Der Sturm: Monatsschrift für Kultur und die Künste — 18.1927-1928
Zitieren dieser Seite
Bitte zitieren Sie diese Seite, indem Sie folgende Adresse (URL)/folgende DOI benutzen:
https://doi.org/10.11588/diglit.47218#0110
DOI Heft:
Heft 7
DOI Artikel:Popović, Jovan: Gedichte
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.47218#0110
Gedichte
Jovan Popovic
Leere
Auf einem Steig ins Leere eingefroren
gebeugten Hauptes
geben
Hinter mir endloser Zug meines toten Selbst
Ich zahllose Toten flehe nach mir
Zurückblicken wage ich nicht
Vor mir ins Leere gefrorener Steig
*
Lieberaffe
Rufe aus Jahrhunderten berühren sich wie
Hände
Kraftlose Hände erlöschen wie Kerze in
Nacht
Welch Glück, daß ich Raum und Zeit
vernichte
Ich kann mit dem Bruder nicht sprechen!
Puppengötter
Verwesene Schatten irren durch nutzlose
Tränen,
Taub-stumm-lahme schluchzen durch die
Nacht
Berührungslose Schienen zerstreuen Puppen
toter Wörter:
Der große Böse zieht am Draht und lacht
101
Jovan Popovic
Leere
Auf einem Steig ins Leere eingefroren
gebeugten Hauptes
geben
Hinter mir endloser Zug meines toten Selbst
Ich zahllose Toten flehe nach mir
Zurückblicken wage ich nicht
Vor mir ins Leere gefrorener Steig
*
Lieberaffe
Rufe aus Jahrhunderten berühren sich wie
Hände
Kraftlose Hände erlöschen wie Kerze in
Nacht
Welch Glück, daß ich Raum und Zeit
vernichte
Ich kann mit dem Bruder nicht sprechen!
Puppengötter
Verwesene Schatten irren durch nutzlose
Tränen,
Taub-stumm-lahme schluchzen durch die
Nacht
Berührungslose Schienen zerstreuen Puppen
toter Wörter:
Der große Böse zieht am Draht und lacht
101