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Seinig, Oskar [Hrsg.]
Denkzeichnen auf Grundlage des Typenzeichnens: eine Folge von Übungsbeispielen für Kursleiter und Seminarlehrer, sowie zum Selbstunterricht im Denkzeichnen — Leipzig, 1915

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https://doi.org/10.11588/diglit.24695#0045

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eignen Lbung) zu diesem Zwecke unsere besten Wihblätter, d. h. man betrachtet sienichLnur (wie
meist bisher) als Genießender, sondern als Schaffer; als einer, der sich ernstlich bemüht,
Ahnliches entstehen zu lassen. — Oft «blicket aus SLeingestalten verwunschenes MenschengesichL"
sEdmundsklamm: 1). — Man lese den «Milden Zäger" (Zulius Molff) und den «Trompeter von
Säkkingen (v. Scheffel), die zum Arbeiten auf diesem Gebieke geradezu aneifern; ebenso wie auch
viele unser Märchen und Fabeln. Einige Graphiker (Kubin) haben sogar die DarsLellung des
Abstrakten zu ihrer Aufgabe gemaä)t. llberhaupt soll man (wenn man Zeichner, Graphiker,
werden will) sich nicht so sehr an der Farbe berauschen, sondern als Strebender mehr die Werke
der Graphiker studieren. — Manche Felsenpartien (Elbsandsteingebirge) fordern geradezu zum
Zeichnen von Dexierbildern heraus. — Die wilde Melle (2) gleicht einem Ungeheuer, das nach dem
Fischer Lrachtet. — Ofen (3) und Kleiderhalter (4) unterhalten sich über den gekommenen Besuch. —
Nach dem Regen hängen die Negentropsen an dem schlaff gespannten Telephondrahk und laufen nach
dem tiefsken Punkke (5). Sie fangen sich, spielen Fangzeck. Manche verlieren dabei das Gleich-
gewicht und fallen erschrocken in die Tiefe. Der Mond sieht diesem auch ihm neuen Schauspiel mit
sichtlichem Znkeresse zu. — Die Fabel von «Strohhalm, Kohle und Bohne" (6) wird in dramatisch-
graphischer Darbietung den Kindern um vieles schmackhafter und lehrhafter. Z. 163.

47. Anthroponwrphisieren' G-sta^br>ng-k>°' von Manzen.

Mer hätte nicht schon von den Blumenmärchen des Kreidolf (Berlag Schafstein-Köln a. Rh.) gehört?
Sie geben eine gute Anleitung in unserer Sache. — Mie oft veranlassen uns schon die Namen
der Pflanzen, menschliche Gestalten ganz oder teilweise hineinzuphantasieren und diese Bilder unserer
Seele dann zum Ausdruck zu bringen: Stiefmütterchen, Rittersporn, Löwenmaul, Eisenhut und Finger-
hut mit seinen geheimnisvollen Inschriften! Man wähle (besonders als Anfänger) keine seriösen
Objekke, sondern (aus leicht erklärlichen Gründen) mehr Borwürfe komischen Lharakters. 3mmer
ist ausgiebig bunte Kreidezu benutzen. Auf der Skizze (1 a) ist versucht, aus dem Gedicht «Der
Blumen Rache" (Freiliggrat) die einzelnen Blüten zu personifizieren: Eisenhut (1 d), Schwertlinie (1 o),
Kaiserkrone, Türkenbund und Rittersporn. Die Skiefmütkerchen (2ä—d) beklatschen den Tod der
Zungfrau durch Blumenduft. — Das ungenügsame «Blauveilchen" (Förster) «zieht aus dem Miesen-

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