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Gast, Uwe; Rauch, Ivo
Die mittelalterlichen Glasmalereien in Oppenheim, Rhein- und Südhessen — Corpus vitrearum medii aevi - Deutschland, Band 3,1: Berlin: Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.52850#0016

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EINFÜHRENDE HINWEISE UND ERLÄUTERUNGEN I j
Glasoberfläche {Lochfraß} und zersetzt dabei die Glassubstanz. Der so entstehende Sulfatbelag verursacht nicht nur
eine Transparenzminderung, sondern meist auch den Verlust der außenseitigen Bemalung. Bei Schwitzwasserbildung
bleibt auch die Bemalung der Innenseite nicht verschont; Lotausbrüche sind die Folge.
Die einzige derzeit vertretbare Maßnahme zur Sicherung der Farbfenster besteht in der Anbringung einer isother-
malen Außenschutzverglasung, bei welcher die originalen Scheiben auf einer Stahlkonstruktion in den Innenraum
versetzt und damit vor atmosphärischen Einflüssen geschützt werden (ausführlich Stefan Oidtmann, Die Schutz-
verglasung - eine wirksame Schutzmaßnahme gegen Korrosion an wertvollen Glasmalereien, Aachen 1994). Im Zuge
dieser Versetzung werden die Felder nicht nur mit stabilen Rahmen versehen, sondern meist auch verbreitert. Da die
Rahmenmaße der einzelnen Felder in situ häufig nicht exakt zu nehmen sind, werden - analog zu den Fensteröffnun-
gen - stets die lichten Maße angegeben, aus denen sich unter Zurechnung der Randbleie die ursprünglichen Feldmaße
recht genau ermitteln lassen.
Zum Problem der Erhaltung und Sicherung vgL die grundlegenden Beiträge von Ulf-Dietrich Korn, Ursachen und
Symptome des Zerfalls mittelalterlicher Glasgemälde, in: Deutsche Kunst und Denkmalpflege 29, 1971, S. 5S-75; Eva
Frodl-Kraft, Konservierungsprobleme mittelalterlicher Glasmalereien, in: Annales du je congres de l’association
internationale pour l’histoire du verre, Liege 1972, S. 357-370; dies., in: Österr. Zs. für Kunst und Denkmalpflege 27,
1973, S. 55-65; Ernst Bacher, Außenschutzverglasung, ebenda S. 66-68; Gottfried Frenzel, Probleme der Restau-
rierung, Konservierung und prophylaktischen Sicherung mittelalterlicher Glasmalereien, in: Maltechnik 88, 1982, S.
230-260, und die kritische Bibliographie von Roy G. Newton, The Deterioration and Conservation of Painted Glass.
A Critical Bibliography (CVMA Great Britain - Occasional Papers II), Oxford 1982. Den neueren Forschungsstand
vermittelt das von Arnold Wolff herausgegebene Sammelwerk: Restaurierung und Konservierung historischer Glas-
malereien, Mainz 2000.
Zur Erklärung der Erhaltungsschemata: Die zu verschiedenen Zeiten vorgenommenen Ergänzungen werden
in Bleiriss-Umzeichnungen (Maßstab 1:15, 1:20) wie folgt gekennzeichnet:

Unberührt erhaltene Teile
Vor dem 19. Jh. ergänzte Teile
Im 19. Jh. ergänzte Teile

Zweite Restaurierung des 19. Jh.

Bei der vorletzten Restaurierung ergänzte Teile
Bei der letzten Restaurierung ergänzte Teile

Übermalte bzw. nachkonturierte Teile
Flickstücke aus altem Glas
Seitenverkehrt eingesetzte Teile
Außenseitig doublierte alte Teile
Fehlstellen

Bei durchbrochenen Schraffuren ist die Angabe unsicher.

Zur Wiedergabe der Inschriften: Die originalen Teile einer Inschrift sind kursiv, die ergänzten Teile gerade ge-
setzt. Auflösungen von Abkürzungen stehen in runden, Fehlstellen und Ergänzungen in eckigen Klammern; bei kur-
siver Schrift sind sie gesichert, bei gerader Schrift hypothetisch.

Zur Beschreibung der Wappen: Die Beschreibung der Wappen folgt den Sprachregeln der Heraldik.
 
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