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Baumeister: das Architektur-Magazin — 9.1911

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Heft 12
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Unsere Bauten
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https://doi.org/10.11588/diglit.54602#0431

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188 B

DER BAUMEISTER • 1911, SEPTEMBER • BEILAGE.

Bedeutung erst, als es gelang,
das Preisgericht für ihn zu ge-
winnen. Der Architekt war — das
darf ihm hoch angerechnet wer-
den — selbstlos genug, sich der
neuen Aufgabe anzupassen, die
ihm soviel eigene Arbeit ver-
bot und soviel Rücksichtnahme
auferlegte: und nachdem sich ge-
zeigt hatte, dass der preisgekrönte
Entwurf mit der Dreihäusergruppe
sich mit dem zufällig vorhande-
nen Material an alten Sandstein-
arbeiten sehr wohl Zusammen-
arbeiten liess, begann der Bau,
der im Aeusseren nun seit einem
Jahre fertig dasteht.
Vieles an dem ausgezeichneten
Gesamterfolg darf man sicher der
Tatsache zuschreiben, dass Jacobs
nicht als Baubeamter, sondern in
dem so gut wie unabhängigen Ver-
hältnis eines Privatarchitekten
den Bau übernahm. Er konnte
sich Zeit lassen, konnte prüfen
und probieren, bis z. B. das
richtige Einzelmaterial gefunden
war, das durch seine Uneben-
heiten so schön belebte Flächen
gibt — und namentlich, er war
sicher vor der Kompromissarbeit,
die fast immer zustande kommt,
wenn an Stelle des einzelnen
seiner Verantwortlichkeit bewuss-

Arch. Jacobs, Bremen. Rats-Cafd in Bremen. Cafd I. Obergeschoss.


ten Künstlers das namenlose „Bureau“ den Bau in Händen hat.“
Die äussere Dreiteilung des Hauses motiviert sich in
besonderem Masse durch den inneren Ausbau, da am Markt
die alte Diele des Hauses, Hinterm Schütting 8 und im West-
flügel die grosse Stövesandtsche Diele eingebaut sind, die
in den Fassaden architektonisch zum Ausdruck kommen.


Arch. Otto Kulm, Stuttgart.
Dienstgebäude für das Kgl. Medizinalkollegium. Stuttgart. Stallgebäude, Erdgeschoss.

Eine malerische Folge von sehr interessanten und für Bremen
typischen Räumen ergibt sich zwanglos. Es sind dies die
„Marktdiele“, die „Lübsche Stube“ mit vorzüglichen Wand-
bildern, die „Schänke“ und die „Wohnstube“, die einander
die Behaglichkeit abringen, so recht geeignet, den Laien und
den Fachmann zum Aufenthalt einzuladen.
Weiterhin als ein Anziehungspunkt des Restaurants „der
Hängeboden“, ferner die „grosse Diele“, die „Küche“, der
„Söller“, der „Kaminsaal“, das „Himmelreich“, einer prächtigen
Trinkecke, der „Mausefalle“ und wie die Zufluchtswinkel aus

der Unruhe und Hetze des Alltagslebens alle heissen mögen.
Alles in allem ein glänzendes Beispiel eines mit Herz und
Gemüt und trefflichem Kunstsinn geschaffenen neuen Bau-
denkmals eines jungen, begabten Baukünstlers, von dem wir
manch gleich schönes Werk wohl noch erwarten dürfen.

Begründet 1858

I NTERNATIONALE FiYGI EN E-AUSSTELLUNG
DRESDEN 1911
Kollektiv-Ausstellung des Verbandes
Deutscher Zentralheizungs - Industrieller
Halle 54 • „Ansiedlung und Wohnung“
Sachverständige Führung

Kunnnontpupr
gpiiuncs-imd liiHunijsonlflijpn
Jamburg Bprlin Bremen Kipl Frankfurt ü.JIL Posen
Strassburg i.Els.



chinkel - Akademie
Berlin, Neanderstrasse 3.
Direktor: Königl. Regierungs-Baumeister a. D. Werner.
Tageskurse ! Ausbildung zu Abendkurse I
Architekten, Technikern, Ingenieuren.
 
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