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Schulz, Heinrich Wilhelm; Quast, Ferdinand von [Hrsg.]
Denkmäler der Kunst des Mittelalters in Unteritalien (Band 1) — Dresden, 1860

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https://doi.org/10.11588/diglit.22893#0353
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dick ,pro serrandis eis.' Sobald von Pontius de Blancoforte (s. u.) der Bericht über das nöthige
Eisen und Stahl eingegangen sei, solle er dasselbe kaufen. E reg. Car. Ii 1277. F. 227. a t.

1279 den 22. Februar ap. turrim S. Herasmi schreibt der König dem Justitiar der Basili-
cata, dafs Meister Bonselinus, ,prothomagister super opere castri nostri Melfie' verlangt habe:
30 neue Maurer, 150 Handlanger zum Kalkbereiten und Sandtragen, 50 Handlanger zum Grund-
graben bei Thurm und Cisterne, 20 incisores lapidum et santonum (== cantones? Quadern), 20 scap-
patores lapidum, 200 Lastthiere mit Treibern, auch einen Zimmermeister pro aptandis spreveriis,
bayardio et aliis edificiis ligneis. Es solle auch eine Schmiede (forgia) errichtet und ein Schmidt
mit Gesellen (discipuli) angestellt werden. Das nöthige Eisen solle von Bari her requirirt werden.
E reg. Car. I. 1277. F. 189.

Den 19. April 1279 ap. turrim S. Herasmi prope Oapuam befiehlt der König dem Justitiar
der Terra di Lavoro, 10 magistri scappatores (Steinhauer) nach Melfi zu schicken und ihnen
je 3 Taren 15 Gran Reisegeld zu geben. E reg. Car. I. 1277. 140. a t,

[Den 8. Februar 1280 zu Gaudianum befiehlt Dionysius de Forcis im Auftrage des Johannes
de Bosco, Justitiars der Basilicata, der Gemeine Gaudianum, täglich 10 Salm Holz zu den Kalk-
öfen für den Bau des Schlosses Melfi zu schicken. Syllabus membr. L, 192.]

1281 den 16. September d. d. Orvieto schreibt der König dem Justitiar der Terra di Bari,
Johann de Anchis, er solle die von dem Castellane von Melfi, Antolinus de Montiliis, und Wilhelm
Malamerendus, Expensor (Rendanten) des Baues an diesem Castelle, verlangten Bretter zu gewissen
Bauten an den königlichen Wohngemächern liefern. E reg. Car. I. 1282. B. 78.

[1298 werden neue Gebäude am Schlosse zu Melfi erwähnt. (Syll. membr. II. i, 209.)
In der Mitte des XIV. Jahrhunderts heifst dasselbe noch „sehr fest"1); es hat zum Theil der
grofsen Erderschütterung von 1694 und auch der beiden neusten getrotzt. Am 14. August 1851
und von Neuem am 16. und 17. December 1857 stürzte durch Erdbeben Melfi mit seinen Kirchen
und gröfseren Gebäuden meist in einen Schutthaufen zusammen. Ueberhaupt ist die Gegend um
den ausgebrannten Vulcan Monte Vulture oft von denselben heimgesucht, und manche Gebäude
liegen umher in Trümmern, so das Kloster S. Isidoro auf dem Berge selbst.2)]

L AGOPESOLE.

[An dem schon im Jahre 1137 unter dem Namen Lacus pensilis genannten Seee liegt das
Castell Lagopesole, einst Friedrichs II. und dann besonders König Karls I. des gesunden Klimas

[>) Dominicus de Gravina, De rebus in Apulia gestis. [2) Vgl. C. W. Schnars, Der Monte Vulture im Basi-

Bei Muratori S. R. lt. XII., 705.] ücat (mit besonderer Berücksichtigung der Erdbeben vom

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