Knnststatistische Uebersicht.
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14. Jahrh. erheben sich nicht über die gewöhnlichen Arbeiten dieser Art und
Zeit. — Kunstwerth hat nur das heil. Grab in Diedorf vom J. 1501.
Gut erhaltene, bemalte und vergoldete Schnitzaltäre finden sich in den
Dortkirchen von Gross -Burschla, Dörna, Effelder, Eigenrode, Falken, Gross-Grabe,
Klein-Grabe, Höngeda, Horsmar, Keiser und in Trefurt. Die Schreine in den
beiden Hauptkirchen und in St. Georg zu Mühlhausen zeichnen sich durch Reich-
thum aus. — Andere figürliche Schnitzarbeiten kommen nur wenige vor: in der
Marienkirche zu Mühlhausen ausser einer Heiligen an einem Thürpfosten die An-
betung der Weisen in Einzelfiguren, in Reiser eine Pietas und ein grosses Crucifix.
Werthvollere Tafelmalereien aus dem 15. und 16. Jahrh. sind nur in der
Marienkirche zu Mühlhausen nachgewiesen.
Glasmalereien aus dem 14. Jahrh. finden sich, mehr oder weniger be-
schädigt, zu Mühlhausen in beiden Hauptkirchen, sowie in S. Jacobiund S. Nicolai.
— Gute Muster von Bleiverglasungen haben sich in einigen Dorfkirchen er-
halten; die in Annrode scheinen dem 16. Jahrh. anzugehören.
Durch schön geschnitzte KirchStühle in den mannigfaltigsten Barok-
Mustern sind die Dorfkirchen zu Bickenriede, Beberstedt, Diedorf, Silberhausen,
Struth und Zella ausgezeichnet. Schöne Tische aus der Renaissance sind auf dem
Rathhause in Trefurt und in Kloster Zella,
Yon gothischen und späteren silbernen Kelchen bietet die Sacristei von
S. Blasien in Mühlhausen eine ganze Auswahl, zum Th eil von ausgezeichneter
Arbeit. Besonders hervorzuheben ist eine goldene Hostienbüchse, vorzüglich
wegen der trefflichen Renaissance-Muster der aufgelegten Ornamente. — Er-
wähnung verdient der Stempel des grossen reichsstädtischen Siegels vom Anfang
des 13. Jahrh. im städtischen Archiv zu Mühlhausen.
Zierliche Eisenbeschläge im gothischen Geschmack finden sich an einigen
Thürflügeln der Marienkirche in Mühlhausen und an einem Kirchenkasten zu
Langula. — Ein Meisterwerk von Schlosserarbeit der Renaissance ist das Chorab-
schlussgitter in S. Blasien zu Mühlhausen.
Profanbauten vonBedeutung aus dem Mittelalter sind nicht zu verzeichnen;
nur die umfangreichen, theils romanischen, theils gothischen Ueberreste des
Schlosses Hormannstein bei Trefurt sind zu erwähnen. Auch die Ringmauer
von Mühlhausen ist immer noch von Interesse für mittelalterliche Militärarchitektur.
— Auch aus der Renaissancezeit ist nichts Bedeutenderes vorhanden. Das Mühl-
häuser Rathhaus hat gar keine eigentliche Architektur, und das Rathhaus in
Trefurt bietet nur beschränktes Interesse. — Im Privatbau hat das sonst so in-
teressante Mühlhausen ausser einem sehr reichen Erker im unteren Steinwege
kaum etwas aufzuweisen; die Brände gegen Ende des 17. Jahrhunderts mögen die
Hauptschuld daran tragen.
Auffallend gross ist die Anzahl von alten Steinkreuzen, die sich theils
in und bei den Dörfern, theils im freiem Felde finden. Sie rühren aus sehr ver-
schiedenen Zeiten her und reichen bis tief ins 16. Jahrh. hinab. Einige sind durch
Inschriften als Mordkreuze gekennzeichnet, che meisten übrigen, die hier sogen.
Zehnt- oder Bonifaciussteine, sind ohne jegliche Bezeichnung und darum von
zweifelhafter Bedeutung. Im Eichsfelde hat man dieselben ohne ausreichende
Gründe mit der Zehntfreiheit gewisser, oft sehr Meiner Districte in Verbindung
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14. Jahrh. erheben sich nicht über die gewöhnlichen Arbeiten dieser Art und
Zeit. — Kunstwerth hat nur das heil. Grab in Diedorf vom J. 1501.
Gut erhaltene, bemalte und vergoldete Schnitzaltäre finden sich in den
Dortkirchen von Gross -Burschla, Dörna, Effelder, Eigenrode, Falken, Gross-Grabe,
Klein-Grabe, Höngeda, Horsmar, Keiser und in Trefurt. Die Schreine in den
beiden Hauptkirchen und in St. Georg zu Mühlhausen zeichnen sich durch Reich-
thum aus. — Andere figürliche Schnitzarbeiten kommen nur wenige vor: in der
Marienkirche zu Mühlhausen ausser einer Heiligen an einem Thürpfosten die An-
betung der Weisen in Einzelfiguren, in Reiser eine Pietas und ein grosses Crucifix.
Werthvollere Tafelmalereien aus dem 15. und 16. Jahrh. sind nur in der
Marienkirche zu Mühlhausen nachgewiesen.
Glasmalereien aus dem 14. Jahrh. finden sich, mehr oder weniger be-
schädigt, zu Mühlhausen in beiden Hauptkirchen, sowie in S. Jacobiund S. Nicolai.
— Gute Muster von Bleiverglasungen haben sich in einigen Dorfkirchen er-
halten; die in Annrode scheinen dem 16. Jahrh. anzugehören.
Durch schön geschnitzte KirchStühle in den mannigfaltigsten Barok-
Mustern sind die Dorfkirchen zu Bickenriede, Beberstedt, Diedorf, Silberhausen,
Struth und Zella ausgezeichnet. Schöne Tische aus der Renaissance sind auf dem
Rathhause in Trefurt und in Kloster Zella,
Yon gothischen und späteren silbernen Kelchen bietet die Sacristei von
S. Blasien in Mühlhausen eine ganze Auswahl, zum Th eil von ausgezeichneter
Arbeit. Besonders hervorzuheben ist eine goldene Hostienbüchse, vorzüglich
wegen der trefflichen Renaissance-Muster der aufgelegten Ornamente. — Er-
wähnung verdient der Stempel des grossen reichsstädtischen Siegels vom Anfang
des 13. Jahrh. im städtischen Archiv zu Mühlhausen.
Zierliche Eisenbeschläge im gothischen Geschmack finden sich an einigen
Thürflügeln der Marienkirche in Mühlhausen und an einem Kirchenkasten zu
Langula. — Ein Meisterwerk von Schlosserarbeit der Renaissance ist das Chorab-
schlussgitter in S. Blasien zu Mühlhausen.
Profanbauten vonBedeutung aus dem Mittelalter sind nicht zu verzeichnen;
nur die umfangreichen, theils romanischen, theils gothischen Ueberreste des
Schlosses Hormannstein bei Trefurt sind zu erwähnen. Auch die Ringmauer
von Mühlhausen ist immer noch von Interesse für mittelalterliche Militärarchitektur.
— Auch aus der Renaissancezeit ist nichts Bedeutenderes vorhanden. Das Mühl-
häuser Rathhaus hat gar keine eigentliche Architektur, und das Rathhaus in
Trefurt bietet nur beschränktes Interesse. — Im Privatbau hat das sonst so in-
teressante Mühlhausen ausser einem sehr reichen Erker im unteren Steinwege
kaum etwas aufzuweisen; die Brände gegen Ende des 17. Jahrhunderts mögen die
Hauptschuld daran tragen.
Auffallend gross ist die Anzahl von alten Steinkreuzen, die sich theils
in und bei den Dörfern, theils im freiem Felde finden. Sie rühren aus sehr ver-
schiedenen Zeiten her und reichen bis tief ins 16. Jahrh. hinab. Einige sind durch
Inschriften als Mordkreuze gekennzeichnet, che meisten übrigen, die hier sogen.
Zehnt- oder Bonifaciussteine, sind ohne jegliche Bezeichnung und darum von
zweifelhafter Bedeutung. Im Eichsfelde hat man dieselben ohne ausreichende
Gründe mit der Zehntfreiheit gewisser, oft sehr Meiner Districte in Verbindung