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Baumeister: das Architektur-Magazin — 9.1911

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Heft 8
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Das städtische Krankenhaus in München-Schwabing
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https://doi.org/10.11588/diglit.54602#0097

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DER BAUMEISTER » 1911 MAI.

89

Süden vorgelagert. Die zu den Kranken-
gebäuden der medizinischen Abteilung
führenden Verbindungsgänge haben ne-
ben den vorgelagerten Liegehallen im
Erdgeschosse, noch im 1. Obergeschosse
gedeckte Liegehallen-Aufbauten erhalten.
Auf dem nördlichen Teile des Areales
sind die eingeschossigen Bauten der Des-
infektionsanstalt und der Wäscherei mit
einem dreigeschossigen Anbau mit Per-
sonalwohnungen, das zweigeschossige
Werkstätten- und Gärtnereigebäude, das
Gebäude für die Regulierung der Hei-
zungs- und Warmwasserversorgungs-
anlage mit angebautem, kleinen, zwei-
geschossigen Dienstwohngebäude errich-
tet. Nordöstlich schliessen sich das zwei-
geschossige anatomisch-pathologische
Institut (Prosektur) mit dem nahegelege-
nen kleinen Stallgebäude für Versuchs-
tiere, ferner das zweigeschossige Ab-
sonderungshaus nebst einem kleinen zu-
gehörigen Sektions- und Leichenhaus an.
Alle in Vorstehendem erwähnten Bauten,
mit Ausnahme der beiden seitlich des
Küchengebäudes vorgesehenen Kranken-
bauten, mit deren Errichtung jedoch
noch im Laufe dieses Jahres begonnen
werden soll, sind bereits aufgeführt und


Buchhaltungs- und Apothekengebäude mit Gartenhof.


Liegehallenbau beim Gebäude für inrerlich kranke Männer. (Der Aufbau der oberen Liegehalle ist nachträglicherfolgt.)

zur Aufbewahrung von Geräten usw.
dienen. In der östlichen Umfriedungs-
mauer ist ein Torwarthaus eingebaut,
von dem aus die Zugänge zu den In-
fektionsgebäuden bedientund überwacht
werden können.
Ausserhalb der gemauerten Umfrie-
dung liegen das grosse Maschinen- und
Kesselhaus, ein Wagenkipperhaus und
ein Dienstwohngebäude für das Personal
des Maschinen- und Kesselhauses.
Diese Bauanlage bildet eine Betriebs-
station der städtischen Elektrizitäts-
werke.
Das Gelände der Krankenanstalt ist
von mehreren mit Baumreihen versehe-
nen Strassen durchzogen. Drei von
diesen gehen als Hauptdurchgangs-
strassen in der Ost-Westrichtung durch
das Areal, eine verläuft in der Süd-Nord-
richtung. Abgesehen von ihrem Dienste
für den internen Verkehr wurden diese
Strassen auch deshalb angelegt, um bei
Brandfällen der Feuerwehr die Zufahrt
zu allen Teilender Anstalt, insbesonders
nach den inneren Gartenhöfen, zu er-
möglichen. Die erste Querstrasse, die
den Hof vor dem Operationsgebäude

zum grössten Teile bereits im Betriebe.
Der östliche Teil des Anstaltsgeländes
ist z. Z. noch unbebaut. Hier soll dem-
nächst ein grösseres zweigeschossiges
Gebäude für Infektionskrankheiten (Ma-
sern, Scharlach, Diphtherie und Erysipel)
errichtet werden, dem je nach dem sich
geltend machenden Bedarfe späterhin
ein grösseres dreigeschossiges Gebäude
für Haut- und Geschlechtskranke, ein Bau
für Geisteskranke, ein Bau für eine gynä-
kologische Abteilung und ein Gebäude
zur Aufnahme kranker Kinder folgen
sollen.
In der Südwestecke wird noch im
laufenden Jahre mit der Erbauung eines
Wohngebäudes für den Direktor der
Krankenanstalt begonnen werden.
Das Anstaltsareal ist mit einer ge-
mauerten Umfriedung umgeben, in die
am Cölnerplatz auf der rechten Seite ein
kleiner Brunnen, auf der linken Seite ein
Bedürfnisanstaltshäuschen mit Einstell-
halle für Fahrräder und Kinderwagen
eingegliedert ist. Weiterhin sind in die
Umfassungsmauern eine Reihe kleiner
pavillonartiger Häuschen eingefügt, die
zum Teil als Gartenhäuschen, zum Teil


Liegehalle beim Gebäude für äusserlich kranke Frauen.
 
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