Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutsche Kunst- und Antiquitätenmesse [Hrsg.]
Die Weltkunst — 6.1932

DOI Heft:
Nr. 23 (5. Juni)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44980#0145
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
VI. JAHRGANG, Nr. 23


D I E

JUNI 1932

WEIWÄJNST
ARTo/t/teWORLD ILLUSTRIERTE WOCHENSCHRIFT LMONDE^AKß

^AS INTERNATIONALE ZENTRALORGAN FÜR KUNST / BUCH / ALLE SAMMELGEBIETE UND IHREN MARKT

^tscheint jeden Sonntag im Wei t ku n s t-Verl a g , G.m.b.H.,
W62, Kurfürstenstr. 76-77. Telegramm-Adresse: «Weltkunst Berlin»,
y^ükkonto: Deutsche Bank u. Disconto - Gesellschaft, Depositen - Kasse M,
K^hn W 62, Kurfürstenstr. 115. Postscheckkonti: Berlin 118054; Den
145512; Paris 118732; Prag 59283; Wien 114783; Zürich 8159
>SER BÜRO : 23, rue Claude-Pouillet, Paris 17e, Tel.: Wagram 91-60

früher:


Redaktion, Verlag und Leses aal:
Berlin W62, Kurfürstenstr. 76-77 • Tel. B 5 Barbarossa 7228
Herausgeber Dr. J. I. von Saxe

Man abonniert beim Verlag, bei der Post oder bei den Buchhändlern.
Einzel-Nummer 50 Pfennig. Quartal für Deutschland inklusive Postzustellung
Mark 4,50; Lieferung durch den Verlag im Umschlag Mark 5,50; für das
Ausland (nur im Umschlag) Mk. 5,50; oder: Tschechoslowakei Kc 45; Frank-
reich und Belgien fr. Frs. 35; Holland hfl. 3,25; Schweiz und die nicht ange-
führten Länder sfrs. 7; Übersee $ 1,50; Sammelmappen pro Jahrgang Mk. 4,50

WERTHEIM: DAS BIBLOGRAPHIKON
Berlin w 9. leipziger str. Alte Graphik Seltene Bücher Moderne Kunst

Türkische Museen
Von Dr.Kurt B I a u e n ste i n e r

(Ostas. Zschrft. 1927/28, S. 134). Es ist auf-
fallend, daß die türkischen Sammlungen zwar
diese reiche Kollektion östlicher Keramik auf-
weisen, dafür aber an osmanischer Keramik —
selbstverständlich abgesehen vom Fliesen-
schmuck, der in Moscheen und Palästen in situ
vorhanden ist — überaus wenig besitzen: im

Beim Aufbau des neuen türkischen Staates
der Form der türkischen Republik wird
d Unterrichts- und Bildungswesen beson-
» Beachtung geschenkt; im Zusammen-
K?ge damit erfahren die Museen besondere
j, ege, nicht nur in Ausgestaltung der schon
gehenden Sammlungen sondern auch durch
i sJdreiche Neugründungen. Von früheren Be-
finden sind die bekanntesten die der alten
j/uptstadt Istanbul und die von Izmir. Istan-
i * hat im Antikenmuseum nicht nur einen
errichtet, der sich vollkommen an
j^Päische Museumsarchitektur anschließt,
Kadern auch in den Sammlungen in Thema
d d Aufbau an Europa gelernt. Es entspricht
Geist der Europäisierung orientalischer
1 dder, wenn die türkische Wissenschaft die
Forschung der Reste der Antike in ihrem
tk^de als zunächst wichtigste Aufgabe ansah.
f1(p Altertumsmuseum, begründet 1881, um-
iCt die vorgeschichtlichen, griechischen und
Väschen, wie auch byzantinische Denkmäler,
körend die dazu gehörige Sammlung aus dem
K. ich des alten Orient jetzt in einem
r‘en ®au ™ ^er Nähe (früher Kunstschule)
(/bestellt ist. Die Leitung des Museums
X dher offiziell: Kais, ottomanisches Museum
bj Direktor: A. Aziz Bey) hat aus ihren Ge-
eine Reihe von Publikationen heraus-
i^'geben. Die verhältnismäßig wenigen Stücke
filmischer Kunst sind unter der gleichen
im Tschinili-Kiösk vereinigt; die
^Stellung islamischer Gegenstände in diesem
^eUtenden Bauwerk der Frühzeit osmani-
t|je6r Kunst diesseits des Bosporus bedeutet
1k Verwirklichung einer vollkommenen
f’QtSeMidee. Ihr zur Seite steht das Museum
^ türkische und islamische Kunst (früher:
'Museum) im Medresenbau der
Vu ^üianije, das aus der Sammlung von Kunst-
. aus geistlichem Besitz, der obersten
li^’^ionsbehörde, hervorging und nun staat-
?st- Außer Handschriften sind hier
dj6'*tige Kunstwerke seldschukischer Zeit, so
^1 frühen Teppiche aus der Moschee des
Ala-eddin in Konya, verwahrt. Ein
^cr Bestand islamischer Kunst findet sich

in dem jetzt in seiner Gänze zum Museum ge-
wordenen Bautenkomplex des Top-kapu-Serai
(Direktor Tahsin Bey), bestehend aus den ein-
zelnen Häusern und Pavillons mit ihrer Aus-

Tschinili-Kiösk findet man eine kleine Zahl
osmanischer Fayencen nebst einer Sammlung
von Dardanellenkeramik. Die Aufstellung der
in jeder Hinsicht reichhaltigen Objekte des
früheren Schatzhauses ist trotz der Fülle eine


Izmir (Smyrna), Neues Museum (Hauptraum)

stattung, ferner der Schatzkammer, der
Waffen- und der Porzellansammlung. Die
Waffensammlung ist vom Direktor des
Münchner Zeughauses, E. Stöcklein, neu ge-
ordnet worden. Über die Porzellansammlung,
die wertvolle Stücke ausschließlich chinesischer
Herkunft von der Sungzeit an umfaßt, hat
seinerzeit schon E. Zimmermann berichtet

bestmöglich übersichtliche; auf das Zustande-
kommen der Bestände hat hier, wie auch in
mancher Einrichtung der Pavillons, die Inter-
nationalität des Sultanhofes bestimmend ge-
wirkt, der wie früher aus Persien, so später
aus dem Westen Anregung empfing. Diese
Sammlungen haben, ähnlich wie die Wiener
Sammlungen des österreichischen Herrscher-

hauses, hohen kulturgeschichtlichen Wert, weil
sie die kulturelle Haltung dieser Höfe, beide
Male* an einem kunsthistorisch wichtigen Ort,
widerspiegeln. Es ist eine schwierige Frage,
wie weit ein Wunsch, auf die hervorragenden
und qualitätvollen Denkmäler besonders der
osmanischen Kunst innerhalb dieser Schau-
sammlung in der Aufstellung noch besondere
Rücksicht zu nehmen, verwirklicht werden
dürfte, obwohl er sicher heute naheliegend und
auch durchaus berechtigt ist. Im Bereich des
Serai müssen noch die wertvollen Miniaturen
der Bibliothek erwähnt werden, die teilweise
auf Ausstellungen gezeigt wurden (München
1910, London 1931), doch zum Studium gegen-
wärtig türkischen Gelehrten vorbehalten
bleiben. Die Bedeutung des Museums in Izmir
(Smyrna), das aus seinen beim Brand von
1922 geretteten Resten und den früher ge-
trennt aufgestellten Skulpturen in der ehemals
griechischen Kirche Aya Vukla 1924—1927 neu
erstanden ist, liegt hauptsächlich in Werken
der Antike, die aus Ephesos, Bergama,
Didyma, Priene, Schart (Sardes), Teos, Kolo-
phon, Metropolis, Aphrodisias und Stratonike
stammen, jetzt auch teilweise aus Aidin,
Denizli, Mugla und Manisa neu hinzugekom-
men. Der ständigen Erweiterung entspricht
die Bezeichnung der gegenwärtigen Auf-
stellung als Provisorium und der Plan eines
neuen Baues, für den der Baugrund bereits
angekauft ist. So konnten die islamischen Be-
stände, die hauptsächlich aus der Säkularisa-
tion der Derwischklöster herrühren, noch nicht
auf gestellt werden; islamische Kunst vertreten
hier vorläufig nur eine typologisch voll-
ständige Reihe von Grabsteinen und anatolische
Gebetsteppiche. Es ist zu hoffen, daß die Auf-
stellung in diesem kommenden Museum nicht

ALFRED GOLD
GEMÄLDE NEUER UND ALTER MEISTER
PARIS (9e)
12 RUE GODOT DE MAUROY
(IM HAUSE DER GALERIE GEORGES PETIT)

J. & S. GOLDSCHMIDT

BERLIN
Viktorias«?. 3-4

NEW YOKE
730, Fiith Avenue

FRANKFURT
Kaäserstr. IS

PARIS
11 Ms, Ku® Boässy <&’A.aaglas

Versteigert!ng in Luzern, Alpenstraße 6, am 14. und 15. Juni 1932 ab 10h vormittags und 3h nachmittags
Bibliotheken der Russischen Zaren in Zarskoje Selo
Herzog Albrecht v. Sachsen-Teschen z Dr. Albert Figdor, Wien
und
Inkunabeln einer Stifts-Bibliothek
Manuskripte / Americana / Französische Erstausgaben / Einbände / Militärkostüme / Urkunden / Autographen etc.
L._H. GILHOFER & H. RAN SCH BURG, A.-G.
Brunner —

« NEW - YORK
55, East 57th Street
 
Annotationen