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Baumeister: das Architektur-Magazin — 9.1911

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Heft 5
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Bücherbesprechung
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[Rezension von: Schultze-Naumburg, Kulturarbeiten, Band 6]
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[Rezension von: Berlepsch-Vallendás und Hansen, Die Gartenstadt]
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https://doi.org/10.11588/diglit.54602#0318

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DER BAUMEISTER . 1911, FEBRUAR • BEILAGE.

B 75

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Bücherbesprechungen.
Schultze-Naumburg: Kulturarbeiten. Band 6: Das
Schloss. Herausgegeben vom Kunstwart. München, Georg
D. W. Callwey. Preis 4.— Mk., gebunden 5.— Mk.
Ein jedes neue Buch des beliebten Verfassers hat Anrecht
darauf, mit freudigem Interesse begrüsst zu werden. Der vor-
liegende 6. Band der „Kulturarbeiten“ behandelt das Schloss,
vor allem das Schloss als Stück der Landschaft, während
der Ausbau dem in Vorbereitung befindlichen nächsten Bande
vorbehalten bleiben soll. Wie wertvoll solch eine populäre
Darstellung der vornehmen, zu grösserem Umfange gestei-
gerten Wohnanlagen ist, braucht an dieser Stelle nicht be-
sonders hervorgehoben zu werden. Denn jeder Gebildete hat
es bitter genug empfunden, was für Spottgeburten aus Protzen-
turn und falscher Romantik als „Schlösser“ und „Herren-
sitze“ sich lange breit gemacht haben. Wenn auch die
grosse historische Schlossanlage sattsam in rein fachlichen
Publikationen behandelt ist, so will demgegenüber das vor-
liegende Werk, der Tendenz der „Kulturarbeiten“ folgend,
den Blick weiterer Kreise auf die zum Glück noch zahl-
reichen Zeugen guter Schlossbaukunst lenken und den Sinn
für deren innere Würde und für Zusammenklang mit der Um-
gebung wecken. Bemerkenswert sind aus dem prächtigen
Anschauungsmaterial auch eine Reihe deutscher Herrensitze
aus der Ostmark. Um das überreiche Anschauungsmaterial
nicht kürzen zu müssen, hat der Verfasser auf seine be-
kannte Methode der Beispiele und Gegenbeispiele verzichtet. Er
konnte dies um so mehr tun, als er durch seine früheren
Aufklärungsschriften den Boden für das Verständnis so vor-
bereitet hat, dass es der Vorführung modernen Ungeschmacks
kaum mehr bedarf. So sei dem neuen „Schultze-Naumburg“
ein aufrichtiges „Glückauf“ mit auf den Weg gegeben.
Berlepsch-Vallendäs und Hansen. Die Gartenstadt
München-Perlach. E. Reinhardt, München 1910. Mk. 2.50.
In dieser Schrift liegt ein Versuch der genannten Archi-
tekten vor, eine Gartenstadt, deutschen Verhältnissen ange-
passt, bei München zu schaffen. Dem Buch liegen gründ-
liche soziale Studien zugrunde, die u. a. über Münchener
Wohnungsverhältnisse Beachtenswertes enthalten. So sei
nur auf die Tatsache hingewiesen, dass in München ca. 80000
Personen in Teilwohnungen hausen, d. h. in Wohnungen,
die aus grösseren Wohnungen durch Teilung entstanden
sind und deren Wirtschafts- und Nebenräume von mehreren
Mietern gemeinsam benutzt werden! Es erübrigt sich, der-
artige Zustände näher auszumalen.
Das Studium englischer Vorbilder veranlasste die Archi-
tekten, in dem südlich Münchens gelegenen Perlacher Forst
eine Gartenstadt zu entwerfen. In diesem Forst, der etwa


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Ijolzftrafte 2X/30. DTÜnd)en. Teleph- 21260/61.
Starkftromabtcilung:
fidjt= unb Kraftanlagen.
Elektr. 3entralen in jebem Umfang unb Syftem.
SctjipactjftrDiTiabteilung:

an Umfang München selbst gleichkommt, sind für verschie-
dene getrennte Areale bestimmter Grösse — denn die Garten-
stadt setzt eine gewisse Beschränkung der Fläche voraus —
Bebauungspläne aufgestellt und durchgearbeitet. Nicht genug
ist auf diesen die klare, planmässige Scheidung der Strassen
und Zufahrtswege 1.—3. Stufe zu loben; denn nur durch
Ersparnis aller überflüssigen Strassenkosten, Vereinfachung
des Kanalisationssystems kann die Gartenstadt wirtschaftlich
bestehen. Daher stufen sich die Strassen ab von durchlau-
fenden Verkehrschläuchen bis zu einfachen Fusswegen. Aus
wirtschaftlichen Gründen ist auch auf die durchgängige An-
ordnung des Einzelhauses verzichtet. Die Regel bildet das
Reihenhaus für 1—2 Familien, auch das Stockwerkhaus —
nicht zu verwechseln mit der Mietskaserne — wird mit vollem
Recht an Plätzen zur Steigerung der Architektur verwandt.
Die liebevolle Durcharbeitung der Parzellierungspläne, der
Platzbilder und Haustypen, wird das Herz jeden Städtebauers
erfreuen. Er ist eine angenehme Pflicht, den als bewährten

Telephon, Telegraph, elektr. Uhren, Kontroll=Signal
unb Sicherheitsanlagen, =Feuermelber.
Eigene Bpparaten=Fabrik.

MO5AIK-VERGLA5UNG
gibt Fenstern im auffallenden Lichte die
Wirkung gnld schimmernder Mosaiken
N?S PUHUWAGNER Irixdorf
 
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