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13. NOVEMBER 1932

D I E


ARTo////«WORLD ILLUSTRIERTE WOCHENSCHRIFT

VI. JAHRGANG, Nr. 46


LMONDE^ARJS

DAS INTERNATIONALE ZENTRALORGAN FÜR KUNST / BUCH / ALLE SAMMELGEBIETE UND IHREN MARKT

Man abonniert beim Verlag, bei der Post oder bei den Buchhändlern.
Einzel-Nummer 50 Pfennig. Quartal für Deutschland inklusive Postzustellung
Mark 4,50: Lieferung durch den Verlag im Umschlag Mark 5,50; für das
Ausland (nur im Umschlag) Mk.5,50; oder: Tschechoslowakei Kc 45; Frank-
reich und Belgien fr. Frs. 35 ; Holland hfl. 3,25; Schweiz und die nicht ange-
führten Länder sfrs. 7; Übersee $ 1,50; Sammelmappen pro Jahrgang Mk. 4,50

WERTHEIM - BIBLOGRAPHIKON
Inh. Dr. Hans Wertheim Alte Graphik / Gotik bis Biedermeier Berlin W9, Lennestr. 7. Lützow 4512

Erscheint jeden Sonntag im Weltkunst-Verlag, G. m. b. H.,
Berlin W62, Kurfürstenstr. 76-77. Telegramm-Adresse: «Weltkunst Berlin».
Bankkonto: Deutsche Bank u. Disconto - Gesellschaft, Depositen - Kasse M,
Berlin W 62, Kurfürstenstr. 115. Postscheckkonti: Berlin 1180 54; Den
Haag 145512; Paris 1700 14; Prag 59283; Wien 114783; Zürich 8159
PARISER BÜRO: 8, rue de Varenne, Paris 7e, Tel.: Littre 26-76

Redaktion, Verlag und Lesesaal:
Berlin W62, Kurfürstenstr.76-77 • Tel. B 5 Barbarossa 7228


GOETHE-AUSSTELLUNG IN PARIS

Als letzte große Kundgebung des Goethe-
Jahres hat die Pariser National-
bibliothek eine große Ausstellung in der
„Galerie Mazarin“ veranstaltet. Es ist dies im
wahrsten Sinne eine Huldigung dem „Deut-
schen Geiste“, ein Anerkennen und ein Sich-
verneigen der romanischen Völker vor dem
Genie und dem Jahrhundert Goethes. Denn
nicht nur die Gestalt Goethes wird hier auf-
gezeigt, sondern auch die Kraft seiner Aus-
strahlung, seiner Befruchtung des europäischen
Geistes und besonders sein Einfluß auf die
französische Literatur, Kunst und Kultur.
Der umfangreiche, fast 250 Seiten starke
und mit vielen Abbildungen geschmückte Ka-
talog ist ein Meisterwerk in der Art seiner
Bearbeitung: er gewährt den französischen
Besuchern und späterhin allen, die sich für das
Jahrhundert der deutschen Klassik inter-
essieren, ein klares und nützliches Handbuch
des deutschen Geisteslebens. Der bleibende
Wert dieses Kataloges ist ein wesentlicher
Beitrag zum Verständnis deutscher Kultur und
deshalb in der Zeit politischer Spannungen be-
sonders segensreich.
An den Wänden und in den Vitrinen ist
Goethes Leben in seinen verschiedenen Etap-
pen aufgerollt, wie wir es bereits in der
großen Berliner Ausstellung, in Weimar und
in dem neuen Goethe-Museum der Stadt
Frankfurt gesehen haben. Aber darüber hin-
aus wurden besonders die Beziehungen zu
Frankreich auf gezeigt. In Weimar hatte
Goethe vielerlei Beziehungen zu den französi-
schen Hugenotten, die sich zu seiner Zeit dort
angesiedelt hatten und vom Herzog Karl-
August besonders protegiert wurden. Der Be-
such der Madame de Stael im Jahre 1803
Sollte für Frankreich besonders bedeutungs-
voll werden, da ihr Buch über „Deutschland“

i


Versteigerung von 90 Gemälden alter Meister aus einer fürstl. Sammlung Mitteldeutschlands bei
H. Ball und P. Graupe, Berlin, 10. Dezember 1932

eines der ersten Dokumente zum Verständnis
der Deutschen wurde. Goethes Begegnung mit
Napoleon in Erfurt, am 2. Oktober 1808, wo
er von dem Kaiser seinen Generälen vorge-
stellt wurde mit den Worten: „Voilä un
hommel“, mutet an wie ein Symbol deutsch-
französischer Verständigung. Und als Goethe
wenige Tage darauf vom Kaiser das Kreuz der
Ehrenlegion erhielt, war gewissermaßen der
Bund mit Frankreich geschlossen.
Der alte Goethe hatte noch die Freude und
Genugtuung, sich von vielen französischen
Dichtern geehrt zu sehen. Sie widmeten ihm
ihre Bücher, übersetzten seine Werke in die
französische Sprache und regten dadurch viele
Künstler zu neuem Schaffen an. Besonders
Delacroix hatte sich stark an Goethes „Faust“
inspiriert und schuf eine ganze Reihe meister-
licher Illustrationen und Bilder, die mit zu
den schönsten Stücken der Ausstellung zu
zählen sind. Zuletzt findet man noch zahl-
reiche Kompositionen französischer Musiker,
wie Berlioz, Gounod, Thomas, Massenet und
vieler junger Komponisten, die alle durch
Goethes Werke zu starken neuen Schöpfungen
angeregt wurden.
Nicht zuletzt müssen Goethes eigene Zeich-
nungen erwähnt werden, die neben den Skiz-
zen von Poussin eine ähnliche künstlerische
Gesinnung und die gleiche Liebe zu Italien,
dem gemeinsamen Vorbild, zeigen, das beiden
Kulturen des 18. Jahrhunderts diesseits und
jenseits des Rheins starke Anregungen ver-
mittelt hat. Dr. Fritz Neugas s (Paris)

A nos lecteurs en France
Nous vous prions de bien vouloir
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