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Deutsche Kunst- und Antiquitätenmesse [Hrsg.]
Die Weltkunst — 6.1932

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Nr. 4 (24. Januar)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44980#0034
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6

DIE WELTKUNST

Jahrg. VI, Nr. 4 vom 24. Januar 1932

eai. von UeVejraJl

selbst an dem Werk beteiligt war.

UNTER KOLLEGEN

15. Mai 1931:

Pe-

einem

an den Berliner Ostasien-

Ostasiatische

Kunst

im
der

der
ist

Dürer und Grünewald beginnend, erschien
kürzlich in zweiter durchgearbeiteter Auflage.

Katharina mit dem Christusknaben
Man nimmt bereits jetzt mit Sicher-
daß es aus der Werkstatt Raffaels
und glaubt nach gründlicher Reini-

maler geboren ist und wo sich auch ein
gewidmetes Museum befindet, will diesen
besonders festlich begehen.

Be-
■ Ob-
von
Phil.

auf
Er¬
der
der
Ita-

Altertumsverein
am 18. Januar war der
Reihe recht interessanter

Deutschland verliert
eine wertvolle Kunstsammlung
Der seit 28 Jahren in Dresden lebende
Sammler Oskar Schmitz ist mit seinem
überaus wertvollen Besitz an französischen
Malern in sein Geburtsland, die Schweiz,
zurückgekehrt. Alle Kunstfreunde, die nach
Dresden kamen, besuchten nächst der Alten
Galerie die Sammlung Schmitz, in der Dela-

Hochaltars
a. Rh. ist be-
Land am Ober-

Breisacher und mit Analogien des Annen-
altars in Freiburg i. Br. festgestellt, daß zwei
Meister die Schöpfer waren: der 1526 in Basel
bezeugte Martin Hoffmann (der gleichzeitig
den Annenaltar arbeitete) und Hans Loy, ein
oberrheinischer Meister, von dem Schnitte und
zwei Ölbilder in Basel (mit HL wie der
Breisacher Altar signiert) bezeugt sind.
Wesentliche Parallelen der Skulptur, der
Detailformung, berechtigen zu dieser Fest-
stellung der Autorschaft, die — über lokale
Kunstwissenschaft hinaus — für die rheinische
Bildnerei des Mittelalters von Bedeutung ist.

croix,
Renoir,
den Werken vertreten sind.
wäre es früher möglich gewesen, den Besitzer
zur Stiftung der Sammlung oder einzelner
Werke an den Staat zu veranlassen, und es ist
sehr zu bedauern, daß dies nicht gelungen ist.

Corot, Daumier, Courbet, Manet,
Cezanne und Degas mit hervorragen-
Wie man hört,

Köln a. Rhein
Unter Sachsenhausen 33

Zweihundertjahrfeier Fragonards
Am 5. April 1932 jährt sich der Geburts-
tag Fragonards zum 200. Male. Die pro-
vencalische Stadt Grasse, wo der große Rokoko-

In
quars
fahren. Als Schadenersatz mußten £ 2000 be-
zahlt werden. Kürzlich fragt ein Freund den
Antiquar nach seinem Ergehen und erhält zur
Antwort:
— Oh, it’s time for a new bus . . .

Thüringische Puppenmuseen
Das Deutsche Spielzeugmuseum in
Puppen- und Spielwarenstadt Sonneberg
in der letzten Zeit weiter ausgebaut worden
und kann wegen des Reichtums seines Inhalts
heute eine internationale Sehenswürdigkeit
genannt werden. Neustadt bei Coburg, das,
wie bereits berichtet, von Amsterdam aus zur
Beteiligung an der dortigen Puppenausstellung
aufgefordert worden ist, legt auch eine Samm-
lung seiner Puppen und Teddybären an. Das
jüngste dieser Museen, die außer dem musea-
len natürlich auch einen propagandistischen
Zweck verfolgen, wird jetzt in
haus der Spielwarenstadt
gerichtet.

Münchener
Die Sitzung
sprechung einer
jekte gewidmet: ein signiertes Bildnis
Paulus Moreelse, eine Landschaft von
Sporrer (1829—99), des Art- und Zeitgenossen
Spitzwegs, ein in vergoldete Bronze gefaßtes
kristallenes Reliquienkreuz, das auf einem in
Kristall geschnittenen, ägyptischen Schachstein
des 10. Jahrh. ruht, eine kleine ölgemalte Ge-
burt Christi, dat. 1511, wohl von einem Donau-
meister, gute Romantikerzeichnungen, Funde
aus der Völkerwanderungszeit usw.

Vorträge
Rahmen einer größeren Veranstaltung der
(All People’s Association') spricht der Kunst-

Im
APA _ .... _
historiker Dr. Alfred K u h n , Vizepräsident der ge-
nannten Gesellschaft, am Dienstag, dem 26. Januar,
abends 8 Uhr, im Haus der Presse. Tiergartenstr. 16,
über das Thema ..Die deutsche Kunst der Gegen-
wart“ mit Lichtbildern.

Sammlung von der Heydt
in Zürich
Während die chinesischen Bildwerke der
Sammlung von der Heydt kürzlich in einigen
Räumen der ostasiatischen Abteilung der Ber-
liner Museen ausgestellt wurden, ist jetzt ein
anderer Teil, die südindischen Bronzen um-
fassend, in einer Ausstellung des Züricher
Kunstgewerbemuseums der Öffentlichkeit zu-
gänglich gemacht worden. Die Eröffnung er-
folgte mit einem Vortrag von Dr. William
Cohn, Kustos
Sammlungen.

Neue Domschatzkammer
in Aachen
Aus der Armeseelenkapelle des Aachener
Münsters, in die der Domschatz gegen Ende
des Krieges verbracht worden ist, hat jetzt
der Dombaumeister Prof. Buchkremer anläß-
lich der Erhebung des Münsters zur Kathe-
dralkirche und der Inthronisation des Bischofs
eine neue Schatzkammer geschaffen. Der
Schatz, dessen Glanzstücke das Lotharkreuz,
der Karls- und der Marienschrein bilden, ist
jetzt in großen Vitrinen zur Schau gestellt
und kommt voll zur Wirkung. Auch der alte
karolingische Marmoraltar, vor dem Ludwig
der Fromme 813 die Kaiserkrone empfing und
der bis zum Ende des 18. Jahrhunderts
Münster als Pfarraltar diente, ist jetzt in
Schatzkammer aufgestellt worden.

Direktion und Schriftleitung: Dr. J. I. von Saxe. Redaktion: Dr. Werner Richard Deusch. Verantwortlich für Inhalt und Anzeigen: Fritz-Eduard Hartmann, Berlin-Friedenau. — Erscheint im:
Weltkunst-Verlag G. m. b. H., Berlin W 62. — Zuschriften sind an die Direktion der Weltkunst, Berlin W 62, Kurfürstenstraße 76—77, zu richten. Anzeigenannahme bis Donnerstag beim Weltkunst-Verlag. Inseratentarif auf
Verlangen. Abdruck von Artikeln nur mit Einverständnis des Verlags, auszugsweiser Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet. Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte wird nicht übernommen und jegliche Verantwor¬
tung, auch hinsichtlich des Verötfentlichungstermins und der Rücksendung, abgelehnt. Der Verlag übernimmt durch Erwerbung eines Manuskripts alle Verlagsrechte für dasselbe. Druck H. S. Hermann G. m. b. H.. Berlin SW 10

Neuerwerbungen des Louvre
Das Jeu de Paume-Museum im Louvre zeigt
unter seinen Neuerwerbungen, meist offiziellen
Bildnissen und akademischen Darstellungen,
u. a. auch ein Werk von Max Beckmann. Da-
neben findet man ein Porträt Max Jacobs von
Christofer Wood, eine Landschaft des Vlamen
Vogels, vier Aquarelle von Jongkind, ein
Pastell von Mary Cassatt, eine Zeichnung
von Augustus John, Studien von Rops
und Meunier, sowie mehrere Arbeiten aus der
auch in Berlin gezeigten Ausstellung tradi-
tionalistischer Malerei Japans.

Ein Gemälde aus
Raffaels Werkstatt entdeckt
Bei einer Revision im Wiener Dorotheum
wurde man auf ein Bild aufmerksam, das
durch eine starke Schmutz- und Firnisschicht
fast unkenntlich war. Die oberflächliche Ent-
fernung ließ bereits die Farbenschönheit des
Gemäldes erkennen, das die Verlobung der
heiligen
darstellt.
heit an,
stammt,
gung feststellen zu können, ob es von dem Ge-
hilfen Raffaels, Penni, herrührt, an den man in
erster Linie denkt, oder ob der Meister viel-
leicht

dem alten Rat-
Schalkau ein-

CHINA-BOH LKEN
BERLIN W 9
Potsdamer Straße 16

„Goethe-Haus" in Rom
Das römische Schwesterinstitut des
trarca-Hauses (vgl. „Weltkunst“, Jg. V, Nr. 46),
das „Italienische Institut für deutsche Stu-
dien“ in Rom steht unter der Leitung S. E.
Prof. Giovanni G e n t i 1 e als Präsident, wäh-
rend der Professor für Germanistik an der Uni-
versität Rom, Prof. G a b e 11 i, die Stellung
des Direktors einnehmen wird. Das Institut
wird in der herrlichen Villa Sciarra
dem Janiculus untergebracht werden. Die
Öffnung findet Ende März 1932 anläßlich
Jahrhundertfeier Goethes im Rahmen
großen offiziellen Goethe-Feier der Kgl.
lienischen Akademie statt. Das Institut wird
den Namen „Goethe-Haus“ tragen.

Verkauf eines amerikanischen
Nationaldokuments
Die sogenannte „Olive Branch Petition“,
die von dem zweiten kontinentalen Kongreß
Nordamerikas im Jahre 1775 an den englischen
König gerichtet wurde und die eigenhändige
Unterschrift von 46 Kongreßmitgliedern trägt,
wird Ende dieses Monats in New York öffent-
lich versteigert. Dieses für die amerikanische
Geschichte hochwichtige Dokument, dessen
Bedeutung von vielen Gelehrten über die der
Unabhängigkeitserklärung von 1776 gestellt
wird, befand sich bisher in englischem Privat-
besitz. Es wird damit gerechnet, daß das
Dokument in öffentlichen Besitz übergeht.

Der Meister des
Breisacher
Der Hochaltar in Breisach
grifflich ebenso stark mit dem
rhein verbunden, wie der Dom, der ihn um-
schließt, und die Münster Basels und Straß-
burgs. Seine Urheberschaft ist bis heute nie
genügend klargestellt worden: die Sage be-
richtet von Hans Liefrink, der, um die Tochter
des Ratsherrn Kuffacker zu gewinnen, einen
Altar bauen sollte, der höher als die Kirche
sei — und diese unlösbare Aufgabe so löste,
daß er die Spitze des holzgeschnitzten Altars
wie einen „Frauenschuh“ umbog, wie es ihn
der Wuchs eines Rosenstocks gelehrt hatte.
Der bekannte Basler Kunsthistoriker Prof. Dr.
Schmid hat durch eingehende Beschäftigung
mit den individuellen Merkmalen des

Antike Kunst
in Gemälden, Plastik, Gobelins, Möbeln,
Antiquitäten

Doktorjubiläum Dehios
Der Altmeister der deutschen Kunst-
geschichtschreibung, Professor Georg Dehio,
feiert in Tübingen am 29. Januar das 60jährige
Doktorjubiläum. Der dritte Band seiner groß-
artigen „Geschichte der deutschen Kunst“, die
Neuzeit von der Reformation bis zur Auf-
lösung des alten Reiches umfassend und mit

•— Haben Sie doch Mitleid, gute Dame, mit
armen Mann, dessen Frau arbeitslos ist.
Geschäftsgang
das Schaufenster eines Londoner Anti-
war von zwei Jahren ein Omnibus ge-

Rudolf Großmann
Zum 50. Geburtstag
Der bekannte, in Berlin lebende Maler und
Graphiker Prof. Rudolf Großmann begeht am
25. Januar seinen fünfzigsten Geburtstag. Frei-
burger von Geburt, gehört Großmann seit lan-
gem zu den führenden Mitgliedern der Berliner
Secession. Seine an französischen Vorbildern
geschulte Kunst ist von geistvoller Liebens-
würdigkeit und vor allem in den Lithographien
und seinen Zeichnungsfolgen wie „Um Berlin“,
„Das Dorf“, „Boxer und Ringer“, „Ritter
Gluck“ u. a. erweist er sich als ein amüsierter
Ironiker von feinster zeichnerischer Ausdrucks-
kraft. Die Berliner Secession wird Anfang
Februar ein Ausstellung der neuen Arbeiten
des Künstlers eröffnen.

Stellungen im Deutschen Museum auch in den
Gemäldegalerien und in der Glyptothek
Material befindet, daß das Museum antiker
Kleinkunst ärztliche Instrumente enthält und
auch das Museum für Völkerkunde, das
Armeemuseum und Städtische Museum Dahin-
gehörendes besitzen. Da für alle anderen
Wissenszweige gleiches gilt, würden solche
Zentralkataloge den Museumsbesuchern, be-
sonders stadtfremden, viel Zeit sparen.
Neue deutsche Kunst für
die Dresdner Gemäldegalerie
Der Patronatsverein der Dresdner Ge-
mäldegalerie hat unter Vorsitz von Dr. Hein-
rich Arnhold aus den modernen Ausstellungen
der Galerie Neue Kunst Fides in den
letzten fünf Jahren zehn Gemälde angekauft.
Unter diesen Werken befinden sich außer dem
soeben erworbenen Bild „Vorübergehender“
von Oskar Schlemmer je zwei Gemälde von
Emil Nolde und Lyonei Feininger, je eines von
Franz Marc, August Macke, E. L. Kirchner,
Paul Klee und Kandinsky..
Die auch durch ihre auswärtigen Wander-
ausstellungen (1927 die umfassende Nolde-
Ausstellung, jetzt die große Ausstellung
zu Feiningers 60. Geburtstag) bekannte
Dresdner Galerie Neue Kunst Fides ver-
legt demnächst ihre Räume von der Struve-
straße nach Prager Straße 24, wo sie
ihre Vermittlungstätigkeit für die neue deut-
sche Kunst unter der gleichen Leitung von
Rudolf Probst fortführen wird.

Neuerwerbungen des
Deutschen Museums in Berlin
Im Deutschen Museum ist eine glückliche
Neuerwerbung ausgestellt: das vergoldete
Bronzerelief einer Maria mit dem Kinde, das
ursprünglich wohl als Schmuck einer Taber-
nakeltür gedient hat. Die Madonna weist auf
einen schwäbischen, wohl Augsburger Meister
vom Beginn des 16. Jahrhunderts. Dies ist
von besonderem Interesse, weil fast alles, was
sich sonst an deutschen Bronzen dieser Zeit
erhalten hat, Nürnberger Arbeit ist, und auch
das vorliegende Stück wurde bis vor kurzem
fälschlich als Arbeit des Peter Vischer be-
zeichnet. Das Kunstwerk befand sich in der
berühmten Berliner Sammlung Richard von
Kaufmann, die 1916 in Berlin versteigert
wurde, und gelangte von da nach Frankfurt
am Main zu Herrn von Passavant-Gontard.
Nach dem Tode des letzten Besitzers gelang
es, das schöne und seltene Meisterwerk deut-
scher Kunst für das Berliner Deutsche Mu-
seum zu sichern.
Dasselbe Museum wird in Bälde in
den Besitz der Gruppe „Herkules im
Kampf mit dem Zentauren“ von Schadow ge-
langen, die bisher auf der Friedrich-Wilhelm-
Brücke stand und bereits starke Verwitte-
rungs-Schäden aufwies. Die zweite daselbst
befindliche Gruppe soll vorläufig noch an
ihrem Platz belassen werden.

W. Grote-Hasenbalg
Berlin W 9, Lennöstr. 12
B 2 Lützow 4733

J.-B.-C. Corot, Route ä travers champs, ä Marcoussis
46 : 55 cm — Sign. — Kat. Nr. 3
Versteigerung — Vente — Sale:
Me F. Lair Dubreuil, MM. Schoeller, Feral, Catroux, Mannheim, Pape
Paris, Galerie Georges Petit,
Fr. 258 000

KUNSTHAUS MALMEDE
vormals Malmede & Geissendörfer, gegr. 1897

Islamische Kunst
Alte Teppiche und Stoffe
Antiquitäten

Neuartige Museumsführer
Im Hinblick darauf, daß Ausstellungs-
gegenstände aus den einzelnen Wissens-
gebieten vielfach auf verschiedene Samm-
lungen und Museen verteilt sind, regt Prof.
Kisskalt - München an, Zentralkataloge
nach Interessenbereichen herzustellen. Er
weist darauf hin, daß sich z. B. in München
zur Geschichte der Naturwissenschaften,
Medizin und Technik neben den vielen Dar-
 
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