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Seinig, Oskar [Hrsg.]
Denkzeichnen auf Grundlage des Typenzeichnens: eine Folge von Übungsbeispielen für Kursleiter und Seminarlehrer, sowie zum Selbstunterricht im Denkzeichnen — Leipzig, 1915

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https://doi.org/10.11588/diglit.24695#0044

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spLker zusammengesetzten Objektes zwecks Medergabe. — Man studiere die chronographlschen Darstel-
lungen nach Marey (1: Lauf, 2: Schritt, 3: Sprung; NR. alle Momente sind fürs Studium ganz genau
kopiert) und die sehr instruktiven Momentserien (6: die 8 Flugmomente eines Kranichs, aufeinander
gepaust; 7: zwei Galopp-, 8: zwei Trabmomenke, bei deren jedem der Pferdekörper nur aufeinem Fuß
ruhk) von Anschütz, hinsichtlich der Gliederbewegung (Kreuzpaß, dem alle Beintiere, auch Insekten (4)
unterworfen sind, vgl. 36) und des Auf und Aieder beim Kopfe; auch bezüglich der typischen Muskel-
grenzen und der «drei Kopflinien" (bei 3) (Berlin, Leipzigerstraße, L 3 Mk.; sehr zu empfehlen ist
für die Synthese die dazu gehörende Beschaffung des Lebensrades). — Man wähle zuerst regel-
mäßige, und zwar Hin- und Herbewegungen (Säger: 9), sodann Kreisbewegungen
(Schleuderer: 2) und merke sich dabei (Auge schließend!) einen bestimmten Moment, dann gehe man
zu komplizierken Bewegungen über. Iede zielstrebige Bewegung ist in ihren Einzelmomenten
logisch und physiologisch eindeutig genau bestimmt, d. h. es ist z. B. unmöglich, daß der
Speerwerfer in der Mitte seiner Bewegungen (5) plötzlich einen Moment gezelgt haben kann, in
dem er einen Stein aufhebk; diese Tatsache ist noch nicht genügend beobachtet! Nach und nach wird
man sich bei steigendem Studium der Bordersichten mehr von der alleinigen Profildarstellung der
Bewegung frei machen. (3m Anfang sind zur Fixierung der Profilbewegungen die «Beweglichen
Profiltypen", Berlag Keferstein, Halle a. S., mit sehr großem Nuhen zu verwenden.) — Bei
jeder Darstellung eines bestimmten Momentes sind als Borbereitung stets zuerst die beiden vorher-
gehenden Momente vor- bzw. darzustellen.

Bgl. 38, 2, 4—7—39, 1, 40, 5—7—51, 6. — Z. 102, 123, 145—154.

Man kann Molken, Wellen, Steine, Sonne und

Mond, allerlei Geräte (Waffen usw.) lebendig
machen, indem man sie enkweder nur mit Gefichtern begabt, oder (im geeigneten Falle) ganze Glied-
maßen dazusetzt. Das Bersehen mit Gesichtern darf sich natürlich nicht mit Nur-Ansetzen von
Augen, Nase und Mund begnügen, sondern man muß einen Zusammenhang zwischen der Notwendig-
keit der Bermenschlichung mit ihrem Ziele erkennen! (3mmer muß das Fu n k t i o n e l l e, die
Finalltät, durchblicken!) Man wird in der Ilnker- und Mittelklasse große Erfolge in der Pha n-
kasiebildung erzielen, wenn man die Märchen zeichnerisch so begleikek. Man studiere (zur
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