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Deutsche Kunst- und Antiquitätenmesse [Hrsg.]
Die Weltkunst — 6.1932

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Nr. 19 (8. Mai)
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8- Mai 1932

VI. JAHRGANG, Nr. 19

D I E


ART^WORLD ILLUSTRIERTE WOCHENSCHRIFT

NST
LMONDEfcAKß

Das INTERNATIONALE ZENTRALORGAN FÜR KUNST / BUCH / ALLE SAMMELGEBIETE und ihren markt

Erscheint jeden Sonntag im Weltkunst-Verlag, G. m. b. H.,
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WERTHEIM: das biblographikon
Berlin w ». leipziger str. Alte Graphik Seltene Bücher Moderne Kunst

Wilhelm Busch
als Maler und Zeichner

Jubiläumsausstellung
in Hannover
Von Dr. Robert Dangers
Die Wilhelm Busch-Gesellschaft e. V.,
Sitz Hannover, veranstaltet im Provinzial-
Museum zu Hannover bis 16. Juli 1932 eine
Busch-Jubiläums-Ausstellung.

Wilhelm Busch hat Zeit seines Lebens nie-
mals Ölbilder oder Zeichnungen ausgestellt,
“r verfuhr mit seinen Ölbildern sogar so kri-
tisch, daß er von Zeit zu Zeit haufenweise
■tlder verbrannte oder in den Brunnen ver-
seilkte. Immerhin ist verstreut in Privatbesitz
Anzahl von etwa 1000 kleinen Ölbildern
'-^halten geblieben. Die Nachlaßausstellung
v°n Ölbildern und Zeichnungen kurz nach
feinem Tode blieb ohne tieferen Nachhall,
“rst jetzt, über 20 Jahre nach seiner Abreise
»°n der Welt, wird in Hannover zum ersten
Mal ein großer Teil seiner Ölbilder und Zeich-
nungen in chronologischer Folge gezeigt. Die
^Usstellung ist für den Maler und Zeichner
“Usch eine Entdeckung und eine Neuwertung.
“ein Werk füllt jetzt in der Kunst des 19. Jahr-
hunderts endlich die Lücke aus, die seit Jah-
ren für diesen Ehrenplatz offen gehalten wer-
den mußte.

Man weiß: Busch hat auf den Akademien
^pn Düsseldorf, Antwerpen und München stu-
h’ert. Er hat fleißig Künstleranatomie be-
lieben, er hat Skelett- und Muskelstudien ge-
macht. Nur als Maler nahm er sich seine

Lehrer nicht zum Vorbild. Er hielt sich an die
alten niederländischen Maler, als da sind:
Brouwer, Teniers, Ostade, Hals — die hat er
in seiner Autobiographie sehr gepriesen. Das
hat so viele Kunst- und Zeitungsschreiber

Es fällt damit auch das Gerede und Geschreibe
— er habe nur „Ölstudien“, nur „Ölskizzen“
gemalt. Nur weil er nie Bilder ausgestellt
hat, meint man seine Malerei mit den Be-
griffen Studien und Skizzen abtun zu können.


M. Gen. v. II. Osterwald, Hannover
Wilhelm Busch, Wiesenlandschaft mit Kopfweiden
Ausstellung — Exposition — Exhibition:
Hannover, Provinzialmuseum

dazu verleitet, dauernd wieder die Meinung zu
verbreiten, Busch habe eben in seiner Malerei
nur die alten Niederländer nachgeahmt. Die
jetzige große Jubiläumsausstellung anläßlich
des 100. Geburtstages des Künstlers widerlegt
solche Meinung gründlich. Busch war eben
betreffs seiner eigenen Werke stets sehr selbst-
kritisch und überbescheiden. Er hat als Maler
und Graphiker hohe Eigenwerte geschaffen.

Wer dagegen seine Bilder als „unfertig“ an-
sieht, dürfte nicht geeignet sein, den Impres-
sionismus überhaupt zu verstehen.
Bereits vor zwei Jahren habe ich versucht,
in meiner Busch-Monographie*) die Grundzüge
der malerischen Entwicklung des Künstlers

*) Robert Dangers: Wilhelm Busch, sein Leben
und sein Werk. Berlin 1930.

darzulegen. Die wesentliche Mitarbeit für die
jetzige Ausstellung hat mir das Bild dieser
Entwicklung vervollständigt und verbessert.
Die größte Schwierigkeit für die Aufstellung
einer einwandfreien Chronologie für die Werke
des Malers liegt in dem Fehlen datierter
Bilder. Busch hat nur sehr wenige Bilder
selbst datiert, auch nicht immer alle Stücke
signiert, viele Bilder erst später auf Verlangen
seiner Neffen. Als Maler hat Busch keine
klare und eindeutige Entwicklungslinie aufzu-
weisen, wie sie anderen großen Meistern eigen
ist. Er hat sein Leben lang versucht, in ver-
schiedenartigster Technik und Farbabstufung
seinen Gestaltungswillen sprechen zu lassen.
So ist er in der Malerei des 19. Jahrhunderts
ein ganz eigenwilliger Einzelgänger, so daß
dadurch seine höchsten Leistungen doppelt
zählen.
Busch malt in seinen Anfängen Landschaft-
liches und Figürliches möglichst nach objek-
tiver Gegebenheit, ohne Färb- und Form-
betonungen. In den Jahren 1866/69 versucht
er Porträts in grauvioletten Gesamttönungen
und legt sich eine Künstlersignatur zu WB
verschlungen. (Diese Signatur kommt später
nicht mehr vor.) Um die Mitte der siebziger
Jahre erreicht der Maler Busch seinen ersten
Höhepunkt mit sehr qualitätvollen Stücken im
Porträt und im Stilleben. Das schönste, leben-
digste, schmissigste Porträt, ganz impressio-
nistisch gegeben, ist das Bildnis seines Bru-
ders Dr. Otto Busch (Abbildung Seite 2). Es
reihen sich an Köpfe von Bauernjungen aus
Wiedensahl, ebenfalls sehr frisch und flott ge-
malt. Ein solcher Kopf ist bereits bis in
ungarischen Privatbesitz gewandert, der Eigen-
tümer schätzt ihn so, daß er ihn für die Aus-
stellung nicht herlieh. In diese Zeit gehört
auch das kleine Selbstbildnis in blaugrüner

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