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Kreis Sangerhausen.
arbeit. Neben einem in ihrer Mitte errichteten Crucifixe knieen rechts vier
geharnischte männliche und links fünf weibliche Figuren, von je nur 24cm Höhe.
Der im Osten der Kirche stehende Thurm trägt drei Glocken und die grösste
derselben folgende Umschrift in Minuskeln:
ano öm m° ccccl hilf got tyes(us) maria berat.
Uftr ungen.
Pfarrkirchdorf, 8 Km. westnordwestlich von Kosla (sedes Berga inf.) Nach
den Traditiones Fuldenses erhielt die Abtei Fulda 890 Güter in Ufturunga. Es
kam 1341 durch Tausch von Honstein an Stolberg. Die dasige St. Andreaskirche
wurde in den Jahren von 1732 bis 1734 neu erbaut. Seit 1866 ziert ein sehr
gutes Bild, von Prof C. Pfannenschmidt in Berlin gemalt, den Altar. Es stellt
Johannes den Täufer dar, wie er seinen Jüngern den Heiland zeigt mit den
Worten: „Siehe, das ist das Lamm Gottes!“ Die Kirche besitzt einen Kelch etwa
dem Ende des 15. Jahrhunderts entstammend mit Fischblasenornamentik und der ge-
wöhnlichen Inschrift „Jhesus“ an den Prismen des Knaufs vertheilt. In der Sacristei
wird ein kupfernes, vergoldetes Processionskreuz aufbewahrt, das zwar von rorna-
nisirender Form (kleeblattförmige Enden der Kreuzesarme), doch spätgothischer
Ornamentik ist. Christus erscheint auf demselben mit nur schmalem Schurz. Von
den drei Glocken ist die grösste vom Jahre 1612, die . andern beiden sind neueren
Ursprungs.
Uthleben.
Pfarrkirchdorf h1!2 Km. westsüdwestlich von Nordhausen (sedes Berga Supe-
rior). Erscheint 1093 als Odenleve, später als Odeleyben. Die 169- erbaute Kirche
war dem heil. Petrus geweiht. Der Taufstein von Marmor 1702 von Forstmeister von
Schlotheim gestiftet, ist sehr beschädigt. Die Brüstungen der Emporen sind mit Scenen
aus der biblischen Geschichte bemalt. An einer
Fig. 98. Säule der nördlichen Empore betin det sich ein in
t . . Stolz geschnitzter Crucifixus. Der von Schlot-
0 DnUFIL-CC C'LV ° heim sehe Kirchenstand wird von barocker
TD 2 TU 61 ° fn - DIQ »R 3 M 1 6 Holzschnitzerei eingerahmt. Der Thurm steht
auf der östlichen Seite der Kirche und ent-
hält 3 Glocken, von denen die grösste die in Fig. 93 abgebildete Umschrift enthält.
(Der hier genannte dies Remigii ist der erste October). Die mittlere ältere Glocke
hat die in Fig. 94 abgebildete verkehrt stehende Cursivumschrift, welche den
Fig. 94.
iO l'ii ptimi
nu4 ifec-ccnt &c.7ie.t/ic6a. ta, in -mMtiemitu eC (fenc.-
Kreis Sangerhausen.
arbeit. Neben einem in ihrer Mitte errichteten Crucifixe knieen rechts vier
geharnischte männliche und links fünf weibliche Figuren, von je nur 24cm Höhe.
Der im Osten der Kirche stehende Thurm trägt drei Glocken und die grösste
derselben folgende Umschrift in Minuskeln:
ano öm m° ccccl hilf got tyes(us) maria berat.
Uftr ungen.
Pfarrkirchdorf, 8 Km. westnordwestlich von Kosla (sedes Berga inf.) Nach
den Traditiones Fuldenses erhielt die Abtei Fulda 890 Güter in Ufturunga. Es
kam 1341 durch Tausch von Honstein an Stolberg. Die dasige St. Andreaskirche
wurde in den Jahren von 1732 bis 1734 neu erbaut. Seit 1866 ziert ein sehr
gutes Bild, von Prof C. Pfannenschmidt in Berlin gemalt, den Altar. Es stellt
Johannes den Täufer dar, wie er seinen Jüngern den Heiland zeigt mit den
Worten: „Siehe, das ist das Lamm Gottes!“ Die Kirche besitzt einen Kelch etwa
dem Ende des 15. Jahrhunderts entstammend mit Fischblasenornamentik und der ge-
wöhnlichen Inschrift „Jhesus“ an den Prismen des Knaufs vertheilt. In der Sacristei
wird ein kupfernes, vergoldetes Processionskreuz aufbewahrt, das zwar von rorna-
nisirender Form (kleeblattförmige Enden der Kreuzesarme), doch spätgothischer
Ornamentik ist. Christus erscheint auf demselben mit nur schmalem Schurz. Von
den drei Glocken ist die grösste vom Jahre 1612, die . andern beiden sind neueren
Ursprungs.
Uthleben.
Pfarrkirchdorf h1!2 Km. westsüdwestlich von Nordhausen (sedes Berga Supe-
rior). Erscheint 1093 als Odenleve, später als Odeleyben. Die 169- erbaute Kirche
war dem heil. Petrus geweiht. Der Taufstein von Marmor 1702 von Forstmeister von
Schlotheim gestiftet, ist sehr beschädigt. Die Brüstungen der Emporen sind mit Scenen
aus der biblischen Geschichte bemalt. An einer
Fig. 98. Säule der nördlichen Empore betin det sich ein in
t . . Stolz geschnitzter Crucifixus. Der von Schlot-
0 DnUFIL-CC C'LV ° heim sehe Kirchenstand wird von barocker
TD 2 TU 61 ° fn - DIQ »R 3 M 1 6 Holzschnitzerei eingerahmt. Der Thurm steht
auf der östlichen Seite der Kirche und ent-
hält 3 Glocken, von denen die grösste die in Fig. 93 abgebildete Umschrift enthält.
(Der hier genannte dies Remigii ist der erste October). Die mittlere ältere Glocke
hat die in Fig. 94 abgebildete verkehrt stehende Cursivumschrift, welche den
Fig. 94.
iO l'ii ptimi
nu4 ifec-ccnt &c.7ie.t/ic6a. ta, in -mMtiemitu eC (fenc.-