Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Zeitschrift für christliche Kunst — 17.1904

DOI Artikel:
Bücherschau
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.4094#0182

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
287

J904. — ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 9.

288

Stellungen entnommen, daher sehr geeignet sind, über
den gegenwärtigen Stand dieser beiden Kunstzweige
in den Kulturländern zu informieren. Obwohl bei
der Auswahl ein gewisser Ernst gewaltet hat, hätte
doch einzelnes wegfallen sollen, was sich für den
(durch den ungemein wohlfeilen Preis angezogenen)
Familientisch minder eignet. R.

Hochland, die von Karl Muth herausge-
gebene, im Köselschen Verlag erscheinende vornehme
Monatsschrift, hat ihren I. Jahrgang beendet, auf
den sie hinsichtlich der Leistungen wie des Erfolges
mit Befriedigung zurückblicken darf. Innerhalb des
Rahmens, in den sie gespannt ist, hat sie die be-
deutendsten Kräfte auf dem Gebiete der Philosophie,
der Welt-, Zeit-, Kulturgeschichte, der Geographie,
Literatur usw. zu gewinnen und an sich zu fesseln
verstanden, auch die Kunst wiederholt berücksichtigt,
und in den Schlußrubriken: „Kleine Bausteine",
„Kritik", „Hochland - Echo", „Rundschau ' allerlei
brennende Fragen erörtert, in Verhältnissen aktu-
eller Art ein Wort mitgeredet. Mannigfaltigkeit ;
des Stoffes, Mäßigung in der Form, Gewandtheit in i
der Darstellung dürfen als ihre auszeichnenden Merk- |
male bezeichnet werden. R.

Literarische Warte. Diese von Dr. Lohr !
bei der Allgemeinen Verlagsgesellschaft m. b. H. in j
München begründete und herausgegebene Monats- i
schrift für schöne Literatur hat sich in ihrem i
vor kurzem abgeschlossenen V.Jahrgang nach den
verschiedenen Richtungen ihres Programmes wohl
bewährt. Mit Hilfe eines ansehnlichen Stabes von Mit-
arbeitern, in dem die jüngeren Kräfte immer mehr durch
erfahrene ersetzt worden sind, haben die Novellen,
kleinen Dramen usw. gute Vertretung gefunden, auch
die Gedichte an Wertzugenommen; einen breitenBoden
hat die Kritik gewonnen, von der die Literatur-
erscheinungen nicht nur einzeln, sondern auch im Zu-
sammenhange gewürdigt, namentlich auch einzelnen
hervorragenden Literaten besondere Artikel gewidmet
werden. Nach dieser Richtung hin erscheint weitere
Pflege besonders erwünscht im Sinne der Unbefangen-
heit und des Freimutes, die das Ganze beherrschen.
Die Exkurse auf das Gebiet der Kunst sind zumeist
durch besondere Bestrebungen, auch solche pole-
mischer Art, veranlaßt worden, daher von minderer
Bedeutung. R.

Kind und Kunst, die neue, im letzten Heft
angezeigte Monatsschrift, entwickelt sich gut, indem
schon gleich das II. H e ft drei sehr praktisch an-
gelegte, reich illustrierte neue Themate einführt:
„Kindliche Modellier-Arbeiten" von Max Osborn, „Die
Puppe als Spielzeug für das Kind" (aus dem Ger-
manischen Museum) von Hans Boesch, rDas Kind
als Künstler" (Zeichnungen eines siebenjährigen Mäd-
chens, dessen Vater den gereimten Kommentar liefert).
Auch der übrige Inhalt ist zweckentsprechend. Seh.

Ave Maria! Societe St. Augustin zu Bruges.
Im Anschlüsse an die hier (Sp. 30/31) besprochenen
Prachthefte Noel! Noel! und Alleluja! Alleluja! hat

der rührige belgische Verlag für die unmittelbar be-
vorstehende Jubelfeier ein Heft desselben Formates,
aber noch glänzenderer Ausstattung zu demselben
Preise (von 2,50 Fr.) herausgegeben. — Eine unge-
mein farbenreiche Mandorlenfigur in breiter Bordüre
bildet das Titelblatt, und die 16 weiteren Großfolio-
seiten begleiten das hehre Geheimnis durch die Jahr-
hunderte, indem Abhandlungen und Gedichte das
Leben der Gottesmutter illustrieren, den Gnadenvorzug
ihrer unbefleckten Empfängnis in seiner theologischen
Entwicklung verfolgen. Die daran besonders be-
teiligten Gelehrten (auch Feldherrn), besonders die drei
glorreichen Päpste erscheinen in Abbildungen, und
farbige wie eintönige Bilder erläutern den Text, zu-
meist vortreffliche Wiedergaben berühmter italienischer
Gemälde, die in der Abwechslung mit flandrischen
Bildern noch willkommener sein würden. Gerade die
flämischen Miniaturen hinsichtlich dieses Geheimnisses zu
erforschen, müßte eine sehr dankbare Aufgabe sein.
_________ G.

Kühlen's Kunstverlag versendet Abreiß-
kalender für die katholische Familie (Preis 50 Pf.),
Wand- und Blockkalender für das katholische
Haus (Preis 75 Pf.). — Jener mit zahlreichen kirch-
lichen Notizen und erbaulichen Texten ausgestattet,
hat als Rückwand das hl. Herz Jesu, bzw. die un-
befleckt Empfangene, von der Freiin v. Oer anmutig
und weich gemalte KniestUcke in gepreßter Farben-
und Goldumrahmung. — Der Blockkalender mit lite-
rarischen Zitaten für jeden Tag bildet den Mittelpunkt
eines in reichem Blumendekor gehaltenen ansprechen-
den Wandkalenders. G.

Regensburger Marien-Kalender für 1005.
Pustet. (Preis 50 Pfg.)
Diesen XXXX.Jahrgang zeichnet besondererReich-
tum aus, wie hinsichtlich der belehrenden und er-
zählenden Aufsätze, unter denen „Die katholische
Jubelfeier der Unbefleckten Empfängnis" von P. Hatt-
ler im Vordergrunde steht, so in bezug auf die
Illustrationen, von denen der Farbendruck mit
dem Tod des hl. Joseph von Fr. Schmalzl und das
große Bild mit den Porträts sämtlicher Päpste hervor-
zuheben sind. G.

Angewandte Perspektive. Nebst Erläuterungen
über Schattenkonstruktion und Spiegelbilder von
Max Kleiber. IV. Auflage. Mit 145 in den
Text gedruckten und 7 Tafeln Abbildungen. J. J.
Weber, Leipzig 1904. (Preis in Leinenband 3 Mk.)
Für die zeichnenden und malenden Künstler ist
hier das Wesentliche der Linienperspektive zusammen-
gestellt und durch zahlreiche Beispiele erläutert. Der
Schattenperspektive ist ein eigener Abschnitt ge-
widmet, der zugleich über Reflexe und Spiegelbilder
leicht verständliche Auskunft gibt. B.

Die Kunstanstalt Passavia in Passau hat
drei von der Freiin v. Oer gemalte duftige und er-
bauliche Andachtsbildchen in Farbendruck wieder-
gegeben : das in der Landschaft anhebende Magnifikat;
als Brustbilder: die Gottesmutter und die Schmerzens-
mutter mit dem Heiland. G.
 
Annotationen