183
zwei Ortschaften im Königreiche Trojani, wovon die eine in Calabrien, die andere in der Dioecese
von Salerno gelegen ist.
[Im Jahre 1022 hielt die Stadt schon eine dreimonatliche Belagerung durch Kaiser Hein-
rich II. aus, fiel jedoch bald nach ihrer Eroberung wieder den Griechen zu, welche sie in An-
erkennung ihrer bewiesenen Treue mit Besitzthümern und Privilegien ausstatteten (1024).') Dem
Bischöfe überwiesen sie Foggia mit allen seinen Kirchen; welche Schenkung Papst Alexander II.
(1061—1073) dem Bischöfe Stephan mit Bezugnahme auf die frühere Urkunde bestätigt.2)
Im Jahre 1059 kam Troja unter die Hoheit von Robert Guiscard, dem Papst Nicolaus II.
es als unmittelbares Besitzthum des römischen Stuhles streitig machte. Auf der Synode von Melfi
jedoch, auf der er jenen zum Herzoge erhob, sicherte er demselben von neuem die Stadt zu.
Diese empörte sich aber wiederum gegen ihn; erst durch eine neue Eroberung 10603) zwang er
sie, ihn an dem festesten Orte eine Burg bauen zu lassen. 1082 fiel sie auf einige Zeit wiederum
von Robert ab.
Nach dem Tode des Enkels dieses ersten Herzogs von Apulien, Wilhelm (1127) schlofs sich
Troja wie Benevent der päpstlichen Partei4) an und wurde erst mit Gewalt durch den späteren
König Roger bezwungen (1128). Obwohl die Einwohner dem letzteren mit den Reliquien der
Heiligen in Procession entgegen zogen, wohl in Erinnerung an jenen Erfolg, den ihre Vorfahren
einst in ähnlicher Lage bei Kaiser Heinrich II. gehabt hatten, konnten sie von ihrer Stadt dennoch
nicht das Schicksal einer theilweisen Zerstörung abwenden, die dieselbe um so härter treffen mufste,
als sie erst wieder seit einem grofsen Brande, der sie 1097r') betraf, neu erbaut war.] Im 1137
wurde Troja von dem Heere Kaiser Lothars6) erobert und die Einwohner wiederum mit grofser
Grausamkeit behandelt. [Unter Friedrich II. wurden 1233 die Mauern auf kaiserlichen Befehl
niedergerissen7); später indefs mufs es von Neuem befestigt worden sein; denn noch in den Kriegen
der Könige Alphons und Ferdinand von Aragonien wird es als militärisch wichtiger Platz erwähnt.
Später als Lehnbesitz verschiedener vornehmer Familien des Königreiches verfiel Troja und sank
fast zu einer unbedeutenden Stadt herab; um so mehr, als selbst die Bischöfe in der Regel wegen
des rauhen Climas einen grofsen Theil des Jahres in Foggia zubrachten.]
Bei der Gründung der Stadt wurde hier auch ein Bisthum errichtet, welches den Erz-
[') Vgl. Ughelli a. a. O. S. 1334. f.]
[2) Jaffe, Reg. pont. nro. 3495. s. L et. a. nach Ughelli
It. s. L, 1344.; auch hinter dem chron. Trojanum S. 140.:
Concedimus et donamus secundum tenorem privilegii sere-
nissimorum iniperatorum Constantini et Basilii fratris, qui
ipsam cmtatem reedificari fecerunt per Aurivianum (Pubajanum
Ugh.) catipanum suum et eidem fines ac terniinos statuerunt
authoritate imperiali cet.]
[3) 1060 chron. Amalph. Mur. antiq. Ital. L, 213, daraus
Romuald. Salem. Mur. SS. RR. JJ. VII., 170. zu 1061.
Aime, L'ystoire de Ii Normant ed. Champollion-Figeac. Paris
1835. V., 6.]
[J) Vgl. Alexander Telesinus, De rebus gestis Rogerii
Sicilia regis I., 10.]
[') Chron. Troj. S. 130.: 1097. ,Eodem anno nova civitas
Troja passa fuit incendium prima nocte Augustae. Posthac
defunetus est episcopus Trojanus et successit episcopus Gui-
glielmus Vigoctus.' — Hieraus Rom. Salem. (Mur. SRJ. VII.,
178. 1097.: Eodem anno Kai. Aug. Troja flagravit incendio.]
[«) Jaffe, Kaiser Lothar der Sachse. S. 198.]
[') Richard v. S. Germano, (Moral SS. RR. JJ, VII.
1053) s. o. S. 157. Anm. 1. Vgl. oben S. 157. Note 1. und
169. Note 3.]
zwei Ortschaften im Königreiche Trojani, wovon die eine in Calabrien, die andere in der Dioecese
von Salerno gelegen ist.
[Im Jahre 1022 hielt die Stadt schon eine dreimonatliche Belagerung durch Kaiser Hein-
rich II. aus, fiel jedoch bald nach ihrer Eroberung wieder den Griechen zu, welche sie in An-
erkennung ihrer bewiesenen Treue mit Besitzthümern und Privilegien ausstatteten (1024).') Dem
Bischöfe überwiesen sie Foggia mit allen seinen Kirchen; welche Schenkung Papst Alexander II.
(1061—1073) dem Bischöfe Stephan mit Bezugnahme auf die frühere Urkunde bestätigt.2)
Im Jahre 1059 kam Troja unter die Hoheit von Robert Guiscard, dem Papst Nicolaus II.
es als unmittelbares Besitzthum des römischen Stuhles streitig machte. Auf der Synode von Melfi
jedoch, auf der er jenen zum Herzoge erhob, sicherte er demselben von neuem die Stadt zu.
Diese empörte sich aber wiederum gegen ihn; erst durch eine neue Eroberung 10603) zwang er
sie, ihn an dem festesten Orte eine Burg bauen zu lassen. 1082 fiel sie auf einige Zeit wiederum
von Robert ab.
Nach dem Tode des Enkels dieses ersten Herzogs von Apulien, Wilhelm (1127) schlofs sich
Troja wie Benevent der päpstlichen Partei4) an und wurde erst mit Gewalt durch den späteren
König Roger bezwungen (1128). Obwohl die Einwohner dem letzteren mit den Reliquien der
Heiligen in Procession entgegen zogen, wohl in Erinnerung an jenen Erfolg, den ihre Vorfahren
einst in ähnlicher Lage bei Kaiser Heinrich II. gehabt hatten, konnten sie von ihrer Stadt dennoch
nicht das Schicksal einer theilweisen Zerstörung abwenden, die dieselbe um so härter treffen mufste,
als sie erst wieder seit einem grofsen Brande, der sie 1097r') betraf, neu erbaut war.] Im 1137
wurde Troja von dem Heere Kaiser Lothars6) erobert und die Einwohner wiederum mit grofser
Grausamkeit behandelt. [Unter Friedrich II. wurden 1233 die Mauern auf kaiserlichen Befehl
niedergerissen7); später indefs mufs es von Neuem befestigt worden sein; denn noch in den Kriegen
der Könige Alphons und Ferdinand von Aragonien wird es als militärisch wichtiger Platz erwähnt.
Später als Lehnbesitz verschiedener vornehmer Familien des Königreiches verfiel Troja und sank
fast zu einer unbedeutenden Stadt herab; um so mehr, als selbst die Bischöfe in der Regel wegen
des rauhen Climas einen grofsen Theil des Jahres in Foggia zubrachten.]
Bei der Gründung der Stadt wurde hier auch ein Bisthum errichtet, welches den Erz-
[') Vgl. Ughelli a. a. O. S. 1334. f.]
[2) Jaffe, Reg. pont. nro. 3495. s. L et. a. nach Ughelli
It. s. L, 1344.; auch hinter dem chron. Trojanum S. 140.:
Concedimus et donamus secundum tenorem privilegii sere-
nissimorum iniperatorum Constantini et Basilii fratris, qui
ipsam cmtatem reedificari fecerunt per Aurivianum (Pubajanum
Ugh.) catipanum suum et eidem fines ac terniinos statuerunt
authoritate imperiali cet.]
[3) 1060 chron. Amalph. Mur. antiq. Ital. L, 213, daraus
Romuald. Salem. Mur. SS. RR. JJ. VII., 170. zu 1061.
Aime, L'ystoire de Ii Normant ed. Champollion-Figeac. Paris
1835. V., 6.]
[J) Vgl. Alexander Telesinus, De rebus gestis Rogerii
Sicilia regis I., 10.]
[') Chron. Troj. S. 130.: 1097. ,Eodem anno nova civitas
Troja passa fuit incendium prima nocte Augustae. Posthac
defunetus est episcopus Trojanus et successit episcopus Gui-
glielmus Vigoctus.' — Hieraus Rom. Salem. (Mur. SRJ. VII.,
178. 1097.: Eodem anno Kai. Aug. Troja flagravit incendio.]
[«) Jaffe, Kaiser Lothar der Sachse. S. 198.]
[') Richard v. S. Germano, (Moral SS. RR. JJ, VII.
1053) s. o. S. 157. Anm. 1. Vgl. oben S. 157. Note 1. und
169. Note 3.]