6
N&ckirjL^kfe» von
F.
Jahrhunderte
(Sebaldus-Verlag, Nürnberg)
es
Verkauf
Ankauf
Unter dem Schutz der Berner Kon-
Estland mindestens um zehn Jahre
Er war
Franz
seine
Jahr-
Reise,
April
Abstand die Alte Pinakothek mit 130 000, das
Germanische Nationalmuseum in Nürnberg mit
100 000 und die Neue Pinakothek mit 83 000
Besuchern. Auf etwa gleicher Höhe bewegte
sich die Frequenz der Königsschlösser; Neu-
schwanstein verzeichnete 85 000, Herrenchiem-
see 75 000 Besucher.
machen, das gleich nach dem Erscheinen über-
setzt wurde.
Die gleichen Alarmnachrichten kommen auch
aus Estland. Der Verband estländischer
Verleger hat kürzlich in Reval eine General-
versammlung abgehalten, die eigens zu dem
Zweck einberufen wurde, um zur Berner Kon-
vention Stellung zu nehmen. Die Verleger er-
klärten hier, daß sie vor dem Beitritt des
Landes zur Berner Konvention ohne jedes Hin-
dernis Werke der deutschen sowie auch an-
deren Literaturen in der estnischen Sprache
herausgegeben hätten, für die jetzt, seit das
Land der Konvention angeschlossen ist, große
Honorare zu zahlen seien. Aus diesem Grunde
habe man nur spärlich in der letzten Zeit aus-
ländische Autoren in der estnischen Sprache
berücksichtigen können, ganz im Gegensatz
KUNSTHAUS MALMEDE
Köln a. Rhein
Unter Sachsenhausen 33
dings der Vorschlag, die Sammlungen in dem
herrlichen gotischen Rathaus mit dem be-
rühmten Reichstagssaal unterzubringen, das in
unterirdischem Verließe noch eine echte Folter-
kammer birgt. Da die Mittel für ein neues
Rathaus fehlen, ließ sich dieser Gedanke leider
nicht verwirklichen.
Ein wieder aufgetauchter Tizian?
Im Wiener Dorotheum wurde das
Fragment eines Hieronymusbildes beliehen, an
welchem W. Suida die Hand des späten Tizian
erkennen will. Das Bild ist auf Leinwand ge-
malt und mißt 34 : 30,5 cm.
Das Programm des internationalen
Kunstkongresses in Venedig
DIE WELTKUNST
zu früher.
vention sei
zurückgeblieben.
Bei den Verhandlungen wurde von verschie-
denen Seiten darauf hingewiesen, daß auch
Lettland, Litauen die Berner Konvention nicht
anerkannt hätten und heute weit besser daran
seien als Estland.
Diese Vorgänge dürften für die deutsche
Öffentlichkeit und die interessierten Kreise von
großem Interesse sein. Denn die deutsche
Literatur ist in den östlichen Ländern stets
mit großer Aufmerksamkeit verfolgt worden.
Gerade deshalb scheinen die maßgebenden
Stellen dieser Länder sich jetzt zu bemühen,
sich der Zahlungspflicht den Urhebern gegen-
über zu entziehen. W. L.
Deutsche Urheberrechte im Osten
in Gefahr
Rußland ist bekanntlich nie der Bernei'
Konvention, die den Schutz der geistigen Er-
zeugnisse der angeschlossenen Länder gewähr-
leistet, beigetreten. Dagegen war es bereit,
mit Deutschland in direkte Verhandlungen zu
treten, um diese Frage zu regeln. Jetzt sind
auch die Verhandlungen in Moskau seit einiger
Zeit im Gange. Der Verlauf derselben beweist,
daß die Russen mit einem außerordentlichen
Geschäftsgeist vorgehen und versuchen, sich
dort Vorteile zu verschaffen, wo sie keine
Gegenleistung zu geben brauchen. Die Russen
sind bereit, für die Unterhaltungsliteratur
Honorare zu zahlen, während sie eine Honorie-
rung der wissenschaftlichen Literatur strikt
ablehnen. Dabei ist zu berücksichtigen, daß
die deutschen wissenschaftlichen Werke in den
meisten Fällen sofort nach dem Erscheinen in
die russische Sprache übersetzt werden, so daß
die Russen von diesen Werken den Hauptvor-
teil haben. Die unterhaltende Literatur findet
dagegen in den letzten Jahren in der russi-
schen Sprache keine so große Berücksichti-
gung. Eine Ausnahme dürfte vielleicht das
Werk Remarques „Im Westen nichts Neues“
auch Fresken in der Oberammergauer Kir<*
und an einigen Häusern. Leider ist die M6*>
zahl durch Brände zugrunde gegangen.
Das Regensburger Stadtmuseum
Der Regensburger Stadtverwaltung ist
gelungen, das aus dem 13. Jahrhundert stam-
mende ehemalige Minoritenkloster vom Militär-
fiskus zu erwerben. Damit bekommen die an-
sehnlichen Sammlungen der Stadt, die von
Dr. Wilhelm Boll geleitet werden, den denk-
bar schönsten Rahmen. Das Kloster mit der
Kirche wird z. Zt. für die neue Bestimmung
hergerichtet. Noch verlockender war aller-
Nestroy-Bildnisse
In der „Österreichischen Galerie“ sieht man
Bildnisse von Österreichs berühmtestem Ko-
miker und Possendichter, Johann Nestroy. Die
Schau, die uns Nestroy in verschiedenen Pha-
sen seines Bühnendaseins zeigt, ist hauptsäch-
lich von ikonographischem Interesse. Beacht-
licher als die ausgestellte Graphik und Klein-
plastik ist für uns der kleine Einblick in die
Bildnisphotographie des damaligen Wien.
Münchener Kunstverein
Am 26. April beging Hofrat Erwin P i x i s,
der Direktor des Münchener Kunstvereins,
seinen 60. Geburtstag. Pixis, der vor zwei
Jahren sein 25jähriges Jubiläum feiern konnte,
hat sich um das Kunstleben der Stadt, wie
auch um den Zusammenschluß der deutschen
Kunstvereine die größten Verdienste
worben.
Oberammergau
In Oberammergau starb 80jährig der Maler
Johannes Z w i n k. Er wirkte von 1870 bis
1010 beim Passionsspiel mit, zuletzt als Judas,
dessen einprägsamer Kopf noch vielen älteren
Besuchern in Erinnerung sein dürfte,
ein Nachkomme des Rokokomalers
Zwink, eines Schülers und Gehilfen Martin
Knollers, dem er bei dem großartigen Plafond-
gemälde im nahen Kloster Ettal half. Von
Franz Zwink, genannt der „Lüftelemaler“, sind
Scheibe,
E. R. Weiß.
Der Direktor des Museums schreibt u. a''
„I know that the German section in particuU
is going to arouse a great deal of enthusias”1
for its interest and high quality.“
Anläßlich der 18. Biennale von Venedig hat
die italienische Regierung bekanntlich einen
„I. Internationalen Kunstkongreß“ ausge-
schrieben. Das Programm dieses Kongresses
ist nunmehr in seinen Einzelheiten erschienen
und umfaßt folgende Punkte: Gesetzgebung,
welche die verschiedenen Kunstzweige betrifft,
Autorenrecht, nationale und internationale
Wettbewerbe; ihre Regelung und gesetzliche
Festlegung; Künstlerbünde und Vereinigungen
oder Künstler-Staatsorganisationen; gewerk-
schaftliche Bewegung in der Künstlerorgani-
sation. Künstlerfürsorge. Beziehungen
zwischen den verschiedenen Künstlerverbänden
Europas. Gründung eines Kunstamtes
internationalen Charakters. In der
zweiten Gruppe der Themen sind ent-
halten: Kunstlehrbetrieb; Stipendien
und Prämien, Kunstakademien der
einzelnen Länder im Auslande; Be-
ziehungen zwischen Kunst und Staat,
zwischen Kunst und Kirche, zwischen
Kunst und Industrie. Technologie der
Künste und des Kunsthandwerkes.
Die dritte Themenabteilung soll dis-
kutieren: Galerien und Sammlungen
moderner Kunst, Kunstausstellungen
und internationale Beziehungen im
Kunstausstellungsbetrieb, Kunst und
der Völkerbund, Märkte und Markt-
lage in den einzelnen Ländern und in
internationalem Zusammenhang. Ver-
lage und Verleger in ihrer Beziehung
zu Kunstveröffentlichungen, Kunst-
zeitschriften und Kunstveröffent-
lichungen im allgemeinen. Photo-
archive über zeitgenössische Kunst.
Es wird ausdrücklich bemerkt, daß
die Frage nach künstlerischen Ten-
denzen und Richtungen von jeder Dis-
kussion ausgeschlossen bleiben sollen.
Die Themen sollen durchweg nur die
Probleme erörtern, die im Interesse
der ganzen Kunst und des Kunst-
handels von Wichtigkeit sind. Der
Kunstkongreß wird am 30. April er-
öffnet; die Sitzungen ziehen sich bis
zum 3. Mai hin.
Kunstzeitschriffenausstellung
in Venedig
Der Biennale von Venedig wird
in diesem Jahre eine Kunstzeitschrif-
tenausstellung angegliedert sein, die
danach strebt, die gesamte Kunst-
presse von Bedeutung zu vereinen. Es
soll kein Unterschied gemacht werden, ob die
Staaten der betreffenden Länder auf der
Biennale dieses Jahres vertreten sind oder
nicht. Die Ausstellung hat es sich zum Zweck
gesetzt, das positive Arbeiten der Fachpresse
aufzuzeigen, und sie hat bereits Zusagen von
Ausstellungsobjekten aus Deutschland, Frank-
reich, Rußland, England, Österreich, der
Schweiz und Spanien erhalten. Auch Japan
wird Kunstzeitschriften senden, ferner will
man die Presse der Vereinigten Staaten ge-
schlossen vorführen.
Die fünzig schönsten Bücher
des Jahres 1931
t ””
werden ab 2. Mai im Lesesaal der S t a a
liehen Kunstbibliothek in Berlin
zeigt. Die Ausstellung stellt eine vom l’re'-
gericht der Deutschen Buchkunststiftung 1
Leipzig aus der gesamten deutschen Jahr6
Produktion getroffene Auswahl dar.
Am Dienstag, den 3. Mai. abends, wiederh0^
Dr. Eckard v. S y d o w seinen Vortrag „Kunst '-i”
Kultur in Afrika“ mit Führung durch die A”
Stellung: „Afrikanische Plastik“ in der SecessF
Antike Kunst
in Gemälden, Plastik, Gobelins, Möbel'11’
Antiquitäten
Personalien
Prof. Dr. Edmund Hildebrandt,
Professor für neuere Kunstgeschichte an der
Berliner Universität, bekannt durch
Werke zur französischen Kunst des 18.
hunderts, über Goethes italienische
Tieck und Leonardo, beging am 29.
seinen 60. Geburtstag.
J. Rosenbaum, der Seniorchef der be-
kannten, in den siebziger Jahren begründeten
gleichnamigen Frankfurter Kunsthandlung,
Hofantiquar zahlreicher in- und ausländischer
Firmen, feierte am 26. April seinen siebzigsten
Geburtstag.
Dr. R. A n t h e s und Dr. L. R e ide-
rn e i s t e r , bisher Hilfsarbeiter an den Ber-
liner Staatlichen Museen, sind, ersterer an der
ägyptischen Abteilung, letzterer an den asiati-
schen Sammlungen, zu Kustoden ernannt
worden.
— Haben Sie das neue Bild von Dupont k
sehen? Wirklich bemerkenswert . . .
— Was finden Sie denn schon so ben*eI
kenswert daran ?
— Es trägt unten ein Etikett: „Verkauf1 '
Jahrg. VI, Nr. 18 vom 1.
Islamische Kunst
Alte Teppiche und Stoffe
Antiquitäten
Deutsche Kunst im Ausland
Das Art Institute in Chicag6
hatte die Galerie Flechtheim mit del
Zusammenstellung der deutschen
teilung einer internationalen Aqua
rell- und Zeichnungsausstellung b6'
auftragt, die Anfang April eröffn6, :
wurde. In dieser sind u. a. vertrete*1'
Barlach, Baumeister, Beckmann, Cai11'
pendonk, Grosz, Heckel, Hofer, Ka’r
dinsky, Klee, Kokoschka, Kolbe, Kuh1'
Lindgens, Mareks, Matare, Mo*1'
Nauen, Nolde, Pechstein, PurrmaU^'
Schlemmer, Renee Sintenis **”"
Der Besuch der bayerischen
und italienischen Museen
Nach einem vor einiger Zeit vom Bayeri-
schen Statistischen Landesamt veröffentlichten
Bericht über die Museen Bayerns geht unter
ihnen das Deutsche Museum in München an
Beliebtheit allen anderen weit voran. Es zählte
in dem in Betracht kommenden Jahr (1929)
600 000 Besucher; nach ihm kamen in weitem
Ohne Kommentar
Direktion des Istituto Italiano del Libro —
Quarta Fiera Internazionale del Libro —, Flo-
renz, am 24. April 1932:
„Wir bekommen die Nr. 17 Ihrer Zeitschrift,
wo unsere Annonce erschienen ist. Wir sind
mit Ihrer Bedienung recht zufrieden und in
der Anlage überreichen wir Ihnen Cheque der
Banco di Napoli . ., .
Kapitol um 1540 mit Reiterstatue Marc Aurels
Aus Gert Büchheit, Rom im Wandel der
W. Grote-Hasenbalg
Berlin W 9, Lennästr. 12
B 2 Lützow 4739
Volkskunst-Ausstellung
Die Deutsche Volkskunstko’1^
mission in Verbindung mit dem Deutsch6.
Verein für ländliche Wohlfahrts- '1,’t
Heimatspflege und dem Reichs'^1
band landwirtschaftlicher Hausfrau6"
vereine veranstaltet in den Monat6'
Mai und Juni eine Ausstell*1*1^
„Volkskunst, Hausfleiß UI*‘
Handwerk“ in den Räumen v<1'
A. Wertheim, Berlin, Leipziger' Straß*
Die Ausstellung soll einen Überbl*6'
über das handwerkliche Schaffen 1
den einzelnen deutschen Stamm6®
gebieten unter besonderer Berückst6
tigung der bodenständigen WsV,
Stoffe, der heimatlichen Eigenart m1 |
handwerklichen Überlieferung der
Zeugnisse geben. Die Gliederung d6
Ausstellung wird nach Werkstoff
gebieten erfolgen. Der Werkvorga115
der verschiedenen handwerklich6*1
Fachgruppen wird in SchauweU'
stätten vorgeführt werden. Eine So’1'
derschau erlesener Stücke alter der*1'
scher Volkskunst aus der Staatlich6'1
Sammlung für deutsche Volkskund6' |
Berlin, wird die Verknüpfung d6"
heutigen handwerklichen Schaff6’1" j
mit der traditionellen deutsch6'1
Volkskunst veranschaulichen.
Direktion und Schrittleitung: Dr. .1. I. von 8 a x e. Redaktion: Dr. Werner Richard Deusch. Verantwortlich für Inhalt und Anzeigen: Fritz-Eduard Hartmann, Berlin-Friedenau. — Erscheint ‘“L
Wcltkunst-Verlag G. ni. b. II., Berlin W 62. — Zuschriften sind an die Direktion der Weltkunst, Berlin W 62, Kurfürstenstraße 76—77, zu richten. Anzeigenannahme bis Donnerstag beim Weltkunst-Verlag. Inseratentarife
Verlangen. Ahdruck von Artikeln nur mit Einverständnis des Verlags, auszugsweiser Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet. Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte wird nicht übernommen und jegliche Verantw
Hing. auch hinsichtlich des Veröffentlichungstermins und der Rücksendung, abgelehnt. Der Verlag übernimmt durch Erwerbung eines Manuskripts alle Veriagsrechte für dasselbe. Druck H. S. Hermann G. m. b. H.. Berlin Sw
7?
Die italienischen Staatsmuseen sind im
Jahre 1931 von 3 006 000 Personen besucht wor-
den. Die Besuchsziffer des Jahres 1930 belief
sich auf 3 540 000 Personen, während in dem
Jahre 1929 nur 1 842 000 Personen die italieni-
schen Kunst- und Altertumsstätten aufsuchten.
Das Steigen der Besuchsziffer von 1929 auf
1930 ist durch die Beseitigung der Eintritts-
gelder verursacht, die in der zweiten Hälfte
des Jahres 1929 stattfand. Das Schwinden der
Besucherzahl im Jahre 1931 um eine halbe
Million Personen ist wohl auf den verminderten
Fremdenverkehr zurückzuführen, den Italien
seit dem Beginn der akuten Krise zu verzeich-
nen hat, während die Steigerung der Besucher-
zahl überhaupt vor allem durch einen stärkeren
italienischen Besuch seit der Aufhebung der
Eintrittsgelder, wie oben bereits angedeutet,
verursacht sein dürfte.
13 3
wis 'i on
HK?
N&ckirjL^kfe» von
F.
Jahrhunderte
(Sebaldus-Verlag, Nürnberg)
es
Verkauf
Ankauf
Unter dem Schutz der Berner Kon-
Estland mindestens um zehn Jahre
Er war
Franz
seine
Jahr-
Reise,
April
Abstand die Alte Pinakothek mit 130 000, das
Germanische Nationalmuseum in Nürnberg mit
100 000 und die Neue Pinakothek mit 83 000
Besuchern. Auf etwa gleicher Höhe bewegte
sich die Frequenz der Königsschlösser; Neu-
schwanstein verzeichnete 85 000, Herrenchiem-
see 75 000 Besucher.
machen, das gleich nach dem Erscheinen über-
setzt wurde.
Die gleichen Alarmnachrichten kommen auch
aus Estland. Der Verband estländischer
Verleger hat kürzlich in Reval eine General-
versammlung abgehalten, die eigens zu dem
Zweck einberufen wurde, um zur Berner Kon-
vention Stellung zu nehmen. Die Verleger er-
klärten hier, daß sie vor dem Beitritt des
Landes zur Berner Konvention ohne jedes Hin-
dernis Werke der deutschen sowie auch an-
deren Literaturen in der estnischen Sprache
herausgegeben hätten, für die jetzt, seit das
Land der Konvention angeschlossen ist, große
Honorare zu zahlen seien. Aus diesem Grunde
habe man nur spärlich in der letzten Zeit aus-
ländische Autoren in der estnischen Sprache
berücksichtigen können, ganz im Gegensatz
KUNSTHAUS MALMEDE
Köln a. Rhein
Unter Sachsenhausen 33
dings der Vorschlag, die Sammlungen in dem
herrlichen gotischen Rathaus mit dem be-
rühmten Reichstagssaal unterzubringen, das in
unterirdischem Verließe noch eine echte Folter-
kammer birgt. Da die Mittel für ein neues
Rathaus fehlen, ließ sich dieser Gedanke leider
nicht verwirklichen.
Ein wieder aufgetauchter Tizian?
Im Wiener Dorotheum wurde das
Fragment eines Hieronymusbildes beliehen, an
welchem W. Suida die Hand des späten Tizian
erkennen will. Das Bild ist auf Leinwand ge-
malt und mißt 34 : 30,5 cm.
Das Programm des internationalen
Kunstkongresses in Venedig
DIE WELTKUNST
zu früher.
vention sei
zurückgeblieben.
Bei den Verhandlungen wurde von verschie-
denen Seiten darauf hingewiesen, daß auch
Lettland, Litauen die Berner Konvention nicht
anerkannt hätten und heute weit besser daran
seien als Estland.
Diese Vorgänge dürften für die deutsche
Öffentlichkeit und die interessierten Kreise von
großem Interesse sein. Denn die deutsche
Literatur ist in den östlichen Ländern stets
mit großer Aufmerksamkeit verfolgt worden.
Gerade deshalb scheinen die maßgebenden
Stellen dieser Länder sich jetzt zu bemühen,
sich der Zahlungspflicht den Urhebern gegen-
über zu entziehen. W. L.
Deutsche Urheberrechte im Osten
in Gefahr
Rußland ist bekanntlich nie der Bernei'
Konvention, die den Schutz der geistigen Er-
zeugnisse der angeschlossenen Länder gewähr-
leistet, beigetreten. Dagegen war es bereit,
mit Deutschland in direkte Verhandlungen zu
treten, um diese Frage zu regeln. Jetzt sind
auch die Verhandlungen in Moskau seit einiger
Zeit im Gange. Der Verlauf derselben beweist,
daß die Russen mit einem außerordentlichen
Geschäftsgeist vorgehen und versuchen, sich
dort Vorteile zu verschaffen, wo sie keine
Gegenleistung zu geben brauchen. Die Russen
sind bereit, für die Unterhaltungsliteratur
Honorare zu zahlen, während sie eine Honorie-
rung der wissenschaftlichen Literatur strikt
ablehnen. Dabei ist zu berücksichtigen, daß
die deutschen wissenschaftlichen Werke in den
meisten Fällen sofort nach dem Erscheinen in
die russische Sprache übersetzt werden, so daß
die Russen von diesen Werken den Hauptvor-
teil haben. Die unterhaltende Literatur findet
dagegen in den letzten Jahren in der russi-
schen Sprache keine so große Berücksichti-
gung. Eine Ausnahme dürfte vielleicht das
Werk Remarques „Im Westen nichts Neues“
auch Fresken in der Oberammergauer Kir<*
und an einigen Häusern. Leider ist die M6*>
zahl durch Brände zugrunde gegangen.
Das Regensburger Stadtmuseum
Der Regensburger Stadtverwaltung ist
gelungen, das aus dem 13. Jahrhundert stam-
mende ehemalige Minoritenkloster vom Militär-
fiskus zu erwerben. Damit bekommen die an-
sehnlichen Sammlungen der Stadt, die von
Dr. Wilhelm Boll geleitet werden, den denk-
bar schönsten Rahmen. Das Kloster mit der
Kirche wird z. Zt. für die neue Bestimmung
hergerichtet. Noch verlockender war aller-
Nestroy-Bildnisse
In der „Österreichischen Galerie“ sieht man
Bildnisse von Österreichs berühmtestem Ko-
miker und Possendichter, Johann Nestroy. Die
Schau, die uns Nestroy in verschiedenen Pha-
sen seines Bühnendaseins zeigt, ist hauptsäch-
lich von ikonographischem Interesse. Beacht-
licher als die ausgestellte Graphik und Klein-
plastik ist für uns der kleine Einblick in die
Bildnisphotographie des damaligen Wien.
Münchener Kunstverein
Am 26. April beging Hofrat Erwin P i x i s,
der Direktor des Münchener Kunstvereins,
seinen 60. Geburtstag. Pixis, der vor zwei
Jahren sein 25jähriges Jubiläum feiern konnte,
hat sich um das Kunstleben der Stadt, wie
auch um den Zusammenschluß der deutschen
Kunstvereine die größten Verdienste
worben.
Oberammergau
In Oberammergau starb 80jährig der Maler
Johannes Z w i n k. Er wirkte von 1870 bis
1010 beim Passionsspiel mit, zuletzt als Judas,
dessen einprägsamer Kopf noch vielen älteren
Besuchern in Erinnerung sein dürfte,
ein Nachkomme des Rokokomalers
Zwink, eines Schülers und Gehilfen Martin
Knollers, dem er bei dem großartigen Plafond-
gemälde im nahen Kloster Ettal half. Von
Franz Zwink, genannt der „Lüftelemaler“, sind
Scheibe,
E. R. Weiß.
Der Direktor des Museums schreibt u. a''
„I know that the German section in particuU
is going to arouse a great deal of enthusias”1
for its interest and high quality.“
Anläßlich der 18. Biennale von Venedig hat
die italienische Regierung bekanntlich einen
„I. Internationalen Kunstkongreß“ ausge-
schrieben. Das Programm dieses Kongresses
ist nunmehr in seinen Einzelheiten erschienen
und umfaßt folgende Punkte: Gesetzgebung,
welche die verschiedenen Kunstzweige betrifft,
Autorenrecht, nationale und internationale
Wettbewerbe; ihre Regelung und gesetzliche
Festlegung; Künstlerbünde und Vereinigungen
oder Künstler-Staatsorganisationen; gewerk-
schaftliche Bewegung in der Künstlerorgani-
sation. Künstlerfürsorge. Beziehungen
zwischen den verschiedenen Künstlerverbänden
Europas. Gründung eines Kunstamtes
internationalen Charakters. In der
zweiten Gruppe der Themen sind ent-
halten: Kunstlehrbetrieb; Stipendien
und Prämien, Kunstakademien der
einzelnen Länder im Auslande; Be-
ziehungen zwischen Kunst und Staat,
zwischen Kunst und Kirche, zwischen
Kunst und Industrie. Technologie der
Künste und des Kunsthandwerkes.
Die dritte Themenabteilung soll dis-
kutieren: Galerien und Sammlungen
moderner Kunst, Kunstausstellungen
und internationale Beziehungen im
Kunstausstellungsbetrieb, Kunst und
der Völkerbund, Märkte und Markt-
lage in den einzelnen Ländern und in
internationalem Zusammenhang. Ver-
lage und Verleger in ihrer Beziehung
zu Kunstveröffentlichungen, Kunst-
zeitschriften und Kunstveröffent-
lichungen im allgemeinen. Photo-
archive über zeitgenössische Kunst.
Es wird ausdrücklich bemerkt, daß
die Frage nach künstlerischen Ten-
denzen und Richtungen von jeder Dis-
kussion ausgeschlossen bleiben sollen.
Die Themen sollen durchweg nur die
Probleme erörtern, die im Interesse
der ganzen Kunst und des Kunst-
handels von Wichtigkeit sind. Der
Kunstkongreß wird am 30. April er-
öffnet; die Sitzungen ziehen sich bis
zum 3. Mai hin.
Kunstzeitschriffenausstellung
in Venedig
Der Biennale von Venedig wird
in diesem Jahre eine Kunstzeitschrif-
tenausstellung angegliedert sein, die
danach strebt, die gesamte Kunst-
presse von Bedeutung zu vereinen. Es
soll kein Unterschied gemacht werden, ob die
Staaten der betreffenden Länder auf der
Biennale dieses Jahres vertreten sind oder
nicht. Die Ausstellung hat es sich zum Zweck
gesetzt, das positive Arbeiten der Fachpresse
aufzuzeigen, und sie hat bereits Zusagen von
Ausstellungsobjekten aus Deutschland, Frank-
reich, Rußland, England, Österreich, der
Schweiz und Spanien erhalten. Auch Japan
wird Kunstzeitschriften senden, ferner will
man die Presse der Vereinigten Staaten ge-
schlossen vorführen.
Die fünzig schönsten Bücher
des Jahres 1931
t ””
werden ab 2. Mai im Lesesaal der S t a a
liehen Kunstbibliothek in Berlin
zeigt. Die Ausstellung stellt eine vom l’re'-
gericht der Deutschen Buchkunststiftung 1
Leipzig aus der gesamten deutschen Jahr6
Produktion getroffene Auswahl dar.
Am Dienstag, den 3. Mai. abends, wiederh0^
Dr. Eckard v. S y d o w seinen Vortrag „Kunst '-i”
Kultur in Afrika“ mit Führung durch die A”
Stellung: „Afrikanische Plastik“ in der SecessF
Antike Kunst
in Gemälden, Plastik, Gobelins, Möbel'11’
Antiquitäten
Personalien
Prof. Dr. Edmund Hildebrandt,
Professor für neuere Kunstgeschichte an der
Berliner Universität, bekannt durch
Werke zur französischen Kunst des 18.
hunderts, über Goethes italienische
Tieck und Leonardo, beging am 29.
seinen 60. Geburtstag.
J. Rosenbaum, der Seniorchef der be-
kannten, in den siebziger Jahren begründeten
gleichnamigen Frankfurter Kunsthandlung,
Hofantiquar zahlreicher in- und ausländischer
Firmen, feierte am 26. April seinen siebzigsten
Geburtstag.
Dr. R. A n t h e s und Dr. L. R e ide-
rn e i s t e r , bisher Hilfsarbeiter an den Ber-
liner Staatlichen Museen, sind, ersterer an der
ägyptischen Abteilung, letzterer an den asiati-
schen Sammlungen, zu Kustoden ernannt
worden.
— Haben Sie das neue Bild von Dupont k
sehen? Wirklich bemerkenswert . . .
— Was finden Sie denn schon so ben*eI
kenswert daran ?
— Es trägt unten ein Etikett: „Verkauf1 '
Jahrg. VI, Nr. 18 vom 1.
Islamische Kunst
Alte Teppiche und Stoffe
Antiquitäten
Deutsche Kunst im Ausland
Das Art Institute in Chicag6
hatte die Galerie Flechtheim mit del
Zusammenstellung der deutschen
teilung einer internationalen Aqua
rell- und Zeichnungsausstellung b6'
auftragt, die Anfang April eröffn6, :
wurde. In dieser sind u. a. vertrete*1'
Barlach, Baumeister, Beckmann, Cai11'
pendonk, Grosz, Heckel, Hofer, Ka’r
dinsky, Klee, Kokoschka, Kolbe, Kuh1'
Lindgens, Mareks, Matare, Mo*1'
Nauen, Nolde, Pechstein, PurrmaU^'
Schlemmer, Renee Sintenis **”"
Der Besuch der bayerischen
und italienischen Museen
Nach einem vor einiger Zeit vom Bayeri-
schen Statistischen Landesamt veröffentlichten
Bericht über die Museen Bayerns geht unter
ihnen das Deutsche Museum in München an
Beliebtheit allen anderen weit voran. Es zählte
in dem in Betracht kommenden Jahr (1929)
600 000 Besucher; nach ihm kamen in weitem
Ohne Kommentar
Direktion des Istituto Italiano del Libro —
Quarta Fiera Internazionale del Libro —, Flo-
renz, am 24. April 1932:
„Wir bekommen die Nr. 17 Ihrer Zeitschrift,
wo unsere Annonce erschienen ist. Wir sind
mit Ihrer Bedienung recht zufrieden und in
der Anlage überreichen wir Ihnen Cheque der
Banco di Napoli . ., .
Kapitol um 1540 mit Reiterstatue Marc Aurels
Aus Gert Büchheit, Rom im Wandel der
W. Grote-Hasenbalg
Berlin W 9, Lennästr. 12
B 2 Lützow 4739
Volkskunst-Ausstellung
Die Deutsche Volkskunstko’1^
mission in Verbindung mit dem Deutsch6.
Verein für ländliche Wohlfahrts- '1,’t
Heimatspflege und dem Reichs'^1
band landwirtschaftlicher Hausfrau6"
vereine veranstaltet in den Monat6'
Mai und Juni eine Ausstell*1*1^
„Volkskunst, Hausfleiß UI*‘
Handwerk“ in den Räumen v<1'
A. Wertheim, Berlin, Leipziger' Straß*
Die Ausstellung soll einen Überbl*6'
über das handwerkliche Schaffen 1
den einzelnen deutschen Stamm6®
gebieten unter besonderer Berückst6
tigung der bodenständigen WsV,
Stoffe, der heimatlichen Eigenart m1 |
handwerklichen Überlieferung der
Zeugnisse geben. Die Gliederung d6
Ausstellung wird nach Werkstoff
gebieten erfolgen. Der Werkvorga115
der verschiedenen handwerklich6*1
Fachgruppen wird in SchauweU'
stätten vorgeführt werden. Eine So’1'
derschau erlesener Stücke alter der*1'
scher Volkskunst aus der Staatlich6'1
Sammlung für deutsche Volkskund6' |
Berlin, wird die Verknüpfung d6"
heutigen handwerklichen Schaff6’1" j
mit der traditionellen deutsch6'1
Volkskunst veranschaulichen.
Direktion und Schrittleitung: Dr. .1. I. von 8 a x e. Redaktion: Dr. Werner Richard Deusch. Verantwortlich für Inhalt und Anzeigen: Fritz-Eduard Hartmann, Berlin-Friedenau. — Erscheint ‘“L
Wcltkunst-Verlag G. ni. b. II., Berlin W 62. — Zuschriften sind an die Direktion der Weltkunst, Berlin W 62, Kurfürstenstraße 76—77, zu richten. Anzeigenannahme bis Donnerstag beim Weltkunst-Verlag. Inseratentarife
Verlangen. Ahdruck von Artikeln nur mit Einverständnis des Verlags, auszugsweiser Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet. Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte wird nicht übernommen und jegliche Verantw
Hing. auch hinsichtlich des Veröffentlichungstermins und der Rücksendung, abgelehnt. Der Verlag übernimmt durch Erwerbung eines Manuskripts alle Veriagsrechte für dasselbe. Druck H. S. Hermann G. m. b. H.. Berlin Sw
7?
Die italienischen Staatsmuseen sind im
Jahre 1931 von 3 006 000 Personen besucht wor-
den. Die Besuchsziffer des Jahres 1930 belief
sich auf 3 540 000 Personen, während in dem
Jahre 1929 nur 1 842 000 Personen die italieni-
schen Kunst- und Altertumsstätten aufsuchten.
Das Steigen der Besuchsziffer von 1929 auf
1930 ist durch die Beseitigung der Eintritts-
gelder verursacht, die in der zweiten Hälfte
des Jahres 1929 stattfand. Das Schwinden der
Besucherzahl im Jahre 1931 um eine halbe
Million Personen ist wohl auf den verminderten
Fremdenverkehr zurückzuführen, den Italien
seit dem Beginn der akuten Krise zu verzeich-
nen hat, während die Steigerung der Besucher-
zahl überhaupt vor allem durch einen stärkeren
italienischen Besuch seit der Aufhebung der
Eintrittsgelder, wie oben bereits angedeutet,
verursacht sein dürfte.
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wis 'i on
HK?