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Seinig, Oskar [Hrsg.]
Denkzeichnen auf Grundlage des Typenzeichnens: eine Folge von Übungsbeispielen für Kursleiter und Seminarlehrer, sowie zum Selbstunterricht im Denkzeichnen — Leipzig, 1915

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https://doi.org/10.11588/diglit.24695#0023

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6. Denkzeichnen auf der Obersiufe

als auch für korrekte graphische Miedergabe. Man kommt dabei um die Forderung der perspek-
tivischen Auffassung und Darstellung einfach nicht herum. Das ist festzuhalten! Es gibt jedenfalls
fchon eine Aneiferung, wenn man vorProbleme gestellt wird. Denkzeichnen ist (außer Tesiieren)
eine llbung im Jllustrieren. Es geschehe stets .nach Zeit", d. h. jeder nennt nach Fertigstellung seiner
Arbeit seinen Namen, hört vom Lehrenden die Anzahl der verslossenen Minuten und notiert diese.
Es muß die Gewähr unter allenllmständen bestehen, daß kein Zeichner vom anderen absehen
kann. — Denkzeichenobjekte der Obersiufe sind (von Landschaft, Gerät, Tier und Mensch): Zwei-
fenstrige Hütte auf dem Berge, event. mit Turm als Kapelle, von unten gesehen (Hauptsache: 1),
Windmühle (Flügelstellung: 2), Bahnkreuzung mit Allee (3 a, mit Entwurf 3d), Brücke (Bgl. 53),
Nad in Bordersicht und Durchschnitt (Bgl. 37, 1), Gießkanne event. mit Durchschnitt (Bgl. 44, 5),
Korb in eindeutig verlangter Stellung, Blume (Bgl. 8, 6, 7 ä, 6—37, 8 a), Schönmachender Hund (5 a).
Mer fertig ist, versuchts in Bordersicht: 5 b), Huckepack nach links (Mädchen: 8 a, mit Stellungsachsen:
8 b), kniender Soldat (nach rechts, im Anschlag (mit Achsen: 9 a und b), Trinker (Problem der horizon-
talen Flüssigkeik: 6), Mühe auf Kopf (Problem der Berdeckung: 7) und andere. (Nach dem Zeichnen
sind die in den Aufgaben ruhenden Probleme zeichnend zu besprechen!) — Vgl. 37.

7. Typenzeichnen auf der Untersiufe.

leker und Milk wird man auf der Unterstufe mrt Darstellungen in Strichzeichnung beginnen,
damik die Forderung realisiert werden kann: Alles ist vom Schüler nachzuzeichnen! Der Lehrende
wird dabei bewuht auf diese kindermäßige Darskellung «heruntersteigen", um die Kleinen möglichst
bald aus der Kinderauffassung und Kinderdarstellung (dem .Strich-Lallen") zum Zeichnen zu
bringen. Beispielsweise wird der Gartenzaun erstmalig durch Striche erzeugt (1). Später schneidet
man Pappstreifen: einen langen, der alle Latten verbindet, und befestigt die einzelnen Papplatten
auf demselben mit Reißnägeln. So wird der Zaun vor den Kindern «gebaut" (Aufmerksamkeik
auf die ll b e r s ch n e i d u n g, die in Strichmanier dem Kinde nichk klar gemacht werden kann,' nur
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