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Sommer, Gustav
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen (Band 1): Die Kreise Zeitz, Langensalza, Weissenfels, Mühlhausen und Sangerhausen — 1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.41153#0322

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Kreis Mühlhausen.

Gvntervs wird gelesen werden sollen. Zweifelhaft bleibt der nun folgende abge-
kürzt geschriebene Wohnort desselben: de Er. (= Erfurt?). Die dann folgenden,
wiederum mit zwei Abkürzungszeichen versehenen neun Buchstaben enthalten ohne
Zweifel den Namen des einen Kirchenprovisors, der mit einem ungenannten Kollegen
(socius suus) den Guss der Glocke besorgt hatte. Die Lesung des Namens (an-
scheinend Yor-und Zuname) bleibt unsicher. Sollte der Socius etwa der Verfasser
der Inschrift gewesen sein und seinen Namen aus Bescheidenheit nicht genannt
haben, so hatte er, wie sein Latein beweist, dazu sehr gute Gründe. — Die zweite
Glocke ist 1817 von E. C. Koch in Mühlhausen gegossen und mit zwei Trompeten -
bläsern (!) decorirt. Die kleine Glocke hat keine Inschrift.
Der Hof, den das Kloster Volkerode besass und 1318 an die Stadt Mühl-
hausen verkaufte, ist gegenwärtig ein Gasthaus, heisst aber noch immer „die Burg.“
In der Nähe des Dorfes, dicht an der Sondershäuser Chaussee, befindet sich
ein Steinkreuz (Eig. 11) von etwa 2,20“ Höhe, das sich durch seine Inschrift

Fig. 11.


deutlich als Mord- oder Todtenkreuz kennzeichnet. Der Zuname des an dieser
Stelle verstorbenen MDB (ertus) ist zweifelhaft. Dergleichen Kreuze mit 3Iajuskel-
inschriften finden sich selten, und den Schriftzügen nach könnte das besprochene
Kreuz selbst bis in’s 13. Jahrh. hinaufreichen. Eine Photographie desselben be-
sitzt die Magistrats-Bibliothek zu Mühlhausen.
 
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