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Baumeister: das Architektur-Magazin — 9.1911

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Heft 3
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Leixner, Othmar von: Die Stilwandlungen in der Architektur von 1750-1908, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.54602#0044

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3b

DER BAUMEISTER • 1910, DEZEMBER.


sehen wir Weber, den
ersten Meister der natio-
nalen Romantik, Schu-
bert, Schumann und
Mendelssohn folgen
nach. In der Malerei
herrschen christliche
Stoffe von Friedrich
Overbeck; Schnorr
von Carolsfeld und Pe-
ter Cornelius erscheinen
als die ersten grossen
Romantiker dieser Zeit.
Später sehen wir in
Moriz von Schwind den
treulichen Illustrator des
deutschen Märchens.
Für die Baukunst
brachte die Romantik
den Sieg der mittelalter-
lichen Kunst. Galt es
noch kurze Zeit vorher


als ein Verbrechen, gotische Werke zu zeichnen, so sehen wir
jetzt mit Feuereifer die Architekten am Werke, mittelalterliche
Werke aufzunehmen. In der Zeit der vierziger Jahre herrscht
noch volle Unklarheit über die verschiedenen Stilrichtungen
des Mittelalters, noch zu Ende der fünfziger Jahre des XIX. Jahr-
hunderts sehen wir, wie Eitelberger in einer grossen Arbeit den
Unterschied zwischen byzantinischer und romantischer Form
klarzulegen sucht. Wir sehen auch hier, dass im Verlaufe der
Zeit mit dem Anwachsen der architektonischen Publikationen
eine Klärung der Verhältnisse eintritt. DerchristlichenTendenz
der ersten Zeit entsprechend sehen wir zuerst die altchrist-
liche Kunst in den Kreis der Betrachtung gezogen, die alt-
christliche Basilika beschäftigt allerorts die archäologischen
Kreise. Zwei Werke wurden besonders wichtig: „Bunsen die
Basiliken des christlichen Roms und Quart Altchristliche Werke
von Ravenna“. Sie datieren aus den Jahren 1842 und 1843.
Später folgt dann Satzenbergs Werk über die altchristliche
Baukunst Konstantinopels und eine Reihe deutscher, eng-
lischer und französischer Publikationen über byzantinische
Bauwerke des Orients. Ziemlich gleichzeitig sehen wir andere
Autoren wie Costi, Prangey und andere die Kunst der Sara-
zenen in Werken zu veröffentlichen. (Fortsetzung folgt.)


*Arch. Rupert von Miller, München.

Mohammedanische Ausstellung München 1910.

Verlag: Georg D. W. Callwey in München. Verantwortlich: Hermann Jansen in Berlin W. 35. Druck: Kastner <6 Callwey in München.
 
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