Schriftsteller über
die von Lupia, wie es Pausanias3) und Plinius4), oder Lupiae, Luppiae, wie es Strabos), Ptole-
[») Eine von fremder Hand im Nachlasse vorhandene et Siculo. Neap. 1776. 4to.; dahinter Parergon de epocha et
Abschrift hat II statt V.] caussa nominis Calabriae ad Bruttios translati.]
[2) Vgl. insbesondere Cannini Firmiani, De ortu et 3) VI, 19, 6.
progressu metropoleon ecclesiasticarum in regno Neapolitano ") H. N. III., 11, 16.
5) Lib. VI., cap. III.
Bogen bewaffnet oder tragen Kreuze; ihr Gesichtsausdruck ist streng und fest. — Zum Theil sind
diese Darstellungen, namentlich die ersteren, sehr zerstört.
Die Fresken in der Verlängerung des Mittelschiffes setzen die Geschichte Christi fort; das
Altarfeld ist mit Darstellungen aus der Legende der h. Catharina geschmückt, so wie mit den
Bildern der vier Evangelisten und vier grofsen Kirchenväter. Eine Anzahl der benachbarten sind durch
das später eingebrochene Fenster vernichtet, andere durch das gegenüberliegende Grabmal verdeckt;
wieder andere haben durch Restauration gelitten. In diesem Räume zeichnen sich die lebensgrofsen
Gestalten der hh. Maria und Catharina, Franciscus und Clara aus. Das Colorit in den einzelnen
Darstellungen ist ziemlich wechselnd; der Ausdruck der Gesichter mild und lieblich. Die Gewölb-
rippen sind hier durch schärfer sich abhebende Verzierungen markirt. —
Die Wand- und Deckengemälde der Seitenschiffe enthalten Darstellungen der hh. Catharina,
Johannes des Täufers, Leonhard, Onuphrius, Antonius, Gregorius, Benedictus von Nursia, aus der
späteren Legende der Jungfrau Maria, Agatha, Ursula, des Erzengels Michael, des h. Hieronymus,
dann auch wiederum Christi selbst u. s. f. u. s. f. — Eine Inschrift nennt den obengedachten
Künstler als Ausführer, wenn auch nicht des Ganzen, so doch gewifs wenigstens der meisten
Theile. Sie lautet:
FR5B?C j ISCVS | Dt . 3FR€ | CIO . | FtCIT | K . D . II | CCCC | XXXV0 . - | ')
[Aus S. Pietro in Galatina dürfte der oben S. 261. als in Otranto thätig genannte Bildhauer
Meister Nicolaus Ferrandus (bald nach 1480) sein, der dort ,de S. Petro' genannt wird.]
L E C C E.
Lecce ist die Hauptstadt der Terra d' Otranto benannten, das alte Calabrien begreifenden Pro-
vinz, dessen Benennung erst seit dem Jahre 679 von den Byzantinern nach dem Verluste des
gröfsten Theiles der Landschaft auf das von ihnen behauptete Land der Bruttier übertragen wurde,
während damals auch die Langobarden zuerst die Bezeichnung Apulia auf das von ihnen eroberte
alte Calabrien ausdehnten.2)
Die Uebereinstimmung der Lage von Lecce mit den Angaben der alten Schriftsteller über
die von Lupia, wie es Pausanias3) und Plinius4), oder Lupiae, Luppiae, wie es Strabos), Ptole-
[») Eine von fremder Hand im Nachlasse vorhandene et Siculo. Neap. 1776. 4to.; dahinter Parergon de epocha et
Abschrift hat II statt V.] caussa nominis Calabriae ad Bruttios translati.]
[2) Vgl. insbesondere Cannini Firmiani, De ortu et 3) VI, 19, 6.
progressu metropoleon ecclesiasticarum in regno Neapolitano ") H. N. III., 11, 16.
5) Lib. VI., cap. III.