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Baumeister: das Architektur-Magazin — 9.1911

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Heft 5
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Leixner, Othmar von: Die Stilwandlungen in der Architektur von 1750-1908, [4]
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https://doi.org/10.11588/diglit.54602#0063

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DER BAUMEISTER » 1911 FEBRUAR.

55


Arch. Karl Hocheder, München.


Bildh. Jos. Wackerle, am Arco-Palais.

Parlamentsgebäude in Buda-
pest. Streng im Stile der
italienischen Hochrenaissance
sehen wir Hasenauer, der im
Verein mit Semper die Hof-
museen und das Burgtheater
erbaut. An diesen Werken las-
sen sich die von Sansovino
und San Micheli gegebenen
Richtungen da und dort gut
erkennen. Auch die italienische
Frührenaissance hat einige in-
teressante Vertreter gefunden.
Der kürzlich verstorbene För-
ster erbaut die Bodenkredit-

anstalt, der Palazzo Strozzi in
Florenz in kleiner Ausgabe
scheint da vor uns zu stehen.
Wir sehen, wie bei diesen
Archikekten das gründliche
Studium der toskanischen
Architektur eingewirkt, ver-
danken wir doch ihm das
schöne Werk über die Renais-
sancearchitektur in Toskana.
An einem kleinen Palais auf
der Landstrasse wurde auch
die reizvolle Bologneser Früh-
renaissancerichtung gut ver-
wertet. Ziemlich gleichzeitig


Bildh. Jos. Wackerle, am Arco-Palais.

Arch. Georg Meister und Oswald td. Bieber, München. Arco-Palais (Geschäftshaus), München. (Tafeln 36/37.)


mit dem Aufarbeiten
der italienischen Renais
sancearchitekturen
sehen wir auch die
deutscheRenaissance in
ihren Bauten in grossen
Publikationen erschei-
nen. In Wien war es be-
sonders die Schmidt-
schule, die aus nationa-
len Gründen für den
Profanbau, der ja eine
Gotik nur bedingt zu-
liess, zur deutschen
Renaissance überging;
am grossen Werk über
deutsche Renaissance
von Ortwein sehen wir
vielfach Schmidtschüler
tätig. Gute Beispiele
dieser Stilrichtung in
Wien sind nicht viele zu
finden, ein sehr schönes
Beispiel das Kranerhaus
am Stephansplatz mit
seiner schmalen Mittel-
front und dem schön
gelösten hohen Giebel.
Eine überaus selbstän-
dige Auffassung der
 
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