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Zeitschrift für christliche Kunst — 3.1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.3822#0060

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1890. — ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 3.

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wölbes begrenzt. Jede Komposition von einiger
Breitenausdehnung würde hier den Eindruck der
räumlichen Beengung hervorgerufen haben. Dem
ging der Maler aus dem Wege, indem er für

einen Schatz von liebenswürdiger Empfindung
hinein. Die Mutter Anna, mit schwärzlich-
violettem Kleide, rothem Mantel und weifsem
Kopftuch bekleidet, hält auf den Armen das



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das dem Kmdlein Jesu gewidmete Bild einen
Gegenstand wählte, der sich in einer ent-
schlossenen aufrechten Gruppe darstellen liefs,
welche so bequem und frei in dem gegebenen
Räume Platz fand, dafs man bei ihrer Betrach-
tung gar nicht an die Begrenzung der Bildfiäche
denkt. Er malte^St. Anna Selbdritt" und legte

nackte Knäblein, auf dem ihre Blicke mit Zärt-
lichkeit — man möchte selbst etwas wie grofs-
mütterlichen Stolz aus den wenigen ausdrucks-
vollen Linien herauslesen — haften, und die
Jungfrau Maria, an der Grenze des Kindesalters,
aber schon als Himmelskönigin mit Krone und
Brokatkleid geschmückt, mit wallenden blonden
 
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