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Baumeister: das Architektur-Magazin — 9.1911

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Heft 9
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Schur, Ernst: Ein Festspielhaus für Berlin!
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https://doi.org/10.11588/diglit.54602#0387

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144 B

DER BAUMEISTER • 1911 JUNI > BEILAGE.

errichtenden Festspielhaus ist er gegeben. — Die Fremden
kommen nach Berlin und finden die Theater geschlossen.
Sie müssen mit den mehr oder minder wahllosen Aufführungen
der Sommerbühnen vorlieb nehmen, obwohl sie wissen, dass
Berlin in Theaterdingen ausschlaggebend ist, dass sogar das
Ausland auf die Anregungen, die von Berlin ausgehen, auf-
zumerken beginnt.
Zweitens: Die Theater differenzieren sich immer mehr.
Wir haben für das kultivierte Bürgertum das Lessingtheater
und das Deutsche Theaterj die Theater der Massen stellen
sich in den Schillcrtheatern dar und die Kammerspiele sind
das Theater der Exklusiven! — Daraus mögen einige folgern:
Wir brauchen keine neuen Theater, wir haben deren genug.
Die logische Folge aber ist die: Wir brauchen eine Bühne,
die über den einzelnen Interessen steht. Alle diese Theater,
so wertvoll sie sein mögen, sie sind abhängig von der Kon-
kurrenz, sie müssen den Moden folgen. So brauchen wir ein
Institut, das über den Tagesinteressen steht, das damit eine
neue, grosse Kunst des Theaters andeutet.
Drittens: Die neue Grossstadtkultur, wie sie sich immer
nachdrücklicher durchsetzt, die Idee eines Gross-Berlin ver-
langen nach einem neuen Symbol dieses neuen Wollens. In
dem Festspielhaus, das vielleicht nicht in der Stadt, sondern
in schöner, freier Natur in der Umgebung, mitten in einem
Park, umgeben von Wald, mit dem Ausblick auf eine Seen-
kette oder über eine weite Ebene errichtet werden muss, ist
solch ein Symbol gegeben. In diesem Festspielhaus sollte
nicht nur die dramatische Kunst gepflegt werden. Rezitations-
abende grossen Stils, Musikfeste von feierlicher Prägung,
festliche Veranstaltungen können hier abgehalten werden. In
all dem sind wir zurück. Hat die Lyrik schon ihren Vortrags-
stil gefunden, ist sie selbst dem Kreis der Gebildetsten vertraut
und notwendig? Geht die nachhaltige Wirkung musikalisch
bedeutsamer Veranstaltungen nicht unter in dem Treiben des All-
tags, der alle Feierlichkeit verwischt? Haben wir nicht in der
Schauspielkunst erst unseren, den deutschen Stil zu suchen?
Und was die Kultur unserer Feste anlangt, sind wir da nicht
noch ganz Barbaren? All das verlangt Pflege. Aber das
Wertvolle ist immer Ausnahme. Der Alltag ist der Feind
der Ausnahme, das Festspielhaus aber sucht gerade diese
Ausnahmen, die neue Wege weisen.
Ein solches Festspielhaus könnte auch zu einer Zeit, in

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