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Baumeister: das Architektur-Magazin — 9.1911

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Heft 3
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E. Herbert und O. O. Kurz
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https://doi.org/10.11588/diglit.54602#0034

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26

DER BAUMEISTER • 1910, DEZEMBER.

dem gegenüber auf der entgegen-
gesetzten Strassenseite eine gärtne-
rische Anlage mit üppigem Baumbe-
stände sich hinzieht. Auchhierwurde
durch reichliche Verwendung von
Farbe eine wirksame Belebung des
Fassadenbildes erzielt. Ocker, Dun-
kelgrau undGold sind in derfarbigen
Behandlung des Ganzen harmonisch
miteinander in Einklang gebracht.
Der Bauplatz musste mit Rücksicht
auf die verhältnismässig hohenGrund-
werte in fraglicher Lage derTiefe nach
weitgehendst ausgenützt werden; aus
dem gleichen Grunde war eine tun-
lichst rationelle räumliche Ausnüt-
zung des Baues selbst bedungen. Ein
einfach schlichtes, jedoch eines vor-
nehmen Einschlages nicht entbeh-
rendes Aeusseres zeigen die Wohn-
hausbauten Beck an derGeorgen-
strasse. Abgesehen von den grün und
weiss gestrichenenLäden an den Fen-
stern des dritten Obergeschosses ist
hier die Verwendung von Farbe auf
die unter dem Hauptgesims angeord-
nete Hohlkehle beschränkt geblie-
ben. Im wesentlichen die gleiche
architektonische Gliederung und
Durchbildung lässt das Fassadenbild
des Hauses Schick erkennen. In


beiden Fällen ist es den Architekten
gelungen, das einfache, neuzeitliche
bürgerliche Wohnhaus vorzüglich zu charakterisieren. Durch be-
sondere Klarheit im Ausdruck erfreut auch das Landhaus Dr.
Englert in Dachau; ein mit seiner ländlichen Umgebung vorteil-
haft in Einklang ge-
brachtes Einfamilien-
haus. Als bemerkens-
werte Lösung einer
Bauaufgabe auf sport-
lichem Gebiete, wel-
che die teilweise Ver-
wendung des kon-
struktiven Bestandes
eines anderen Baues
forderte, verdient
schliesslich der Bau
für die Zwecke einer
Rollschuhbahn im
Vergnügungspark
der Ausstellung Mün-
chen 1910erwähntzu
werden.
Im Gegensatz zu
diesen ausgeführten
Bauten, die grössten-
teils als gemeinsame
Werke von E. Her-
bert und 0. 0. Kurz
anzusprechen sind,
lassen die abgebilde-
ten Wettbewerbsent-
würfe und Reiseskiz-
zen mehr das persön-
liche künstlerische
Empfinden von 0. 0.
Kurz zum Ausdruck
kommen. Es gilt dies
namentlich von dem
reiflich durchdachten
Wettbewerbsentwurf
für eine Friedhofs-

♦Wohnhaus Schuler, Trautenwolfstrasse, München.
dem Wettbewerbsentwurf für einen Wasserturm in Hamburg, dem
prämiierten Konkurrenzprojekt für ein Internat in Rosenheim
und den reizvollen Entwurf für ein Landhaus am Ammersee.


anlage in Bremen,

♦Arch. E. Herbert und O. O. Kurz, München.

Wohnhaus Beck, Georgen- Ecke Zentnerstrasse, München. (Tafel 21/22.)
 
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