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Baumeister: das Architektur-Magazin — 9.1911

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Heft 4
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Haas, B.: Behinderung der beim Schliessen von Türen entstehenden störenden mittelbaren und unmittelbaren Schallwirkungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.54602#0301

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58 B

DER BAUMEISTER . 1911 JANUAR • BEILAGE.

BEWÄHRT SEIT 1893

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Strassburg i.Ets.

Prüfung weder als eigentliche Vermittler noch als eigentliche
Ursache der unmittelbaren oder mittelbaren Schallwirkung zu
bezeichnen, wie dies aus folgendem Vergleiche auch hervor-
gehen wird.
Werden beispielsweise zwei vollkommen gleiche Türen in
ein und derselben Etage eines Baues, unter Einhalten voll-
kommen gleicher Arbeitsweise eingebaut, wobei jedoch die
eine Türe in einer 7 cm starken Bimsrabitzwand sitzt, hin-
gegen die andere Türe in einer ‘/a St. starken Bimssteinwand,
verursachen beide Türen nach ihrer Fertigstellung bezw. bei
ihrem minder sachten Schliessen erfahrungsgemäss nur dann
vollkommen gleiche unmittelbare und mittelbare Schadwirkun-
gen, wenn ihr Blindtürstock nur zur Umrahmung und Be-
festigung der Türfutter und Verkleidungen dient, nicht aber,
wie dies bei Rabitz- und Bautafelwänden sehr oft oder fast stets
gehandhabt wird, auch zur Aussteifung dieser Wände bezw.
zu ihrer besseren Verbindung mit den Decken. Die in Rabitz-
oder Bautafelwänden sitzenden Türen verursachen denn auch
beim minder sachten Schliessen erfahrungsgemäss nur dann
wesentlichere mittelbare und unmittelbare Schallwirkung, wenn
die senkrechten Blindtürstockhölzer von dem Fussboden bis
zur Decke reichen, bezw. wenn sie zwischen beiden fest aus-
gesteift sind. Durch diese Aussteifungen werden aber die
Rabitzdielen oder Tafelwände sehr ungünstig unterteilt bezw.
mit regelrechten senkrechten Tonleitern ausgerüstet, die zu-
gleich die Schalleitung sämtlicher im gleichen Baue befind-
lichen Zwischendecken vermitteln. Noch auffallender treten
aber die beim unsachten Schliessen vorbeschriebenen zwei
Türen entstehenden Schallunterschiede vor, wenn die ersteren
in vollkommen gleichen Bautafelwandungen, zwischen voll-
kommen gleichen Blindtürstöcken sitzen, wobei jedoch der
eine senkrecht zur Balkenlage sitzt, hingegen der andere
parallel zu dieser, bezw. unmittelbar auf einem Balken. Die
in letzterem Blindtürstocke sitzende Türe verursacht beim un-
sachten Schliessen stets geringere Schallwirkung, wie die in
dem anderen Blindtürstocke sitzende und zwar deshalb, weil
dieser endweder auf dem Blindboden oder aber auf einem
schmalen Riemen aufruht, der über mehrere Balken führt.
Und wenn wir den Ursachen nachgehen, um die ungleich ge-
ringere Schadwirkung von Türen genau festzustellen, die in
alten Bauten, bezw. die zwischen ihren massiven Mauern und
Decken sitzen, fällt es sofort auf, dass unsere Altvordern das
Verlegen und Befestigen von Blindtürstöcken und ihrer Tür-
futter wie Verkleidungen bewusst oder unbewusst zweifellos
sachgemässer durchführten, wie es derzeit zumeist gehand-
habt wird.
Abgesehen davon, dass unsere Altvordern langsam bauten
und nur gelagertes trockenes Holz verwendeten, mit dessen
Abmessungen sie auch nicht sparten, haben sie sämtliche ein-
gebaute Holzteile allenfallsigen Schadwirkungen gründlich ent-
kleidet. So sitzen die ziemlich massiven und sorgfältig ver-
bundenen Blindtürstockrahmen unten sehr fest auf, während
sie oben entweder mit kräftigen Holzriegeln überdeckt sind,
auf denen das Mauerwerk ruht, oder aber mit flachen Bögen,
deren Abstand von dem oberen Blindstockholz nachträglich
ausgefüttert wurde. Die Türfutter und Verkleidungen sind dem
Blindstocke ziemlich genau angepasst, so dass beträchtliche
Auffütterungen, wie solche jetzt zur Anwendung gelangen,
kaum vereinzelt zu finden sind. Das Schwellbrett des Futters
sitzt ebenso fest und vollkommen satt auf, wie das darunter
befindliche Blindstockholz, nicht aber auf Leistchen, wie solche
bei ähnlichen Ausführungen derzeit angewendet werden. Auch
sind die standfesten Türen genau im Falze eingepasst.
Vorweg will ich es zugeben, dass manche der vorbeschriebe-
nen vorteilhaften Voraussetzungen und Ausbildungen der neu-
zeitigen Bauweise nicht gut anzupassen sind, und zwar schon
aus rein wirtschaftlicher Erwägung. Denn wir sind bemüssigt,
rasch und billig zu bauen und die Bemessung von Zwischen-
decken, Wänden und einzelnen Baumaterialien tunlichst zu
beschränken. Innerhalb dieser Beschränkung wäre es aber
angebracht, sorgfältiger zu bauen und zutage tretende Mängel

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Korküberzug ,, A. v» D. R. P. Nr. 178813


Markuskirche Stuttgart Beispiel
einer Ausführung.

Wie erzielt man
Gute Akustik
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störende Erscheinungen
in grossen Räumen
besonders Kirchen, Konzert- und Vor-
trags-Sälen, Schreibmaschinen-Zimmern,
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Durch
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Näheres durch;
Th. Dolmetsch, Architekt,
Stuttgart, Tübingerstrasse 41

Wir bitten unsere Leser bei Anfragen und Bestellungen auf
Grund der hierin enthaltenen Anzeigen sich stets ausdrück-
lich auf den „Baumeister“ zu beziehen.


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