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Deutsche Kunst- und Antiquitätenmesse [Hrsg.]
Die Weltkunst — 6.1932

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Nr. 19 (8. Mai)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44980#0126
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6

DIE WELTKUNST

Jahrg. VI, Nr. 19 vom


e» vcn VebeiNdl



M.& R. STORA

MARGRAF&CO

GMBH

KUNSTHAUS MALMED^

B E LLEVU E STR. 6

BERLIN W9-TELEFON LUTZOW 1148

■ ■

Ankauf


größere Reihe bedeutender Bildtafeln wie den
um 1275 zu datierenden Stephanus u. a.

32 BIS BOULEVARD HAUSSMANN
PARIS

Köln a. Rhein
Unter Sachsenhausen 33

die Piso gewesen zu sein, deren Villa sich vom
Berge bis zum Meere ausgedehnt hat und wahr-
scheinlich bis in das neapolitanische Strand-
gebiet mit den Gärten vorstieß. Die gesamte
Front des Palastes maß 253 Meter. Der große
Säulenhof hatte Ausmaße von 100 X 30 Metern,
die ganze „Casa del Fauno“ aus Pompeji könnte
demnach allein in diesem Säulenhofe bequem
untergebracht werden und die durch die Fres-
kenfunde so berühmt gewordene Villa dei
Misteri dürfte mit ihren ganzen großen und
weitläufigen Anlagen doch kaum mehr als nur
den Mittelbau dieses riesigen antiken Herren-
sitzes vor den Toren von Herkulaneum bedeckt
haben. Die Ausgrabung dieser in ihren Aus¬

maßen einigermaßen geklärten Villa sind halb
vollendet. Man hat dort die berühmten 90 Mar-
mor- und Bronzeskulpturen gefunden, welche
sich im neapolitanischen Nationalmuseum be-
finden. Aber die wirkliche Auferstehung des
ganzen Herrensitzes steht nunmehr erst bevor
und wird die große Arbeit dieses Sommers
werden. Die Villa mit ihren unvollständigen
Ausgrabungen hat bereits an Papyrusfunden
Wesentliches geliefert; es stammen aus ihr
Epikurfragmente und Virgilmanuskripte. Man
vermutet aber, es sei bei weitem noch nicht
alles zu Tage gefördert und glaubt in diesem
Schloß noch weitere wichtigste Zeugnisse der
antiken Kultur zu finden. G. R.

Mainzer Kunstwerke in London
Eine ungewöhnliche und wichtige Aus-
stellung mittelalterlicher Kunstwerke ist von
der Firma Messrs. Spink and Son in
London eröffnet worden. Die Hauptbestände
stammen nämlich im wesentlichen aus Leih-
gaben des Mainzer Museums und Doms. Eines
der interessantesten Stücke bildet das Paar
Goldfiligran-Broschen aus dem frühen 11. Jahr-
hundert, das im Jahre 1896 gefunden
wurde und in seiner stilistischen Eigenart dem
Goldschmuck der Kaiserin Gisela nahesteht.
Daneben findet man Skulpturen und eine

Leihgaben und Neuerwerbungen
in den Münchener Sammlungen
In der Münchner Pinakothek sind zur Zeit
als Leihgaben aus dem Besitz des Kölner Wall-
raf-Richartz-Museums die beiden von Direktor
Buchner als Werke Grünewalds bestimmten
Bildnisse der Domherren von Rieneck ausge-
stellt, ferner ein in weiteren Kreisen wenig
bekanntes Werk des Meisters, eine „kleine

Die Villa Piso
Amedeo M a j u r i hat in aller Stille die
Ausgrabungen in Herkulaneum auf einen
Punkt geführt, der die größte Beachtung ver-
dient; wenn irgendwo, so dort am Fuße des
Vesuves läßt sich nunmehr ein Eindruck der
großgriechischen Kolonialstadt gewinnen. Aber
es sei hier nicht von der vollkommen durch die
herkulanischen Ausgrabungen geklärten groß-
griechischen Architektur die Rede, sondern
vielmehr von einer bevorstehenden Ausgra-
bung, die aller Wahrscheinlichkeit nach größte
Bedeutung haben wird. Nach den bisherigen
Funden in Herkulaneum ist schlechtweg alles
erhalten. Selbst die Holztreppen, Betten und
Schränke fanden sich in den Häusern und unter
anderem ein interessantes, in Holz gehauenes
Portrait einer Frau, eine absolute Rarität anti-
ker Kunst. Man hat die Inschriften auf den
Marmor- und Bronzeplatten in der Stadt nun-
mehr soweit geklärt, daß ein vollkommenes
Verzeichnis der großen und reichen Familien
des antiken samnitisch-griechischen Ortes vor-
liegt. Eine der bedeutendsten Familien scheinen

Missale für Vallombrosa. Venedig, Giunta, 1503
Liturgische Bibliothek Herzog Robert von Parma
Versteigerung — Vente — Sale: Me M. Ader, MM. Giraud-Badin und Ulrico Hoepli, Paris, Hotel Drouot
30. Mai — 1. Juni 1932

Zum Tode Ulrich Hübners
Noch nicht 60 Jahre alt, ist Ulrich Hübner
in seinem Hause in Neubabelsberg gestorben.
Ohne viel Aufsehens von sich zu machen, ist
dieser feine Mensch abgetreten, so unauffällig,
wie er gelebt hatte. Er war ein Impressionist
von Natur, der die umgebende Welt der Er-
scheinungen liebte, mit allen Fasern seines
Wesens an ihr hing, und der sie immer wieder
darstellen wollte. Geborener Berliner, Sohn
des Archäologen Ulrich Hübner und einer Toch-
ter Hermann Gustav Droysens, waren es die
Reize seiner Vaterstadt, die ihn vor allem an-
zogen, das spiegelnde Wasser der Havel und
des Wannsees und die flimmernde Luft unter
den Brücken des alten Berlins. Er hat die
Grenzen seines Talents wohl gekannt, und er
hat niemals versucht, sie zu überschreiten. Er
hat gewußt, daß er ein guter Maler war und
sein Handwerk verstand, aber er hat sich nicht
auf Gebiete begeben, die nicht die seinigen
waren. Im Alter ist ein etwas melancholischer
Zug in sein Wesen gekommen, die Einsicht,
daß Menschen mit Ellenbogen sich an ihm vor-
beischoben, die ihm weder an Können noch an
seelischen Qualitäten oder gar an Kultur das
Wasser reichten. Er hat es hingenommen mit
jener lächelnden Skepsis, die so eigentümlich
für ihn war.
Aber er hat niemals das Recht der Jugend
verkannt. Er hat gewußt, daß jede Epoche
sich selbst auszudrücken strebt, und daß jede
Generation der auf sie folgenden zu unter-
liegen verdammt ist. Ihm kam es da nur dar-
auf an, den Weizen von der Spreu zu sondern
und den wirklich wertvollen Kräften unter den
Jungen zum Durchbruch zu verhelfen. Die
„Modernen“ haben ihn weder geschreckt, noch
haben sie ihn geblendet. Bei ihnen wie bei
allen anderen sah er durch das Äußere hin-
durch auf den Kern. So hat Ulrich Hübner un-
vergängliche Verdienste um die Ausstellungen
in der Akademie gewonnen. Wenig dafür ge-
eignet, in vorderster Linie zu stehen, zu
kämpfen, Lob oder Tadel auf sich zu versam-
meln, Lorbeeren oder Schmähungen, war er der
Mann, der hinter den Kulissen mit Wohlwollen
und Takt den Dingen oft die entscheidende
Richtung gab. Er hat nie intrigiert. Aber
er hat immer mitgeholfen und für das Gute
und Anständige geworben. Solche Menschen
sind heute sehr selten geworden und gerade
in dieser unserer Zeit entbehren wir sie mehr
denn je. So reißt der Tod Ulrich Hübners eine
tiefe Lücke in das Berliner Kunstleben, eine
weit tiefere, als es von außen her scheinen
mag. Dr. Alfred Kuhn

Neue Mittel
für die Basler Kunstsammlung
Der Große Rat der Stadt Basel hat einen
Kredit von rund 250 000 RM bewilligt, um die
derzeitige Konjunktur auf dem Kunstmarkt zu
Ankäufen für die Kunstsammlungen der Stadt
zu benutzen und vor allem historisch und
künstlerisch wichtige, durch die Auflösung
öffentlicher und privater Sammlungen frei-
werdende Kunstwerke für die Schweiz zu
sichern.

Antike Kunst
in Gemälden, Plastik, Gobelins, MA1
Antiquitäten

B. GANZ & CC
MAINZ, nur Flachsmarkt

Islamische Kunst
Alte Teppiche und Stoffe
j Antiquitäten

GOTHIQUE
■T
RENAISSANCE

W. Grote-Hasenbalg
Berlin W 9, Lennestr. 12
B 2 Lützow 4739

UNTER KOLLEG^

Direktion und' S c h r i f t1 e 1 t u n g : Dr. J. I. von Sare. Redaktion: Dr. Werner Richard Deusch. Verantwortlich für Inhalt und Anzeigen: Fritz-Eduard Hartmann, Berlin-Friedenau. _ Erscheint
Weltkunst-Verlag G. m. b. H., Berlin W 62. — Zuschriften sind an die Direktion der Weltkunst, Berlin W62, Kurfürstenstraße 76—77, zu richten. Anzeigenannahme bis Donnerstag beim Weltkunst-Verlag. Inseratent»
Verlangen. Abdruck von Artikeln nur mit Einverständnis des Verlags, auszugsweiser Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet. Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte wird nicht übernommen und jegliche ’?• gtf
tung, auch hinsichtlich des Veröffentlichungstermins und der Rücksendung, abgelehnt. Der Verlag übernimmt durch Erwerbung eines Manuskripts alle Verlagsrechte für dasselbe. Druck H. S. Hermann G. m. b. H.. Berlin

— Meine Frau drängt mich, Sie Ul’1
haltsaufbesserung zu bitten. .X’
— Na schön, ich will mal mit mßl
Frau darüber sprechen.

'n
Kreuzigung“, die sich schon um 1500 11 y
herzoglichen Kunstkammer in München f
fand, vor einiger Zeit in Norddeutschland ,,
tauchte und jetzt einem holländischen »' j;
ler gehört. Die Handschriftenabteilunl^jf
Bayerischen Staatsbibliothek hat ein 1 en
bares Epistolar bayerischer Herkunft
worben, eine Pergamenthandschrift mit -
turen, die dem 11. Jahrhundert entsta .
außerdem die Tagebücher und Briefe des D
rischen Staatsmanns Franz Seraph
Pfistermeister, die für die Geschichte ßaJ'lf
in den sechziger bis achtziger Jahren des
gen Jahrhunderts von Bedeutung sind-

Einzelwerke des Deutschen Museü^
• A
Im Deutschen Museum in Berlin wir0 u
1. Mai an im ersten Mittelsaal des
geschosses jeden Monat ein hervorragX,
Stück der Sammlung einzeln ausgestellt- . jj
allem sind es Gegenstände aus den VitUu
deren Wert und Bedeutung durch diese
aushebung ins Licht gesetzt werden soll- j
Eine Abbildung, im Preis und Format
Postkarte, verbunden mit einer kurzen jj
läuterung, wird im Anschluß an jede
schau verkauft werden. Die erste Sene’ «■
zwölf Werke in zwölf Monaten vorführt:
ginnt am 1. Mai dieses Jahres. Die viele11,.:
Sucher, die öfters in das Deutsche X
kommen, werden also an jener Stelle i’T/f
etwas „Neues“, und immer einen überraX
den Hinweis auf den Reichtum dieser SaI1 j
lung finden.

Kunsterziehungswoche
In Breslau fand eine „Ku’M
erziehungswoche“ statt, veranALfi
vom Verband akademisch gebildeter Ze’cy
lehrer und -lehrerinnen in Verbindung jt!
dem Schlesischen Museum der bilä®M
Künste. Zweck und Ziel dieser Veransta
war, die breite Öffentlichkeit für die A* ;
erziehungsarbeit an den höheren SchuE’L’
interessieren. Sie bedeutete zugleich ® J
sachlichen Protest gegen die AbbaumaßnU*1
in diesem Unterrichtsfach.

Deutsche Kunst im Ausland
Zu unserer gleichlautenden Notiz in , J':
vorhergehenden Nummer erfahren wir, day
Ausstellung deutscher Kunst des Art InAAl
in Chicago gemeinsam von der G a 1M [
Alfred Flechtheim und dem
Kunstsalon Hermann Abels/
sammengestellt wurde. Ergänzend sei noC'M
eine Anzahl der dort ausgestellten Ku”11./
hingewiesen, die in unserer Aufzählung Lil:
genannt waren, so vor allem Pabst, ’
Gessner, Overdick, Sterl u. a.

ülbiflale niöjfticü f in
pfnetudine ozdinis
Öallifnmbzofc.

Erster deutscher .
Perser- u. China-Teppi0*1
Groß-Import
Spezialität: Antike
u. China-Teopiche, Sticker©1^
Fayencen, Gobelins, AubusS0
u. a. >
 
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