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Baumeister: das Architektur-Magazin — 9.1911

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Heft 10
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Kleinwohnungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.54602#0121

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DB BAUMEISTER

HERAUSGEBER: oooooooo
HERMANN JANSEN,
WILLIAM MÜLLER,
ARCHITEKTEN, BERLIN
ALLE ZUSENDUNGEN AN DIE SCHRIFT-
LEITUNG: BERLIN W 35., STEGLITZERSTR. 53
IX. Jahrgang

MONATSHEFTE MK
S? FÜR ARCHITEKTUR SE
■K UND BAUPRAXIS, gg
Juli 1911

VERLAG UND EXPEDITION:
GEORG D. W. CALLWEY
MÜNCHEN, FINKENSTR. 2
BERLIN W. 57. KURFÜRSTEN-
STRASSE 8
Heft 10

INHALT: Hauptblatt: Kleinwohnungen. (36 Abb.) — Der Stadtbaumeister. Von Paul Westheim, Charlottenburg. — Vom spanischen Wohn-
hause. Von Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. Wolfgang von Oettingen. (Fortsetzung aus Heft 6.)
Beilage: Neue Trägerkonstruktionen. Von Ing. Wilh. Daude, Halensee. (Mit 6 Abb.) — Bücherbesprechung. — Bücherschau. —
Chronik. — Verschiedenes.
Tafeln: 73/74: Wettbewerb Schöneberg. StadtbauinspektorWolf, Mitarbeit. Fritz Freymüller, Schöneberg; Arch. Heidenreich & Michel,
Charlottenburg; Arch. Gerrit Emmingmann, Mitarbeit. H. Höse, Berlin; Arch. Peter Recht, P. Bachmann, H. Foeth, Cöln. — 75/78: Klein-
wohnungen für gemeindl. Bedienstete und Arbeiter, München. Arch. Baurat Rob. Rehlen, München. — 79/80: Arbeiterwohnhäuser für
die mech. Seilerwarenfabrik in Füssen. Arch. Joh. Schobloch, München.
S u p p 1.-Ta f e 1 n: 19: Frauenkirche—Kreuzkirche in Dresden, aufgen. von Arch. Max Lutz aus Zürich, z. Zt. in Thun. — 20: Aus
„C. Zetzsche. Zopf und Empire in Mittel- und Norddeutschland“.

Kleinwohnungen.

Die Bedeutung der Wohnung für die Gesundheit des Ein-
zelnen wie der Gesamtheit und für eine gedeihliche Lebens-
führung überhaupt verkennen ist gleichbedeutend mit kultureller
Rückständigkeit. Die Wohnung birgt die Zivilisation in sich.
Sie ist in gesundheitlicher, volkswirtschaftlicher und sozialer
Beziehung, sohin für das Volkswohl wie das Staatswohl in
mehrfacher Richtung als gleichbedeutsam zu erachten. Kann
dieser Standpunkt bezüglich des Wohnens im allgemeinen
vertreten und die damit betonte Anschauung als grundsätzliche
festgehalten werden, dann ist dem Wohnen der Minderbemittel-
ten im besonderen eine erhöhte Bedeutung zuzumessen.
Eine kluge Staatspolitik wird nicht zuletzt von dieser Er-
kenntnis eingegeben sein. Staats- und Gemeindebehörden er-
achten es deshalb auch als ihre Aufgabe, der Wohnung der
Minderbemittelten ihre besondere Aufmerksamkeit und Für-
sorge zuzuwenden und, wo es geboten scheint, auf Mittel und
Wege bedacht zu sein, um in erster Linie einem etwa sich
geltend machenden Mangel an Kleinwohnungen und dessen
Folgen entgegenzuwirken.

Zu letzterem war in jüngster Zeit mehrfach Veranlassung
gegeben. In den meisten grösseren Städten machte in den
letzten Jahren ein erheblicher Mangel an Kleinwohnungen
sich fühlbar zu dessen Behebung die Mitwirkung der Staats-
und Kommunalbehörden geboten war. Die Staatsbehörden
übernahmen die Bereitstellung von Mitteln, die gegen
mässige Verzinsung als Baukapitalien oder Hypothekdarlehen
gegeben werden konnten; sie liessen es sich angelegen sein,
die Belehnung der Kleinwohnungsbauten zu begünstigen.
Auch die Stadtverwaltungen stellten zu gleichem Zwecke be-
trächtliche Mittel zur Verfügung oder liessen auf eigene Rech-
nung umfangreiche Bauanlagen mit Kleinwohnungen errichten.
Eine in jüngster Zeit entstandene Anlage dieser Art ist durch
die hier beigefügten Abbildungen in anschaulicher Weise
wiedergegeben.
Diese von der Stadtgemeinde München für städtische Be-
dienstete und Angestellte nach den Plänen von Baurat Robert
R e h 1 e n erbaute Wohnhausgruppe umfasst fünfzehn zu einem
grossen Block vereinigte Einzelgebäude. Der von vier Strassen


Arch. Rob. Rehlen, München.

Kleinwohnungen für gemeindl. Bedienstete und Arbeiter, München an der Thalkirchnerstrasse. Ansicht Thalkirchner—Gaisacherstrasse.
 
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