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Beck, Paul A. [Hrsg.]
Schwäbisches Archiv: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Literatur, Kunst und Kultur Schwabens — 30.1912

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Müller, Karl Otto: Die alten Grabstätten des unteren Friedhofes in Ravensburg, [3]
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https://doi.org/10.11588/diglit.27735#0049

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45

iu§l8 ckuliane 8nliine Kokn(in) . .
i^en8. / 6enstge /VMLd 1750) 8>bi
inet>s)86 / moi'!Äl>tc>t>8 pnot>6 IN6INO?! /
UXOlitlU8 8U13 8u8unnu (/ntcll'incl Ketll
L3inpo6une»8(!8) / Oenutae tVtvLLOXII
(^-1762) (nach dem evangel. Toten-
registcr richtig 1761. 16. XI.) / nec non /
iVtaria (Villrelniina Keuerdaclr Oöp-
siin^en8i / Oenstae VIOLLOX..(^-176.)/
et pro^apiae / poritum / at> / eiu86em
reipublicae patriae co»8uIe / ckacob cle
öeclc I. L. L. / tilio unico eogue patri
8>miIIimo Oenato IVIOLLLX (— 1760).
Ouie^cant in pace. (Evangel. Grab.)
(Hafmr W.Vjh. 1894 S. 223.)

30) Jn der übernächsten Nische ein
Sandsteingrabmal je 1,15 m breit nnd
hoch, gnt erhalten, nnr ist der nnterste
Tcil, auf dem die Schrift ist, jetzt znge-
mauert (gelegentlich einer Verstnrkung der
Kirchhoftnaner). Links nnd rechts von
cincr Kartnsche hängen Früchteguirlanden,
ringsnm ein Lanbkranz. Jn der Kartnsche
das Wappen der Familie Hinderofen:
cin Kachelofen mit runden Ofenkacheln,
turmähnlich, auf schwarzem (schraffirtem)
Grunde. Hlzr: Desgleichen zwischen
zwei aus einer siebenzackigcn Krone wach-
senden Büffelhörnern. Auf einem fliegen-
den Bande steht: Andreas Hinderofen.
Von der Jnschrift war ,,/Amo Oomini"
lesbar. Nach Schlapperitz-Merk (S. 1)
scheint die Jnschrift schon um I720 nicht
mehr lesbar gewesen zn sein. Ob dieses
Grabmal dasjenige der i nach Schlapperitz
S. 3) 1605 2. III verstorbenen Tochter
Magdalena des Andreas Hinderofen ist,
lüßt sich nicht sichcr feststellen Daß letz-
terer „Bürgermeister zn Nürnberg" ge-
wesen ivürej wie Schlapperitz liest, schcint
mir höchst zweifelhnft: vgl. auch nnten
Nro. 39 die gleiche falsche Lesart von
Schlappcritz.

31) Sandsteinplatte 1,85 m hoch, 1,40 m
breit. Kartnschc, reich an Blnmcn, Zwei-
gen nnd Ornamenten. Links obcn: der
Tod als Scnsenmann mit Stnndenglas
in der Rechten, sitzend auf allerlei Apo-
thekcrgeschirren (Büchsen, Neagenzglas,
Mörscr usw.). Auf den Büchsen steht
n. a.: Licl. aIoe8. 8urciu, äolce. Zu seinen
Füßen hüngt eine Apothekerwage. Ans
dem Mörser ragt ein Stllck Papier her-

vor, anf dem geschrieben steht: KVL. Lldl.
LOXT. K.di. IVL. O. (ein Rezept).

Rechts nnten ragt aus einem Füll-
horn (!) ein römisches Liktorbündel her-
vor, auf dessen Spitzen die Bnchstaben
?. L. stehen.

Anf einer Pergamentrolle, die hintcr
und iiber dem Liktorbündel sichtbar ist,
steht anf schwarzem Grnnd mit goldenen
Buchstaben: t)(omi)nu8 nat(u8) cl(ie) 23.
X bri8 / Tstrmo) 1688 I)e/nat(u8) 21. Naii /
Tcrmo 1763 / I)(omi)na nat(a) / 24. äan. /
1677 / Oen(ata) / 30. Oct. 1750.

Oben rechts das Hanptwappen: ein
Mann (Rumpfbild) en lacs in nach un-
ten sich ausweitendem Nocke lmit Rock-
taschen l. n. r.), ohne Hut, hält eiue
Tulpe in der linken Hand. Hlzr: Des-
gleichen. (Wappen der Familie Mündler.)
Links davon: ein kleineres Wappeu ohue
Helmzier: geteilt: oben uud unten je 2
cinander zugekehrte nackte Knaben in
hockender Stellung, gegenseitig sich an bei-
denHändenhaltend.(Wappen derMittler.)
Auf der Haupttafcl (Kartusche) steht fol-
gender, fiir jene Zeit bezcichnende, schwul-
stige Erguß: Dis treuuende Feld vereiniget
durch eine seel(i)g(e) Entfernung der Seele.
Das allhicr belebte Sterbliche Herrn
Johann Georg Mündler, Vicljährig
bestverdienter Geheimen und Waisenherrns
Evang(e)l(ischen)Kirchcnpflegers und Apo-
thekers allhier mit dem Moder der gauz
bethränten Gebeine seiner treu und selig-
entfiihrten 28 unfruchtbar bcgliickte Jahre,
erblos, reich verguiigt, streug verschont
nnd zärtlich gehaltenen Gattin, S. T.
Frauen Sabina Elisabetha, einer ge-
borenen Mittlerin, verwittibten Sec-
friedin. Der Herr Herr erquicke sie
ewiglich.

Nnten: Beeden zu nachehrendem An-
denken lies dis Grabmahl mehr aus dank-
barer Liebe als testamentl(ichem) Befehl
verfertigen ihr an Kindsstatt beglückter
Haupterbe nnd St. des Seel. Herrns

dessen l?) Vatter — Sohn Jakob.

lverwittcrt). . Ann.. . Apotheker. >Evang.
Grabstätte, W.Vjh. 1894 S. 231.)

32) Nach einigen neuercn Grabmälern,
darunter derjeuigen der Familie Knob-
lauch (Wappen darauf abgebildet: in
blanem Feld 3 weiße, znsammengcbun-
dene Knoblauchknollen. Hlzr: ein Mann
 
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