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Baumeister: das Architektur-Magazin — 9.1911

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Heft 4
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Bruck, Robert: Unsere Bauten
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https://doi.org/10.11588/diglit.54602#0045

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DB BAUMEISTER

HERAUSGEBER: oooooooo
HERMANN JANSEN,
WILLIAM MÜLLER,
ARCHITEKTEN, BERLIN
ALLE ZUSENDUNGEN AN DIE SCHRIFT-
LEITUNG: BERLIN W 35., STEGLITZERSTR. 53


IX. Jahrgang

MONATSHEFTE
FÜR ARCHITEKTUR
UND BAUPRAXIS.
Januar 1911

VERLAG UND EXPEDITION:.
£fli GEORG D. W. CALLWEY
VtS} MÜNCHEN, FINKENSTR. 2
IBS BERLIN W. 57. KURFÜRSTEN-
STRASSE 8
Heft 4



♦Denkmal für Ludwig Franzius, Bremen.

Strassenseite.

Bildhauer Georg Roemei

Unsere Bauten.
I. Prof. Fritz Schumacher.
Von Dr. Robert Bruck.
„Der Architekt“, sagt Richard Wagner, „ist der eigentliche
Dichter der bildenden Kunst“. Diese dichterische Seite bau-
künstlerischen Schaffens wird vielleicht am deutlichsten er-
kenntlich, wenn man die ganz verschiedenen Zwecken und
Anforderungen erfüllenden Werke eines genial veranlagten
Baukünstlers betrachtet.
Das Schaffen Fritz Schumachers enthüllt uns eine phan-
tasievolle, dichterisch beanlagte Persönlichkeit. Seine vor-
nehme, einen ernsten Charakter zeigende Kunst vermittelt
uns den Eindruck einer ästhetisch überaus geschmackvollen
Art, seine den jeweiligen Zwecken immer völlig gerecht
werdende Bauweise bringt die verschiedensten Stimmungen
zum Ausdruck. Gibt er uns in seinen Privatbauten und
deren innerer Ausstattung wie ein Dichter gewissermassen
Charakterzeichnungen und Milieuschilderungen, so erstrebt
er bei öffentlichen Bauten die Versinnlichung der leitenden
Grundgedanken, wie bei dem im Bau begriffenen, in einem
späteren Hefte in Abbildung vorzuführenden Krematorium
in Dresden oder z. B. dem Handelshochschulgebäude in
Leipzig und dem Denkmal für Franzius in Bremen.
Bei dem im Jahre 1910 seiner Bestimmung übergebenen
Handelshochschulgebäude in Leipzig(Ritterstrasse
8/10) waren für den Erbauer mancherlei Schwierigkeiten zu
überwinden. Es musste ein verhältnismässig grosses Raum-
bedürfnis befriedigt werden, obwohl das Haus in eine Front
eines ziemlich engen Platzes einzubauen war, der von be-
scheidenen Häuserlinien umgeben ist. Auf dem Platze steht
die Nikolaikirche. Schumacher hat mit Rücksicht auf diese
Kirche seinen Bau möglichst ruhig und die Baumasse in
ihrer Höhenausdehnung so gehalten, dass sie mit der Kirche
und der ganzen Platzgestaltung in voller Harmonie steht

INHALT: Hauptblatt: Unsere Bauten. I Fritz Schumacher
(31 Abb.) Von Prof. Dr. Rob. Bruck, Dresden; II. Hugo
Eberhardt, Offenbach (7 Abb.) — Stilwandlungen in der
Architektur von 1750—1908. Von Prof. Othmar von Leixner,
Wien. (Fortsetzung aus Heft 3.)
Beilage: Behinderung der beim Schliessen von Türen
entstehenden Schallwirkungen. Von Arch. B. Haas, Leipzig.
Bücherbesprechungen. — Bücherschau. — Chronik. —
Verschiedenes.
Tafeln: 25/26: Villa Osthaus in Hagen. Arch. Baudir. Prof.
Fritz Schumacher, Hamburg. — 27/28: Anlage der Tech-
nischen Lehranstalten mit Verbindungsstrasse. 29/30: Land-
haus in Heilbronn. 31/32: Vier Einfamilienhäuser für
Kommerzienrat Paquö, Pirmasens. Arch. Prof. Hugo Eber-
hardt, Direktor der Technischen Lehranstalten, Offenbach.
S u p p I.-T a f e 1 7/8: Balkongitter—Einfriedigung —Tor. Auf-
genommen Gebr. Wieth, Dresden-Düren.

und eine künstlerische Einheit bildet. Der Bau erhebt
sich auf sehr wertvollem Gelände, dessen Rentabilität
eine sehr bedeutende war. Man war aus diesem Grunde
gezwungen, Keller und Erdgeschoss für Lagerräume
und Läden einzurichten und die Räume für die Hoch-
schule selbst, von dem für Geschäftsverkehr bestimmten
Teile völlig getrennt, in die oberen Geschosse des Hauses
zu verlegen.
Vorsprünge in die bestehende Baulinie waren durch
die Bauordnung unmöglich gemacht. Der sich von der
ruhigen Bogenform der Läden bedeutungsvoll abhebende,
nischenartig eingebaute Eingang der Hochschule wird

, München-

Mm

Denkmal für Oberbaudirektor Ludwig Franzius f, Bremen.
(Schöpfer der Weserkorrektion.)
♦Arch. Fritz Schumacher, Hamburg.
 
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