Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Baumeister: das Architektur-Magazin — 9.1911

DOI Heft:
Heft 8
DOI Artikel:
Das städtische Krankenhaus in München-Schwabing
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.54602#0108

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
100

DER BAUMEISTER • 1911, MAI.

anlage für die Dauerbäder, sowie eine Signal- und Kontroll-
anlage für die Fernheizung.
Die Kosten für den gesamten Ausbau und die Einrichtung
der Krankenanstalt wurden im Jahre 1^04 auf 14 000 000 M.
veranschlagt; hiernach treffen unter Zugrundelegung einer Zahl
von 1300 Krankenbetten auf das Krankenbett rund 10 700 M.,
an Kosten für Bau und Einrichtung ein Einheitsbetrag, der
äuch nach Fertigstellung der Krankenanstalt nicht über-
schritten werden wird. Diese im Vergleich zu manchen an-
deren Krankenanstalten verhältnismässig hoch scheinenden
Kosten sind hauptsächlich durch die Anlage nur kleinerer
Krankenräume mit 1 —12 Betten die hiedurch bedingte Anlage
Ausgedehnter Gänge, ferner durch die Anlage von geschlossenen
pnd heizbaren Verbindungsgängen zwischen der Mehrzahl
der Bauten der Krankenanstalt bedingt. Ausserdem sind auf
'die Höhe der Kostensumme auch die umfangreichen Bau-
anlagen des Operationsgebäudes sowie des Zentralbades, die
!nur bestes Material berücksichtigende erstklassige, wenn auch
einfache Ausgestaltung der verschiedenen Bauten von Einfluss.
Die Anlage einer katholischen Kirche, sowie die Erbauung
feines- -eigenen -grösseren Schwesternhauses., _in das sich, die
Schwestern nach Erfüllung ihres Dienstes zurückziehen, sind
gleichfalls Momente, die besonders im Vergleiche mit An-
stalten ohne, solche Einrichtungen nicht äusser Acht gelassen
werden dürfen.
In architektonischer Beziehung ist die ganze Bauanlage so
einfach gehalten, dass von irgendeinem Aufwand in dieser
Beziehung nicht gesprochen werden kann.
Die Projektbearbeitung und Bauleitung lag in den Händen
des Stadtbauamtes München unter der Oberleitung des
Oberbaurates Schwiening. Schon in den Jahren 1901 und

1902 waren auf Grund einer Informationsreise nach verschie-
denen grösseren Städten durch den im Jahre 1903 verstorbenen
städtischen Baurat Eggers Vorprojekte ausgearbeitet worden.
Sein Nachfolger, städtischer Baurat Rich. Schaehner, unterzog
die vorhandenen Entwürfe einer vollständigen Umarbeitung und
leitete die Durchführung der Bauarbeiten. Alle Bauzeichnungen
für die Hochbauten sowie die Skizzen und Dctailzeichnungcn
zu fast allen Einrichtungsgegenständen wurden in den Büros
des Stadtbauamtes nach seinen Angaben hergestellt. Die
Heizungs- und Installationseinrichtung und die Herstellung
der gärtnerischen Anlagen erfolgte im Benehmen mit dem
bauleitenden Architekten nach den Angaben der einschlägigen
Abteilungen des Stadtbauamtes, die Einrichtung der elektri-
schen Anlagen unter der Leitung der städtischen Elektrizitäts-
werke, der gastechnischen Installationen durch die städtische
Gasanstalt.
Für die Vorberatungen war ein spezieller aus Mitgliedern des
Magistrates und des Gemeindekollegiums bestehender Sonder-
ausschuss eingesetzt worden. Als ärztlicher Berater machte
sich in erster Linie der derzeitige Direktor der Krankenanstalt
Hofrat Dr. Brunner verdient, der im Besitze einer grossen Kennt-
nis technischer Einrichtungen und auf Grund einer langjährigen
Erfahrung im Krankenanstaltsbetriebe auf eine Reihe häufig
anzutreffender Baumängel aufmerksam machte und mannigfache
Anregungen zu Verbesserungen gab. Die Bauführungsgeschäfte
erledigte mit grosser Umsicht der städt. Ing.-Assistent Kjölbye.
Dem Zeichnungs- und Konstruktionsbureau standen längere
Zeit hindurch die Architekten Klee und Hollweck vor.
Fast alle Arbeiten wurden auf dem Wege der öffentlichen
oder beschränkten Submission vergeben und mit wenigen Aus-
nahmen durch Münchener Geschäfte zur Ausführung gebracht.

ALLGEMEINE STÄDTISCHE DESINFEKTIONSANSTALT
AN DER SACHSENSTRASSE IN MÜNCHEN

Arch. Rich. Schaehner, M-ftnchetff

Verlag: Georg D. W. Callwey in München. Verantwortlich: Hermann Jansen in Berlin W 35. Druck: Kastner & Callwey in München.
 
Annotationen