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* Durch sein Testament vom December 1250 verlieh Kaiser Friedrich II. seinem Sohne Man-
fred aufser dem Fürstenthume Tarent, der Grafschaft Monte Scaglioso, Tricarico, Gravina u. a.
Besitzthümern die Stadt Monte Sant Angelo mit dem ganzen dazu gehörigen Lehn (honor M. S. A.)1)
Zu Ende Januars 1256, erzählt Matteo von Giovenazzo in seinem Tagebuche, dessen Jahres-
angaben jedoch fast durchweg verderbt überliefert sind2), war König Manfred in Siponto und befahl
die Stadt aus jener schlechten Luft fortzulegen und sie dorthin zu bringen, wo sie noch jetzt steht
und sie nach seinem Namen Manfredonia zu nennen. Die alte Stadt scheint sich in Folge eines
Erdbebens, das sie unter Kaiser Friedrich II. Regierung betroffen haben soll, in einem sehr traurigen
Zustande befunden zu haben.3) 1240 wird ihrer jedoch noch als steuerpflichtig gedacht.
„Im März 1256" (nach dem Duc de Luynes 1263), fährt jener Schriftsteller an anderer Stelle
fort, „setzte König Manfred den Herrn Marino Capece*) als Machtboten zu Lande und zu Wasser
über die Zurüstungen zum Baue der Stadt Manfredonia, welche er anlegen wollte; und man sandte um
Balken nach Slavonien und viel Kalk und Sand und Steine und andere Dinge wurden herbeige-
bracht, so dafs die Ochsen Apuhens genug zu thun haben." In demselben Monate liefe Manfred
auch zwei Astrologen aus Sicilien und der Lombardei kommen, den besten Punkt für die Grund-
steinlegung der neuen Stadt ausfindig zu machen. Am S. Georgentage, den 23. April, wurde vom
Könige in Person die Lage der zu bauenden Mauern und der Zug der Strafsen angegeben und in
demselben Monate der Grundstein gelegt. An der Ostseite wurde zubauen begonnen; über sechs-
hundert Menschen arbeiteten daran/') Von Foggia aus (1265 nach dem Duc de Luynes p. 174).
wo er sich der Jagd wegen aufhielt, ging der König dreimal den Bau von Manfredonia zu besich-
tigen und befahl, dafs man dort eine sehr grofse Glocke machen solle, die man auf fünfzig Miglien
ins Land hinein hören könne, damit man sogleich zu Hülfe eilen könne, wenn die Stadt von
Feinden angegriffen würde, so lange sie noch wenig bebaut sei, „und von jener Stunde an sagte
man, dafs der König aus den grofsen Orten Apuhens so viele Familien nehmen wolle, um aus
Manfredonia, eine Stadt von 3000 Feuerstellen zu machen.-6)
„Im Jahre 1258 (nach dem Duc de Luynes wohl 1265) im Monate März liefs der König
Siponto und Civitate zerstören und anbefehlen, dafs sie (die Einwohner) nach Manfredonia wohnen
gingen." Zu derselben Zeit liefs er auch die Glocke, welche ihm nicht stark genug schien, um-
giefsen und gröfser machen.7)
[') 1083—1096 kommt in Urkunden zu La Cava ein Hein-
rich, Graf der Stadt S. Michaels des Erzengels und des
Berges Gargano, sein Bruder Wilhelm und seine Gemahlin
Adelicia vor. Sein Vater hiefs Robert. In des Verf. Exe]
[2) Mit ihrer Berichtigung beschäftigt sich das Werk des
Duc de Luynes, Conimentaire historique et chronologique
sur les ephemerides intitulees Diurnali di messer Matteo di Gio-
venazzo. Paris. Firmin Didot, 1839. 4to. Hienach würden diese
Daten in das Jahr 1263 gehören, wo König Manfred den
Manfred Malecta nach einer Urkunde über den Bau setzte:
vgl. S. 26. 151.]
[■>) Ughelli, Ital. sacra VII. unter Sipont. 834. Zusatz
aus Lombardi.]
[4) Duc de Luynes a. a. 0. S. 27.; vgl. 30. 151.]
p) Duc de Luynes a. a. 0. S. 27. 28. 151.]
[•) Duc de Luynes a. a. 0. S. 33. 174.]
[') Duc de Luynes a. a. 0. S. 34. 152.]
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* Durch sein Testament vom December 1250 verlieh Kaiser Friedrich II. seinem Sohne Man-
fred aufser dem Fürstenthume Tarent, der Grafschaft Monte Scaglioso, Tricarico, Gravina u. a.
Besitzthümern die Stadt Monte Sant Angelo mit dem ganzen dazu gehörigen Lehn (honor M. S. A.)1)
Zu Ende Januars 1256, erzählt Matteo von Giovenazzo in seinem Tagebuche, dessen Jahres-
angaben jedoch fast durchweg verderbt überliefert sind2), war König Manfred in Siponto und befahl
die Stadt aus jener schlechten Luft fortzulegen und sie dorthin zu bringen, wo sie noch jetzt steht
und sie nach seinem Namen Manfredonia zu nennen. Die alte Stadt scheint sich in Folge eines
Erdbebens, das sie unter Kaiser Friedrich II. Regierung betroffen haben soll, in einem sehr traurigen
Zustande befunden zu haben.3) 1240 wird ihrer jedoch noch als steuerpflichtig gedacht.
„Im März 1256" (nach dem Duc de Luynes 1263), fährt jener Schriftsteller an anderer Stelle
fort, „setzte König Manfred den Herrn Marino Capece*) als Machtboten zu Lande und zu Wasser
über die Zurüstungen zum Baue der Stadt Manfredonia, welche er anlegen wollte; und man sandte um
Balken nach Slavonien und viel Kalk und Sand und Steine und andere Dinge wurden herbeige-
bracht, so dafs die Ochsen Apuhens genug zu thun haben." In demselben Monate liefe Manfred
auch zwei Astrologen aus Sicilien und der Lombardei kommen, den besten Punkt für die Grund-
steinlegung der neuen Stadt ausfindig zu machen. Am S. Georgentage, den 23. April, wurde vom
Könige in Person die Lage der zu bauenden Mauern und der Zug der Strafsen angegeben und in
demselben Monate der Grundstein gelegt. An der Ostseite wurde zubauen begonnen; über sechs-
hundert Menschen arbeiteten daran/') Von Foggia aus (1265 nach dem Duc de Luynes p. 174).
wo er sich der Jagd wegen aufhielt, ging der König dreimal den Bau von Manfredonia zu besich-
tigen und befahl, dafs man dort eine sehr grofse Glocke machen solle, die man auf fünfzig Miglien
ins Land hinein hören könne, damit man sogleich zu Hülfe eilen könne, wenn die Stadt von
Feinden angegriffen würde, so lange sie noch wenig bebaut sei, „und von jener Stunde an sagte
man, dafs der König aus den grofsen Orten Apuhens so viele Familien nehmen wolle, um aus
Manfredonia, eine Stadt von 3000 Feuerstellen zu machen.-6)
„Im Jahre 1258 (nach dem Duc de Luynes wohl 1265) im Monate März liefs der König
Siponto und Civitate zerstören und anbefehlen, dafs sie (die Einwohner) nach Manfredonia wohnen
gingen." Zu derselben Zeit liefs er auch die Glocke, welche ihm nicht stark genug schien, um-
giefsen und gröfser machen.7)
[') 1083—1096 kommt in Urkunden zu La Cava ein Hein-
rich, Graf der Stadt S. Michaels des Erzengels und des
Berges Gargano, sein Bruder Wilhelm und seine Gemahlin
Adelicia vor. Sein Vater hiefs Robert. In des Verf. Exe]
[2) Mit ihrer Berichtigung beschäftigt sich das Werk des
Duc de Luynes, Conimentaire historique et chronologique
sur les ephemerides intitulees Diurnali di messer Matteo di Gio-
venazzo. Paris. Firmin Didot, 1839. 4to. Hienach würden diese
Daten in das Jahr 1263 gehören, wo König Manfred den
Manfred Malecta nach einer Urkunde über den Bau setzte:
vgl. S. 26. 151.]
[■>) Ughelli, Ital. sacra VII. unter Sipont. 834. Zusatz
aus Lombardi.]
[4) Duc de Luynes a. a. 0. S. 27.; vgl. 30. 151.]
p) Duc de Luynes a. a. 0. S. 27. 28. 151.]
[•) Duc de Luynes a. a. 0. S. 33. 174.]
[') Duc de Luynes a. a. 0. S. 34. 152.]
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