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Deutsche Kunst- und Antiquitätenmesse [Hrsg.]
Die Weltkunst — 6.1932

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Nr. 14 (3. April)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44980#0091
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APRIL 1932

VI. JAHRGANG, Nr. 14

3.

D I E


ARToftheWORLD ILLUSTRIERTE WOCHENSCHRIFT

LMONDE^ARTS


T)AS INTERNATIONALE ZENTRALORGAN FÜR KUNST / BUCH / ALLE SAMMELGEBIETE UND IHREN MARKT

j) scheint jeden Sonntag im Wei t kunst- Verlag, G. m. b. H.,
W 62, Kurfürstenstr. 76-77. Telegramm-Adresse: «Weltkunst Berlin».
^9Akkonto: Deutsche Bank u. Disconto - Gesellschaft, Depositen - Kasse M,
. eÜin W 62, Kurfürstenstr. 115. Postscheckkonti: Berlin 118054; Den
145512; Paris 1187 32; Prag 592 83; Wien 114783; Zürich 8159
ARlSER BÜRO : 23, rue Claude-Pouillet, Paris 17% Tel.: Wagram 91-60

früher:


Redaktion, Verlag und Leses aal:
Berlin W62, Kurfürstenstr.76-77 • Tel. B 5 Barbarossa 7228
Herausgeber Dr. J. I. von Saxe

Man abonniert beim Verlag, bei der Post oder bei den Buchhändlern.
Einzel-Nummer 50 Pfennig. Quartal für Deutschland inklusive Postzustellung
Mark 4,50: Lieferung durch den Verlag im Umschlag Mark 5,50; für das
Ausland (nur im Umschlag) Mk. 5,50; oder: Tschechoslowakei Kc 45; Frank-
reich und Belgien fr. Frs. 35; Holland hfl. 3,25; Schweiz und die nicht ange-
führten Länder sfrs. 7; Übersee $ 1,50; Sammelmappen pro Jahrgang Mk. 4,50

WERTHEIM: »AS


IBLOGRAPHI KON


r I i n W 9.

Leipziger Str.

Alte Graphik Seltene Bücher Moderne Kunst

Handzeichnungen

in Leipzig

eine

Abbildung vor der Restaurierung

J. & S. GOLDSCHMIDT

NEW-YORK

55, East 57,h Street

langen Serien und besten Blättern vertreten,
so vor allem Albrecht Altdorfer (dabei
einer der seltensten Holzschnitte, „Die schöne
Maria von Regensburg“, in clair-obscur von
fünf Platten), Hans Baldung-Grien mit

zeichnenden Blätter des interessanten Mair
von Landshut.
Einen weiteren Hauptteil der Sammlung
bildet ihr Dürer- Werk, das mit dem höch-
sten Maßstab gemessen werden kann. Blätter

KIEW
73©, MiKIh Aveiuae

FMHEFUM
Kaäseirate. IS

BERLIN
ViktorLastr. 3-4

Giorgione (?), Bildnis einer jungen Brau
Portraitd’une jeune femme — Portrait of a young lady
31,7 : 24,1 cm — Romsey, Lord Melchett

W e c h 11 i n u. a., letzterer mit einem der
seltensten Helldunkelschnitte des 16. Jahr-
hunderts, der Kreuzigung Christi.
Eine weitere Abteilung, aus dem erwähnten
Fürstenbesitz, umfaßt niederländische
Holzschnitte des 16. Jahrhunderts aus
der Sammlung Rudolphs II. in Prag, die nach
der Schlacht am Weißen Berge 1620 in die
Kunstkammer des Kurfürsten Maximilian,
schließlich 1632 in den Besitz der sächsischen
Herzöge gelangten. Die Mehrzahl dieser meist
kolorierten, bedeutenden Schnitte von Teu-
nissen, Harman van Borculo, Liefrinck, War-
nerssen u. a., die gerade augenblicklich die
Wissenschaft beschäftigen, sind nur in wenigen
Drucken bekannt.
Eine kleine Partie französischer Farben-

PARIS
13. bä®, Bei® ^©ässy d* Anglas

INC.

wie „Adam und Eva“ und „Ritter, Tod und
Teufel“ dieser Sammlung gehören ohne Über-
treibung zu den schönsten existierenden Exem-
plaren. Die Hauptmeister um Dürer sind mit

dem gesuchten Hauptblatt „Die Hexen“, Lucas
Cranach d. Ä„ Heinrich Aldegrever,
Barthel und Hans Sebald Beham, Binck,
Brosamer, Burgkmair, Pencz,

Inmitten der zahllosen Kontroversen über
den wirklichen Umfang des Oeuvres Giorgio-
nes tauchten in den letzten Jahren immer wie-
der Neuzuschreibungen auf, von denen die
Entdeckung des Frauenbildnisses im Depot
der Wiener Gemäldegalerie durch Dr. Wilde
wohl einzig als einwandfrei gesichert an-
gesehen werden darf. Die Qualität dieses Ge-
mäldes, jetzt zu Seiten der „Drei Philosophen“
ausgestellt, hält neben diesem Meisterwerk
völlig stand und darf als die wichtigste Be-
reicherung unserer Kenntnis Giorgiones ange-
sprochen werden.
Soeben veröffentlicht nunmehr der engli-
sche Kunsthistoriker George Martin Richter
im „Burlington Magazin“ ein weiteres Halb-
figurenbildnis einer jungen Frau im Besitz
des Lord Melchett f in Romsey (Abbildung
nebenst.), in dem er eine späte Arbeit Gior-
giones zu erkennen glaubt. Das Gemälde, das
mit der Sammlung des Fürsten Lichnowsky
(Kuchelna) vor einigen Jahren in den Besitz
der Galerie Paul Cassirer in Berlin übergegan-
gen war, trug, wie viele venezianische Bild-
nisse des frühen 16. Jahrhunderts, ursprüng-
lich den Namen Giorgiones; Frl. Dr. Ring trat
mit sehr berechtigten Gründen dafür ein, daß
es sich um ein Frühwerk des Tizian handele,
während von anderer Seite wie von Baldass
(1929) und neuerdings noch von G. Troche
(1932) Cariani als Autor vorgeschlagen wurde.
Die Bezeichnung „Tizian“, der sich später, als
das Bild bei Messrs. Duveen Brothers zu
sehen war, auch Berenson anschloß, fand auf
der Londoner Ausstellung 1929, u. E. unter
dem Eindruck der inzwischen erfolgten starken
Restaurierung, wenig Anklang. Der Versuch
Richters, das Bild als Werk Giorgiones fest-
zulegen, greift in eine der brennendsten Fra-
gen, die der Trennung zwischen dem Spätstil
Giorgiones und dem Frühstil seines Schülers
Tizian, ein, und bildet, wenngleich die Be-
weisführung nicht ganz überzeugend wirkt,
einen wesentlichen Diskussions-Beitrag zur
Lösung dieses ungemein schwierigen und diffi-
zilen Problems. D.

Ein neues
Giorgione-Bildnis?
(Zu nebenstehender Abbildung)

iy- ^as Material an alter Graphik und Hand-
I <lje ..nun£en> das C. G. B o e r n e r in seiner
2 fahrigen Leipziger Frühjahrs-Auktion vom
h0T*s Mai anbietet, steht weder an Qualität
an Umfang und Vielseitigkeit den ge-
baten früheren Versteigerungen, Grad-
t^Sern der Bewertung alter Graphik und
ti ditionellen internationalen Kunstereignissen,
Lca. Es sind im wesentlichen zwei alte
L^hilungen, deren Bestände den kommenden
k ^tionen den stempel auf drücken: die Samm-
el ? des Grafen Yorck von Wartenburg auf
I llj^d-Öls und die Sammlung der Leningrader
blitage, die wiederum Kostbarkeiten an
y6eb Handzeichnungen abstößt. Beide Namen
t^^rgen die besondere Qualität des angebo-
■ § ®h Materials, das in wie üblich mit höchster
! bearbeiteten und trefflich illustrier-
1 Katalogen angeboten wird.
t -^ie Sammlung Graf Yorck von War-
q b bürg, deren Katalog der bekannte
bbik-Forscher Max Lehrs eine ausführliche
, vorangeschickt hat, bildet eine
' JjJ^end mehrerer Generationen gewachsene
y.i.J'-ktion alter deutscher und niederländi-
L''f Graphik, deren Gesamtheit wie deren
^e>V°rra8’en^e’ durch Druckqualität besonders
■ ihtV°rstechende Einzelblätter dem Kennertum
! Sammler ein glänzendes Zeugnis aus-
Unter den Künstlern des 15. Jahr-
Äj™erts sind es vor allem der Meister E. S.,
de/tbl Schongauer und Israhel van Meckenem,
Werke wohl selten in solch hoher Druck-
tp^ dät und Vollzähligkeit — auch der sel-
So^en Blätter — angeboten wurden. Ein be-
interessanter Beitrag aus altem
enbesitz ergänzt in glücklicher Weise den
des Jahrhunderts: es handelt sich
Xyj in erster Linie um eine Anzahl von
fy^?J=’raPhien des 15. Jahrhunderts, seltene
% z. T. in der Form von Flugblättern,
N1S *n ^en Uesitz Kaiser Rudolfs II. zurück-
’ly^Hjolgen sind. Daneben eine Reihe ano-
6r Meister: so die nur in zwei Exemplaren
Auferstehung des „Meisters der Ber-
Passion“, das von Schreiber nur in einem
, 0^ ’hplar angeführte satyrische Schrotblatt
! “Leisters au fond maille“, Arbeiten des
I k ;i ters der Spielkarten, von Bocholt, Zwolle
w, ' Unter den beiden Blättern des „Meisters
I dem Schlüssel“ befindet sich auch
i Hauptblatt, der Stammbaum Mariae,
"r bedeutendsten Stiche des 15. Jahr-
überhaupt. Von großer Seltenheit
i e’n Affen-Holzschnitt von Georg
endon und die teilweise als Unica zu be-

Drummer obllerv
 
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