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Baumeister: das Architektur-Magazin — 9.1911

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Heft 1
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Leixner, Othmar von: Die Stilwandlungen in der Architektur von 1750-1908
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https://doi.org/10.11588/diglit.54602#0009

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DH BAUMEISTER

HERAUSGEBER: oooooooo
HERMANN JANSEN,
WILLIAM MÜLLER,
ARCHITEKTEN, BERLIN
ALLE ZUSENDUNGEN AN DIE SCHRIFT-
LEITUNG: BERLIN W 35., STEGLITZERSTR. 53
IX. Jahrgang

MONATSHEFTE
FÜR ARCHITEKTUR
tu UND BAUPRAXIS.
Oktober 1910

VERLAG UND EXPEDITION: .
OB GEORG D. W. CALLWEY
MÜNCHEN, FINKENSTR. 2
BERLIN W. 57. KURFÜRSTEN-
W&S, STRASSE 8
Heft 1

INHALT: Hauptblatt: Stilwandlungen in der Architektur von 1750—1908. Von Professor Othmar von Leixner, Wien. — Unsere Bauten. Von
Arch. Herrn. Jansen, Berlin. (34 Abb.)
Beilage: Neuerungen im Hochbau. Von Ing. W. Daude, Halensee. — Vom Reichsgericht. Von Karl Misslack, Leipzig-Oetzsch. —
Chronik — Verschiedenes.
Tafeln: 1/2: Geschäftshaus Weinstrasse 4, München. Arch. Max Neumann, München. — 3/4: Landhaus in Grünewald, Josef Joachim-
strasse. Arch. Geh. Reg.-Rat Dr. ing. Herrn. Muthesius, Nikolassee. — 5: Wasserkraftanlage München-Süd. Arch. städt. Oberingenieur
Aug. Blössner, München. — 6: Entwürfe: Herrensitz, Realschulgebäude. Arch. Jürgensen & Bachmann, Charlottenburg. — 7/8: Eisernes
Doppelfenster eines Bankgebäudes. Aufgenommen Franz Behring, Berlin. JE«
Supp 1.-Tafel 1/2: Aufnahmen aus Ochsenhausen—Donauwörth—Neuburg a. D.—Eichstätt—Ellingen—Bad Tölz—Würzburg. Aufge-
nommen Arch. Martin Baur, München.

Die Stilwandlungen in der Architektur von 1750—1908.


♦Schule Zwinglistrasse, Berlin.
Bildhauer: Ignatius Taschner.

eine unglaubliche Unent-
schiedenheit im Urteil nicht
nur im Kreise der Laien,
merkwürdigerweise auch im
Kreise der Architektenschaft
selbst. Der Grund dafür ist
wohl darin zu suchen, dass
man die Kunstbestrebungen
immer nur für sich betrachtet,
ohne den gleichartigen Er-
scheinungen auf den übrigen
Gebieten ein Augenmerk zu-
zuwenden. In gleichmässigen
Wellenbewegungen verläuft
der Gang der Geschichte,
neue Gedanken steigen auf
und vergehen wieder, immer
sehen wir die Künste dem
Zeitausdruck folgend. Am
leichtesten wird die Sprache
sich den neuen Ideen an-
passen, die Poesie ist es auch
zuerst, die neuen Anregun-
gen folgt, langsam folgen dann
die Malerei, Plastik und Archi-
tektur. Immer sehen wir die
Baukunst an letzter Stelle
stehen, ist es doch für sie als
Massenkunst am schwersten,
neue Ideen zum Ausdruck zu
bringen. Verfolgen wir die Ge-
samtentwicklung der Kunst-
geschichte, so können wir
immer und immer wieder das
gleiche Bild vor unseren
Augen aufscheinen sehen. —

Von Professor Othmar von Leixner.

Es dürfte wohl wenige Ge-
biete der Kunst geben, denen
derLaie mit solcher Unklarheit
gegenübersteht, wie der Bau-
kunst. Besonders mit dem Ein-
tritt der neuen Reformbewe-
gung zu Ende des XIX. Jahr-
hunderts sehen wir allerorts

Im Nachfolgenden wollen wir nun in kurzen Zügen die Ent-
wicklung der Baukunst in den letzten 150 Jahren verfolgen,
gleichzeitig aber auch die Parallelen auf den übrigen Kunst-
gebieten kurz in Augenschein nehmen.
Um die Mitte des XVIII. Jahrhunderts zur Zeit Ludwig XV.
sehen wir die französische Kunst im Zeichen des Rokokos,
eine Stilrichtung, die bereits im Stil des Regence unter
Ludwig XIV. vorbereitet erscheint und als eine Reaktion der


♦Arch. Ludwig,^Hoffmann, Berlin.

Heimstätte in Blankenburg.
 
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