Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
g. VI, Nr. 14 vom 3. April 1932

DIE W E L T K U N S T

5


Wir

/Ll
Orlsetzung der Vorberichte vonS.3)
Jklta zur Auktion, die sich seit langen Jahren
englischem Privatbesitz befand. Der
oO Nummern dieses außergewöhnlichen Ge-
ntes umfassende, mit 14 Tafeln reich aus-
bestattete Katalog vereinigt die numismati-
schen Denkmäler des Ordens, die bis in den
-ginn des 16. Jahrhunderts zurückreichen, in
einer seltenen Vollständigkeit.

Französisches
und englisches Mobiliar
London, Vorb. 7. April
Die Versteigerung der restlichen Bestände
her Slg. Earl of Harewood, Chester-
field House, Mayfair, durch Sotheby & Co.
bringt neben kunstgewerblichen Arbeiten ein
Außergewöhnliches Material englischer und
französischer, vielfach signierter Möbel des
iS. Jahrhunderts zum Ausgebot.
kennen aus der Fülle höchst qualitativer
Stücke eine berühmte Chippendale-Garnitur mit
Original-Soho-Bezügen, einen ebensolchen
Schreibtisch, ein Paar William Kent-Sideboards
Jes frühen 18. Jahrhunderts, eine Roussel-
•iommode, einen Louis XIV-Boulle-Schreibtisch
And feinste französische Sitzmöbel.

China-Porzellan
und Gemälde
New York, Vorb. 15.-16. April
Die Ton-Ying-Collection 1932, die im April
hurch die American Art Association
Anderson Galleries versteigert wird,
bringt wichtigstes Material an chinesischer
Kunst auf den Markt. Neben Porzellanen
sind besonders die Gemälde auf Seide in
Reichster Auswahl und besonders schöner
Qualität vertreten.

Aukfionsnachb erlebte

Fayencen
Köln, Nachb. 16.118. März
(Vorb. in Nr. 9, S. 3)
Interessante Preisergebnisse zeitigte die
Versteigerung der Fayence-Sammlung Gustav
Adolf Lippe bei Lempertz in Köln. Man
konnte vor allem feststellen, daß sich der
Sammlerkreis für diese vorwiegend deutschen
i'ayencearbeiten des 17. und 18. Jahrhunderts
'n den letzten Jahren noch vergrößert hat.
Ker Gang der Auktion ließ zwar erkennen,
daß sich das Wertniveau auch für Fayencen
den allgemeinen Bedingungen und Notwendig-
keiten der Zeit angepaßt hat, daß aber, mit
diesem Maßstab gemessen, die erzielten Preise
eine durchaus beachtliche, manchmal sogar
beträchtliche Höhe erreichten. So brachten
ein Nürnberger Enghalskrug 230 M., ein
Anderer 200 M., ein Hanauer Enghalskrug
DO M., ein Frankfurter 120 M., ein Dirm-
steiner Tintenzeug 280 M., ein Satz von vier
derbster Vasen 260 M., eine Braunschweiger
Keckeiterrine 115 M., ein Bayreuther Maßkrug
125 M.

Nachlaß Dr. Th. Engelmann,
Sammlung E. Paravicini
Basel, Nachb. 14.—16. März
(Vorb. in Nr. 10 u. 11)
Unter großer Beteiligung eines angeregten
And kauflustigen Publikums sind die fast 1900
kümmern der Auktion, die in den Händen des
Kunsthauses Pro Arte, B. Segal
And Wolf’s Erben lag, ausgerufen wor-
Qen. Es wurden gute Mittelpreise erzielt,
Schweizer Graphik und Aquarelle oft über dem
h®ute üblichen Durchschnitt, Zeichnungen
deutscher Romantiker unter dieser Mittel-
.’J'e. Bei mittleren Preisen wurde das ganze
Kenaissance-Mobiliar aus dem Hause Dr.
Kilgelmanns verkauft. Geschnitzte Stabellen
kalten, für ein Paar, 280 Fr. (Nr. 28), ein ein-
zelnes reiches Stück 200 Fr. (Nr. 22), ein
Kinder Simmentaler Tisch (Nr. 64) 550 Fr.
Jhd ein großes schweizer Buffet (Nr. 93)
1400 Fr. Ein seltener Set von Kredenz, Büffet,
v'aschbüffet und Truhen (Nr. 95—99) wurde
4000 Fr. gesteigert. Die Gemälde alter
, ‘eister fanden kaum die verdiente Beachtung;
Anaerhin erzielte eine gute Landschaft von
Merdingen 3500 Fr. (Nr. 203), ein J. S. Ruys-
?ael 600 Fr. (Nr. 214), die liegende Venus von
yinz 1500 Fr. (Nr. 257). Begehrt waren die
Ahweizer Maler des 19. Jahrhunderts; H.
^Achmanns frohmütiges Genrebild (Nr. 242)
Lzielte 1800 Fr., Kinderidyllen von H. Girardet
;Kr. 250) und R. Ritz brachten 500 Fr. und
Fr., ein Genrebild von Müller-Ury
'Nr. 261) 420 Fr. Unter den Zeichnungen und
Aquarellen heben wir hervor: Gebirgsland-
schaft von J. Pillement (Nr. 298) 510 Fr., ein
■tätliches Aquarell des Hebel-Illustrators
v ■ Dürr (Nr. 342 a) 430 Fr., den Bildniskopf
40o C’ Pb- Fohr (Nr. 351, Abbildung in Nr. 11)
11 J Fr. Aus den schweizerischen Aquarellen
v h Zeichnungen sind die vier Meisterblätter
a K Anker hervorzuheben (Nr. 454—457); die
üj er-Aquarelle erzielten 1300, 3250, 2450 Fr.;
bedeutende Zeichnung „Erdbeeri-Mareili“
Fr. Ein großes Aquarell von F. N.
(Nr. 517) stieg auf 850 Fr. Die kolo-
8^ Dn Umrisse und Aquatinten schweizeri-
L Kleinmeister des 18. und 19. Jahrhun-
s bildeten, mit 800 Nummern, den Kern
Auktionsgutes. Die erzielten Preise
en> trotz dieses großen Angebotes, eine

gute mittlere Linie eingehalten; wir heben nur
einige Hauptstücke hervor, so die Freuden-
berger Nr. 657: 1250 Fr., und Nr. 661:
1500 Fr. Von F. N. König erzielten die Haupt-
blätter angemessene Preise, so Nr. 697, der
große Staubach, 560 Fr., die, zweimal vorhan-
denen, „Le Retour des Alpes“ und „La Familie
laborieuse“ (Nr. 718 und 719) 1900 Fr. und
1700 Fr., die seltene Folge Hochzeit, Taufe
usw. (Nr. 721) 3500 Fr. Aus der Silberkollek-
tion waren die schweizerischen Stücke be-
gehrt; kleinere Becher (Nr. 1327 und 1328)
stiegen auf 250 und 260 Fr., ein Paar Basler
Trompetenleuchter (Nr. 1333) auf 500 Fr.
Auch die Textilien fanden lebhafte Aufnahme;
Preise von 1900 Fr. für den Bocchara Nr. 1468
und 1250 Fr. für den Afghan Nr. 1469 seien
beispielsweise genannt. — Diese große, und
auf Qualität aufgebaute, Auktion war ein
völliges Novum in Basel und ein Experiment,
dessen positiver Erfolg nicht zu bestreiten ist.
Ausführlicher Preisbericht
in Nr. 13, S. 4.
AussteUunsen

Goethe
im Berliner Kupferstich-Kabinett
Das Kupferstichkabinett der Staatlichen
Museen Berlin zeigt z. Zt. eine Ausstellung
„Goethe und sein Kreis“ aus den Beständen
seiner Sammlung, durch die eine beachtens-
werte Ergänzung zur großen Gedächtnisaus-
stellung in der Akademie (Slg. Kippenberg)
geschaffen ist. Neben der großen Zahl der
Porträts von Goethe und der Persönlichkeiten
seines Kreises bilden die hier in größerer An-
zahl zusammengetragenen eigenhändigen
Handzeichnungen des Meisters den selbstver-
ständlichen Mittelpunkt der Ausstellung. Zeigt
die Federzeichnung einer italienischen Land-
schaft und das Blatt, das mit wenigen kraft-
vollen Strichen Profile antiker Skulpturen fest-
legt, wie sicher und selbständig er Charakteri-
stisches zu sehen und zu notieren weiß, so an-
dererseits die „Heroische Landschaft mit
Sonnenuntergang“, daß er von der klassischen
Malerei eines Claude Eindruck und An-
regung empfangen haben muß. Daneben
weiß die „Karlsbader Landschaft“ mit ihrer
spukhaft am Berghang zusammengeduckten
Häuserreihe das Panische in der Natur zu ver-
mitteln.
In einem zweiten Saal sind in fast lücken-
loser Reihe Illustrationen zu Goethes Werken
von Chodowiecki bis Liebermann und Barlach
zusammengestellt; wodurch gleichzeitig ein
Querschnitt durch die Entwicklungsgeschichte
der deutschen Buchillustration des XIX. Jahr-
hunderts gegeben ist. Als Buchillustrationen
des XVIII. Jahrhunderts sind die Kupfer Cho-
dowieckis zum Werther noch ganz dem Text
eingefügt und untergeordnet, während die
Blätter des frühen XIX. Jahrhunderts — den
Stoff in epischer Breite nacherzählend — zu
selbständigen Bildermappen werden. Als immer
wieder behandeltes Thema steht nun charak-
teristischerweise der Faust im Mittelpunkt fast
aller illustrativen Bemühungen. Zu ihm lieferte
Peter Cornelius mit seinen berühmten elf Blät-
tern den ersten Illustrationsbeitrag. Als Anti-
pode daneben die etwa fünfzehn Jahre später
entstandenen Blätter Eugen Delacroix’ zum
Faust und Götz. Schildert der Deutsche in
empfindsamen Strichzeichnungen die Gretchen-
tragödie, so gestaltet der energiegeladene Stift
des Franzosen die Tragödie zwischen Faust
und Mephisto zu einem gewitterschweren
Kampf von Licht und Dunkel; beiden Künst-
lern aber führt das erste aufwühlende Erlebnis
der Goetheschen Dichtung die Hand. Daneben
wirken Blätter, wie die von M. Retzsch
mit ihrer klaren Schilderung des Vor-
gangs äußerst beruhigt; aber man versteht,
warum Illustrationen und Bühnenentwürfe der
Folgezeit, die die präzise räumliche Festlegung
der Handlung verlangen, gerade auf derartige
Blätter zurückgriffen. Bei den um die Wende
zum XX. Jahrhundert entstandenen Illustratio-
nen findet man alle Namen der Meister wieder,
die mit der Geschichte des wiederauflebenden
Buchschmucks verknüpft sind: Meid, Walser,
Slevogt, Liebermann und Barlach. Im Zeit-
alter eines Hugo von Hofmannsthal und Rilke
ist es vornehmlich die Lyrik, die den illustrie-
renden Künstler reizt. Der Text wird nun in
breite, fast die ganze Seite füllende Rahmen-
zeichnungen gebettet und so wieder versucht,
ein Verschmelzen von Text und Illustration her-
beizuführen. Gr.
und in der Albertina
Der Wiener Goethe-Verein bietet in der
Albertina zum Gedenken an den hundertsten
Todestag Goethes einen umfassenden Über-
blick über sein Leben und Schaffen an Hand
von schriftlichen Zeugnissen und Kunst-
werken. Die Ausstellung hebt mit Bildern
und Schriften an, die auf Goethes Vorfahren
und den jungen Goethe Bezug nehmen. Der
Raum daneben ist Goethes Nachkommen ge-
widmet. Ein Durchgang mit Andenken an
Weimar und Proben früher Graphiken zu
Goethes Werken, darunter entzückenden
Blättern von Chodowiecki, führt zu dem Faust-
zimmer, dessen Hauptwand von dem monu-
mentalen Gemälde von L. F. Schnorr von
Carolsfeld: „Faust und Mephisto“ eingenom-
men wird. Dazu gesellen sich die Kupfer-
stiche von Cornelius. Die Zeichnungen des
letzteren, jene von Führich und von Scheffer
von Leonhardshoff sind in Schaukästen unter-
gebracht, in deren einem sich auch die fran-
zösische Prachtausgabe des Faust mit den
Lithographien von Delacroix befindet. Auch

allerlei alte Quellenwerke zu der Gestalt des
Faust finden sich hier. Der Saal daneben ent-
hält Zeichnungen von Künstlern der Goethe-
zeit und Schriftproben bedeutender Zeit-
genossen. Ein weiterer Saal birgt Ansichten
der Weimarer Goethe-Stätten und -Bilder aus
dem Weimarer Kreis um Goethe. In einer
Vitrine befinden sich zahlreiche auf Goethes
Familie und seine Person bezugnehmende
Dokumente, die größtenteils aus dem Besitz
des Haus-, Hof- und Staatsarchivs herrühren.
Ein anderer Raum ist „Goethe in Italien“ ge-
widmet. Er enthält zwei Masken nach dem
lebenden Goethe von J. G. Schadow, Bilder der


Picasso, Illustration zu den Metamorphosen des
Ovid
Ausstellung — Exposition — Exhibition:
Galerie Alfred Flechtheim, Berlin
Angelika Kauffmann und von Ch. G. Schütz,
ferner zahlreiche Kunstblätter zu Goethes
Zeiten in Rom tätiger deutscher Künstler.
Auch die zeitgenössische Italienliteratur ist
reich vertreten. Von großem Interesse ist
auch eine Abteilung, die Goethes Beziehungen
zu der Wiener Bühne an Hand von Theater-
zetteln, Bühnenbearbeitungen, Kostümbildern
und Dekorationsentwürfen (aus dem Besitz
der Theatersammlung der Wiener National-
Bibliothek) illustriert. Unter den zahlreichen
Unica aus Wiener Beständen dürfte die Aus-
wahl aus den zwanzigtausend Porträt-
studien zu Lavaters „Kritischen Frag-
menten“, die unter Kaiser Franz I. an-
gekauft wurden und nun der Porträt-
sammlung der National-Bibliothek an-
gehören, besonderer Beachtung sicher
sein. St. P.-N.
Die Juryfreien
in München
Die junge fortschrittlich gesinnte
Gruppe der Juryfreien in München hat
nach Abmontierung der Faschingsdeko-
rationen in ihren freundlich hergerich-
teten Ausstellungsräumen an der Prinz-
regentenstraße ihre diesjährige Aus-
stellungssaison mit einer im ganzen ein-
drucksvollen Sammelschau eröffnet. Es
prägen sich vor allem ein die in ge-
dämpften Tönen gehaltenen, gut in der
Bewegung empfundenen Bilder „Ruderer“
und „Fischer“ des reich talentierten
Christian Hess, ein entfernt an Co-
rinths Malweise anklingendes Selbstpor-
trät von Adolf Hartmann, zwei per-
sönlich gesehene Landschaften von Wolf
P a n i z z a. In Karl Seidl begegnet
uns ein Münchner Sonntagsmaler, der
aus der Liebe eines einfältigen Herzens
schöne Ansichten von Schloß und Park
Nymphenburg malt. Sie sind in Zeichnung
und Vortrag vielfach ungeschickt, ihnen
fehlt die raffinierte farbige Gestuftheit
der Bilder eines Henri Rousseau oder
auch eines Vivin, aber es drückt sich in
ihnen ein sicherer, echt volkstümlicher
Geschmack aus; sie beglücken durch die
Frische der Beobachtung und Farb-
empfindung. Die Juryfreien dürfen sich
eines starken und größtenteils wertvollen
Zuwachses erfreuen: in Karl Zerbe ist
eines der versprechendsten Talente des
jungen München zu ihnen gekommen, in
Otto Nückel ein meisterlicher Gra-
phiker und kultivierter Maler mit stark
romantischen Neigungen, in C. H.
Müller und Geitlinger zwei be-
gabte, aber an der Manier des Lehrers
noch stark hangende Casparschüler.
Neben den Bildern von Schulz-
Ma t an, Max Radler, eines guten
Vertreters der sog. neuromantischen
Malerei, von Fritz und Albert Burck-
h. a r d t verdienen die plastischen Ar-
beiten von Karl Röhrig, Wilhelm
Orth und Oskar Zeh Erwähnung. Ein
schönes und bemerkenswertes Zeugnis
für die Pflege, die die Juryfreien den
modernen künstlerischen Bestrebungen
über die Malerei und Plastik hinaus zu-
wenden, sind ihre Abende für zeitge-
nössische Musik, deren letzter Kammer-
musik von Milhaud, Hindemith,
Rathaus, Strawinsky zum Vortrag
brachte. H. E.

Neuordnung
des Musee Guimet
Das Musee Guimet, welches die schönsten
Schätze asiatischer Kunst in Europa ver-
einigt, litt an einer derartigen Ueberfüllung,
daß das Studium der Kunstwerke zur Qual
wurde, und daß man keinen Gegenstand allein
und in günstigem Lichte betrachten konnte.
Das ganze Museum hat in den letzten Mo-
naten eine gründliche Umgestaltung und Rei-
nigung erfahren. Man hat alle unbedeutenden
Werke magaziniert und dadurch die besten
Stücke und die zahlreichen Neuerwerbungen
vorteilhafter aufstellen können. Jetzt stehen
die Statuen alle ein wenig dem Lichte zuge-
kehrt, jede genügend getrennt von der Näch-
sten, um Ueberschneidungen zu vermeiden.
Die neuen afghanischen Funde der grie-
chisch-buddhistischen Fresken von Kakrak aus
der 1. Hälfte des 5. Jahrhunderts nehmen einen
eigenen Saal ein und bezeugen die starken
abendländischen Einflüsse im Orient, jene
letzte Erinnerung alexandrinischer Kultur, die
so lange und so stark nachgewirkt hat. Auch
die indische Kunst hat eine wesentliche Be-
reicherung und Neuordnung erfahren. Es
wurde hier zum ersten Male eine chronolo-
gische Aufstellung versucht: Zuerst die prä-
angkorische Kunst des 6.—9. Jahrhunderts mit
dem bisweilen archaisch-äginetischen Lächeln
der Götter und Helden. Dann folgt der Stil
von Lolei und von Koh-Ker (Ende 9. Jhdt.
und 1. H. 10. Jhdt.), kraftvoller und mäch-
tiger im Ausdruck und endlich die Werke der
Banteai Srei- und der Baphuon-Zeit mit klei-
nen Statuetten, und zuletzt die Werke des
Bayon-Stiles aus dem 12. Jahrhundert. Den
Skulpturen der Bayon - Zeit ist ein ganzer
Saal gewidmet. Zu erwähnen sind noch
die zahllosen kleinen Statuetten griechisch-
buddhistischer Kunst, die in langen Reihen in
Vitrinen stehen; sie sind von Photographien
französischer Plastik der romanischen und
gotischen Zeit begleitet und lassen interessante
Aufschlüsse und Gegenüberstellungen eines
gleichen Stilgefühls bei verschiedenen Kulturen
erkennen.
Es soll auch darauf hingewiesen werden,
daß die allzu großen Schrifttafeln unterhalb
der kleinen Statuetten museumstechnisch un-
zulänglich sind. Denn die obere Hälfte der
Tafel zeigt jeweils die Herkunft der Stücke
an, die man durch eine einzige Inschrift am
Kopf der Vitrine hätte bezeichnen können.
Dann wären die Schrifttafeln kleiner und so-
mit auch lesbarer geworden.
Der Gesamteindruck dieser Neuaufstellung
ist höchst erfreulich und sollte den übrigen
französischen Museen zum Vorbild dienen. N.


Soeben erschien:
PROF. FRIEDR. H. HOFMANN
DAS
PORZELLAN
der europäischen Manufakturen
des 18. Jahrhunderts
Prof. Hofmann ist eine den Porzellansammlern und
Porzellankennern aller Länder bekannte Persön-
lichkeit. Nach vielgelesenen Büchern über Einzel-
themen hat er nun dieses große Werk geschrieben,
das als erstes das ganze Thema „Porzellan“ er-
schöpfend behandelt, von der Wiegenzeit bis zur
Hochblüte im 18. Jahrhundert. Das Werk gibt
nichts Geringeres als eine Kunst- und Kultur-
geschichte jener Zeit im Spiegel des eigenartigen
Werkstoffes, den man nach unendlichen Be-
mühungen den Chinesen nacherfand. Das Werk,
das in der Aufmachung und Ausstattung der
„Propyläen - Kunstgeschichte“ erscheint, ist
540 Seiten stark und hat nahezu 600 Abbildungen,
darunter 16 vierfarbige und 8 Kupfertiefdruck-
tafeln. Von praktischem Wert ist die Zusammen-
stellung der wichtigsten Porzellanmarken der
europäischen Manufakturen, die dem Sammler
die besten Dienste leisten wird. Preis in Halb-
leinen 50 Mark, in Halbleder 54 Mark. Fordern
Sie bitte vom Verlag den ausführlichen,
reich illustrierten Prospekt an,
der alles Nähere sagt.
DER PROPYLÄEN-VERLAG
 
Annotationen