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Zeitschrift für christliche Kunst — 14.1901

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Effmann, Wilhelm: Frühmittelalterliche Inschriftensteine zu Dottendorf
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https://doi.org/10.11588/diglit.4055#0214

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325

1901.

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. H.

326

einander abgetrennt sind, vor Albero sich aber
kein Punkt befindet. Ein solcher zeigt sich
hinter VI; er fehlt — jedenfalls wegen der
Kollision mit der senkrechten Inschrift — nach
Kl, ist dann aber zwischen Albero und laicus
wieder ganz deutlich zu erkennen. Da für das
Fehlen des Punktes vor Albero nun aber kein

diese Art von Inschriftsteinen hingelenkt wurde,
ging die Ansicht dahin, dafs man es hier mit
Grabsteinen zu thun habe. Aber bald einigte
man sich dahin, dafs es sich um eine Gattung
von Schrifttafeln handele, die ihrem Wesen
nach als Memoriensteine zu bezeichnen" seien.
Während dabei vorerst nur an „Gedächtnifs-

Fig. 1.

Fig. 2.

Fig. 3.

Mafsstab: Vi» der

Grund ersichtlich ist, so ergibt sich für den
Namen also die Lesung Thalbero oder Athal-
bero. Beide Lesarten sind zulässig, es ist aber
der letzteren, die den häufig vorkommenden
Namen Adalbero gibt, hier der Vorzug ge-
geben worden. Vor dem Namen kann statt
des obiit natürlich auch migravit oder ein ähn-
liches Wort gestanden haben.

Als in den fünfziger Jahren des abgelaufenen
Jahrhunderts zuerst die Aufmerksamkeit auf

Fig. 4.
natürlichen Gröfse.

tafeln der Verstorbenen" gedacht wurde,11) kam

n) ,,Was die Bestimmung unserer Schriftsteine
betrifft, so bitte ich den Anfangs von mir gebrauchten
unrichtigen Ausdruck „Grabsteine" in „Gedächtnüs-
tafeln der Verstorbenen" zu verbessern, wie ich Ihnen
nachträglich geschrieben, und wie Sie ebenfalls ganz
richtig erkannt haben", so schrieb Schneider im
Jahre 1856 au Mooren. Vgl. »Annalen des histo-
rischen Vereins für den Niederrhein«, 2. Jahrgang,
2. Heft, (Köln 1857) S. 262. Gedächtnilstafeln er-
blickte auch von Quast in diesen Steinen, aus deren
 
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