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Baumeister: das Architektur-Magazin — 9.1911

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Heft 1
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Daude, W.: Neuerungen im Hochbau
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https://doi.org/10.11588/diglit.54602#0244

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der BAUMEISTER,
1910, OKTOBER

MONATSHEFTE FÜR ARCHITEKTUR
UND BAUPRAXIS ..
IX.JAHRGANG, HEFT 1


Arch. Aug. Blössner, München.

Wasserkraft-Anlage München-Süd.

Neuerungen im Hochbau.
Ingenieur W. Daude.
Den Gegenstand einer von Hans Freyschmidt in Posen
stammenden Erfindung bildet ein Z-förmiger Deckenstein und
Verfahren zur Herstellung trägerloser Decken aus diesen
Steinen. Von bekannten Z-förmigen Deckensteinen unter-
scheiden sich die neuen Steine dadurch, dass bei ihnen dem
Hinterflansch durch grössere Stärke und durch Schräglegung
aller ansteigenden Längsflächen ein starkes Uebergewicht
über den Vorderflansch gegeben ist, so dass die Sicherheit
gegen Abkippen nach vorn erhöht ist. Ferner sind die
Steine mit Rillen in solcher Anordnung versehen, dass bei
der Herstellung der Decken in dem unteren Teil zwei Scharen
von sich kreuzenden Rundeisen übereinandergelegt und in
den Stossfugen durch Spannhaken verbunden werden können.
Der Z-förmige Stein (Fig. 1 und 2) ist dadurch mit Ueber-



gewicht nach hinten ausgebildet, dass alle ansteigenden
Längsflächen a, b, c, d in gleicher Schräge zu den wage-
rechten Begrenzungsflächen gerichtet sind und der hintere
Flansch stärker ist als der vordere. Im vorderen ein-
springenden Winkel des Steines ist eine Längsrille e und in

beiden gekreuzt zueinander verlaufenden Scharen von Rund-
eisen werden in den Stossfugen durch Spannhaken m mit-
einander verbunden. Durch bekannte Bindemittel erhalten
hiernach die Steine einen allen in Frage kommenden Be-
anspruchungen vollkommen gewachsenen Zusammenhang.
Die durch die Spannhaken m gegen Durchhängen gesicher-
ten unteren Rundeisenstäbe f eignen sich zur Befestigung
des Deckenputzes.
Fig.3 zeigt einen von Carl Pötsch in Magdeburg erfundenen,
aus einzelnen Eisenstäben hergestellten Stabhohlträger (D. R. P.
213644) für massive Decken und Unterzüge, welcher die
Herstellung von Decken und Unterzügen in einfacher und
billiger Weise ermöglicht. Der Träger besteht aus Rahmen-


Arch. Max Neumann, München.

Wohnhaus Theresienhöhe 3b, München.

der Mitte der untersten Fläche
eine Querrille f angeordnet. Der
Konsolstein ist mit Längshohl-
räumen g, h, i in solcher An-
ordnung versehen, dass beim
Zusammenfügen der Steine zur
Decke der Hohlraum g jedes Ober-
flansches über dem Hohlraum i des
Unterflansches des benachbarten
Hintersteines liegt. DieKonsolsteine
werden in versetztem Verbände zur
Decke aneinandergereiht, wodurch
abwechselnd die Stossfugen mit den
Rillen f der untersten Steinflächen
zusammenfallen. In die auf diese
Weise aus Rinnen und Stossfugen
gebildeten durchlaufenden unteren
Aussparungen werden Rundeisen I
und in die durch Zusammenstoss
der oberen Rillen e gebildeten
Rinnen Rundeisen k gelegt. Die

Fi£ 3.


*Aus Muthesius: „Landhaus und Garten“, Verlag F. Bruckmann, München.
 
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