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FOGGIA.
Foggia ist eine grofse, moderne Stadt, die volkreichste Apuliens, jedoch gegenwärtig ziem-
lich todt, aufser zur Zeit des dreizehntägigen Marktes, des bedeutendsten der Provinz. Es hat
etwas von Neapel an sich; die Strafsen sind gut und regel-
nffSSjpS?! mäfsig gebaut, die Häuser ansehnlich; aber ein zudringliches Ge-
sindel streicht darin überall umher. Das neue Theater, das beste
I I •in- • ' ','."„'
____J-:—>2=g^^^ife^---- in der Provinz, ist unter der thätigen Verwaltung des Ministers
....jäBt ^fäk Santangelo erbaut worden. In Foggia befindet sich das Tri-
mMm . jiAl _ bunal und die Verwaltung des Tavoliere1) von Apulien. Audi
ist die Stadt die Sommerresidenz des Bischofs von Troja,
Seit dem XI. Jahrhunderte zum ersten Male genannt,
kam Foggia erst durch Friedrich IL, der es zu einer Residenz
erhob, zu einiger Bedeutung. Von dem berühmten Pallaste,
den derselbe sich dort seit 1223 durch einen gewissen Bar-
th olomaeus erbauen liefs, ist nur noch ein trauriger Rest
erhalten.2)
Zwischen andern Gebäuden der Strada dei mercanti
auf der sog. Pescheria in der Nähe des Thors von Lucera
sieht man ein niedriges Haus, welches oben mit einem sehr
stark ausgeladenen Gesims abschliefst. Ueber der Thür (s.
........................... ..... . . „jm* - v
' 1 ' : ' ' ' 1 ' : ' : : : : ' ; '' Holzschnitt Nr. 43.) befindet sich eine Inschrifttafel3) und auf
Nr. 43.
[') Die grofse an 70 ital. Meilen lange und verschiedent- ewigen Pachtzins besonders an die früheren Pächter ver-
lieh breite Ebene im südlichen Theile der Capitanata zwischen äufsert wurde, was ihnen, da sie nun an ackerbautreibende
Torre-maggiore, Troja, Andria und Arignano wird ,Tavoliere Erbpächter kamen und von den vielerlei drückenden und
<li Puglia' genannt, Das Klima ist daselbst gemäfsigt, Gras die Industrie hindernden Abgaben befreit waren, einen neuen,
im Ueberflusse vorhanden, so dafs die Viehheerden der um- besseren Flor zu sichern schien. Die wohlthätige Verord-
liegenden Gegenden im Winter ihre genügende Nahrung innig wurde durch König Ferdinand I wiederum rückgängig
tinden. Schon im Alterthume brachte eine derartige Be- gemacht , was den alten Zustand wiederherbeiführte. Vgl. u.
nutzung des Weidelandes dem Staate eine reiche Einnahme, a. Giustiniani, Dizionario IV. 308. ff.; Colletta, Storia
Nachdem durch den häufigen Wechsel der Regierungen im del reame di Napoli, Buch VI., Cap. XIX.; Buch VIII., Gap.
.Mittelalter ein Theil davon in den Besitz von Baronen und XXVIII.]
geistlichen Stiftungen gekommen war, brachte Alfons I. von [») Casimiro Perifano, Cenni storici su la origine della
Aragonien seit 1442 das Ganze wiederum an den Staat. Frei cittä di Foggia, cosi la narrativa della portentosa invenzione
irrten die ungeheuren Heerden (z. B. im Jahre 1592 4,471,496 ed apparirione di Maria Santissima Deila Icona-Vetere, an-
Stück Kleinvieh und 9,600 Stück grofses Vieh (Mazzella, gusta padrona della cittä. Foggia 1831. 8vo. S. 67.]
Descr. del regno di Napoli. 1601. p. 308.) gegen Zins wäh- [') Nach Perifano a. a. O. 68. befindet sie sich (1831)
rend des Winters auf den natürlichen Weideplätzen umher, ,nel largo del palazzo comunale della cittä.']
bis durch ein Gesetz Jeseph's diese Ländereien gegen einen
FOGGIA.
Foggia ist eine grofse, moderne Stadt, die volkreichste Apuliens, jedoch gegenwärtig ziem-
lich todt, aufser zur Zeit des dreizehntägigen Marktes, des bedeutendsten der Provinz. Es hat
etwas von Neapel an sich; die Strafsen sind gut und regel-
nffSSjpS?! mäfsig gebaut, die Häuser ansehnlich; aber ein zudringliches Ge-
sindel streicht darin überall umher. Das neue Theater, das beste
I I •in- • ' ','."„'
____J-:—>2=g^^^ife^---- in der Provinz, ist unter der thätigen Verwaltung des Ministers
....jäBt ^fäk Santangelo erbaut worden. In Foggia befindet sich das Tri-
mMm . jiAl _ bunal und die Verwaltung des Tavoliere1) von Apulien. Audi
ist die Stadt die Sommerresidenz des Bischofs von Troja,
Seit dem XI. Jahrhunderte zum ersten Male genannt,
kam Foggia erst durch Friedrich IL, der es zu einer Residenz
erhob, zu einiger Bedeutung. Von dem berühmten Pallaste,
den derselbe sich dort seit 1223 durch einen gewissen Bar-
th olomaeus erbauen liefs, ist nur noch ein trauriger Rest
erhalten.2)
Zwischen andern Gebäuden der Strada dei mercanti
auf der sog. Pescheria in der Nähe des Thors von Lucera
sieht man ein niedriges Haus, welches oben mit einem sehr
stark ausgeladenen Gesims abschliefst. Ueber der Thür (s.
........................... ..... . . „jm* - v
' 1 ' : ' ' ' 1 ' : ' : : : : ' ; '' Holzschnitt Nr. 43.) befindet sich eine Inschrifttafel3) und auf
Nr. 43.
[') Die grofse an 70 ital. Meilen lange und verschiedent- ewigen Pachtzins besonders an die früheren Pächter ver-
lieh breite Ebene im südlichen Theile der Capitanata zwischen äufsert wurde, was ihnen, da sie nun an ackerbautreibende
Torre-maggiore, Troja, Andria und Arignano wird ,Tavoliere Erbpächter kamen und von den vielerlei drückenden und
<li Puglia' genannt, Das Klima ist daselbst gemäfsigt, Gras die Industrie hindernden Abgaben befreit waren, einen neuen,
im Ueberflusse vorhanden, so dafs die Viehheerden der um- besseren Flor zu sichern schien. Die wohlthätige Verord-
liegenden Gegenden im Winter ihre genügende Nahrung innig wurde durch König Ferdinand I wiederum rückgängig
tinden. Schon im Alterthume brachte eine derartige Be- gemacht , was den alten Zustand wiederherbeiführte. Vgl. u.
nutzung des Weidelandes dem Staate eine reiche Einnahme, a. Giustiniani, Dizionario IV. 308. ff.; Colletta, Storia
Nachdem durch den häufigen Wechsel der Regierungen im del reame di Napoli, Buch VI., Cap. XIX.; Buch VIII., Gap.
.Mittelalter ein Theil davon in den Besitz von Baronen und XXVIII.]
geistlichen Stiftungen gekommen war, brachte Alfons I. von [») Casimiro Perifano, Cenni storici su la origine della
Aragonien seit 1442 das Ganze wiederum an den Staat. Frei cittä di Foggia, cosi la narrativa della portentosa invenzione
irrten die ungeheuren Heerden (z. B. im Jahre 1592 4,471,496 ed apparirione di Maria Santissima Deila Icona-Vetere, an-
Stück Kleinvieh und 9,600 Stück grofses Vieh (Mazzella, gusta padrona della cittä. Foggia 1831. 8vo. S. 67.]
Descr. del regno di Napoli. 1601. p. 308.) gegen Zins wäh- [') Nach Perifano a. a. O. 68. befindet sie sich (1831)
rend des Winters auf den natürlichen Weideplätzen umher, ,nel largo del palazzo comunale della cittä.']
bis durch ein Gesetz Jeseph's diese Ländereien gegen einen