DIE VERGLASUNG DES NÖRDLICHEN QUERHAUSFENSTERS
403
Fig. 341. ESQhs. n VII,
Nr. 32. M 1:20
Fig. 342. ESQhs. n VII,
Nr. 33. M 1:20
Ornament, Farbigkeit: Die Heilige trägt ein ockergelbes Ge-
wand mit Fiederrankenschmuck; ansonsten Grisaillemalerei
mit Silbergelb in Attributen und Landschaft.
Stil, Datierung: Die zarte Figur der Hl. Helena ist aufs Engste
mit den Frauen in der hier unter Nr. 17-29 behandelten Schei-
bengruppe verwandt. Derselbe Figurentypus begegnet z.B. in
der Darstellung der Braut in der Hochzeit zu Kana (Abb. 222,
224). Aber auch charakteristische Motive wie die merkwür-
digen Pflanzen im Vorder- und der zapfenartig geformte Baum
im Hintergrund sind dort wiederzufinden (Abb. 221). Die
Scheibe kann daher wie Nr. 17-29 nach Köln lokalisiert und
um 1500 datiert werden, wobei ihre Zugehörigkeit zu dem ty-
pologischen Zyklus fraglich bleibt447.
Worms, StA, Nr. M 1175a; CVMA A 10924
33. HL. JOHANNES EV. MIT KNIENDEN
STIFTERINNEN Fig. 342, Abb. 197
Rheinland (Köln?), um 1480/85.
H. 75 cm, B. 55 cm. - Feld 6b. - Hunecke 1988, S. 202-205;
Rauch 1994,1, S. 70, Nr. i448.
Inschrift: Am unteren Rand 1888 hinzugefügt: <Der hl. Jo-
hannes der Evangelist>.
Erhaltung: 1888 wurden die Stücke mit dem Kopf des Hl. Jo-
hannes Ev. und der Hintergrundarchitektur erneuert. Letztere
weist zudem kleine Ergänzungen der (vor-)letzten Restaurie-
rung auf. Ansonsten originaler Bestand (mit Flickstück einer
mädchenhaften Stifterin aus gleichem Kontext in der Mitte
zwischen den beiden in ganzer Figur knienden Stifterinnen).
Ikonografie, Komposition: Eine portalartige rahmende Archi-
eines Teils der Scheiben - nach 1476 angeführt, was letztlich besser zur
Geschichte des Baues passt, der bis zum Einzug der Augustinerinnen
1475 lediglich von zwei Stiftsdamen bewohnt worden war; vgl. hierzu
Ulrich Bock, St. Cacilia, in: Colonia Romanica.Jb. des Fördervereins
Romanische Kirchen Köln e.V. 10, 1995 (Kölner Kirchen und ihre mit-
telalterliche Ausstattung, I), S. 121-132, hier S. 121. Die von Rauch
1994,1, S. 85 (Nr. 33), und Rehm 1999, S. 250, 256 und S. 595L, Nr. 312,
vorgeschlagene Datierung in die Zeit »um 1500« bzw. »um 1490/1500«
dürfte etwas zu spät angesetzt sein.
445 Bei Rehm 1999 nicht besprochen.
446 Friederike (Tschochner-)Werner, Art. »Helena«, in: LCI, VI,
1974, Sp.485-490,bes. Sp. 487L
447 Vgl. auch Rauch 1994,1, S. 83L, Nr. 30.
448 Bei Rehm 1999 nicht besprochen.
449 G. Martin Lechner, Art. »Johannes der Evangelist«, in: LCI, VII,
1974, Sp. 108-130, hier Sp. 112L
450 So vor allem von Oidtmann 1929, S. 331, und Rauch 1994, I,
S. 70.
tektur gewährt Einblick in einen gewölbten, durch einen Da-
mastvorhang unterteilten, an der Rückwand mit hohen, schma-
len Lanzettfenstern versehenen Raum, in dem der Hl. Johannes
Ev. mit den Attributen Kelch und Drache steht449. Vor ihm
knien drei - ursprünglich zwei - in kostbare Gewänder geklei-
dete Stifterinnen, deren Identifizierung mangels jeglicher An-
haltspunkte (Wappen und/oder Inschriften) nicht möglich ist.
In der rahmenden Architektur und in der Aufteilung des
Raumes sowie - worauf bereits verschiedentlich hingewiesen
worden ist450 - in Haltung, Gewandung und Figurentyp der
Stifterinnen bestehen enge Bezüge zu den entsprechenden Stif-
terdarstellungen im Chor der Kirche von Ehrenstein (Fig. 343).
Ornament, Farbigkeit: In der auf Weiß-, Braun- und Silber-
gelbtöne für Basen, Kapitelle, Rippen und Laibungen redu-
zierten Architektur bildet der eingehängte hellviolette, mit
gelben und gelb/weißen Borten und einem großflächigen Da-
mastmuster versehene Vorhang im Hintergrund den einzigen
farbigen Akzent. Hinzu kommen noch die reich gemusterten
Gewänder der Figuren: Johannes Ev. trägt ein orangebraunes
Gewand und einen weißgrauen Mantel; die Kleider der Stifte-
rinnen sind graublau und rot mit weißgrauen Pelzborten und
silbergelben Applikationen, beide tragen als Kopfbedeckung
jeweils einen weißgrauen Hennin; das Gewand der jungen,
dazwischen eingeflickten Stifterin mit silbergelb hinterlegtem
Haar ist wiederum weißgrau.
Stil, Datierung: Die Scheibe ist in Technik und Stil unmittelbar
mit der Verglasungsgruppe Nr. 1-16 zu verbinden, in der sie
wiederum zu jenen Scheiben gehört, die Bezüge nach Ehren-
stein aufweisen.
Worms, StA, Nr. M 1166b;
CVMA A 10909, A 10967 (Detail), Großdia A 191
Fig. 343. Hl. Katharina mit Stifterin Margarete von Burscheid.
Ehrenstein, ehern. Kreuzherren-Klosterkirche, Chor n II, 3b.
Rheinland (Köln?), um 1480.
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Fig. 341. ESQhs. n VII,
Nr. 32. M 1:20
Fig. 342. ESQhs. n VII,
Nr. 33. M 1:20
Ornament, Farbigkeit: Die Heilige trägt ein ockergelbes Ge-
wand mit Fiederrankenschmuck; ansonsten Grisaillemalerei
mit Silbergelb in Attributen und Landschaft.
Stil, Datierung: Die zarte Figur der Hl. Helena ist aufs Engste
mit den Frauen in der hier unter Nr. 17-29 behandelten Schei-
bengruppe verwandt. Derselbe Figurentypus begegnet z.B. in
der Darstellung der Braut in der Hochzeit zu Kana (Abb. 222,
224). Aber auch charakteristische Motive wie die merkwür-
digen Pflanzen im Vorder- und der zapfenartig geformte Baum
im Hintergrund sind dort wiederzufinden (Abb. 221). Die
Scheibe kann daher wie Nr. 17-29 nach Köln lokalisiert und
um 1500 datiert werden, wobei ihre Zugehörigkeit zu dem ty-
pologischen Zyklus fraglich bleibt447.
Worms, StA, Nr. M 1175a; CVMA A 10924
33. HL. JOHANNES EV. MIT KNIENDEN
STIFTERINNEN Fig. 342, Abb. 197
Rheinland (Köln?), um 1480/85.
H. 75 cm, B. 55 cm. - Feld 6b. - Hunecke 1988, S. 202-205;
Rauch 1994,1, S. 70, Nr. i448.
Inschrift: Am unteren Rand 1888 hinzugefügt: <Der hl. Jo-
hannes der Evangelist>.
Erhaltung: 1888 wurden die Stücke mit dem Kopf des Hl. Jo-
hannes Ev. und der Hintergrundarchitektur erneuert. Letztere
weist zudem kleine Ergänzungen der (vor-)letzten Restaurie-
rung auf. Ansonsten originaler Bestand (mit Flickstück einer
mädchenhaften Stifterin aus gleichem Kontext in der Mitte
zwischen den beiden in ganzer Figur knienden Stifterinnen).
Ikonografie, Komposition: Eine portalartige rahmende Archi-
eines Teils der Scheiben - nach 1476 angeführt, was letztlich besser zur
Geschichte des Baues passt, der bis zum Einzug der Augustinerinnen
1475 lediglich von zwei Stiftsdamen bewohnt worden war; vgl. hierzu
Ulrich Bock, St. Cacilia, in: Colonia Romanica.Jb. des Fördervereins
Romanische Kirchen Köln e.V. 10, 1995 (Kölner Kirchen und ihre mit-
telalterliche Ausstattung, I), S. 121-132, hier S. 121. Die von Rauch
1994,1, S. 85 (Nr. 33), und Rehm 1999, S. 250, 256 und S. 595L, Nr. 312,
vorgeschlagene Datierung in die Zeit »um 1500« bzw. »um 1490/1500«
dürfte etwas zu spät angesetzt sein.
445 Bei Rehm 1999 nicht besprochen.
446 Friederike (Tschochner-)Werner, Art. »Helena«, in: LCI, VI,
1974, Sp.485-490,bes. Sp. 487L
447 Vgl. auch Rauch 1994,1, S. 83L, Nr. 30.
448 Bei Rehm 1999 nicht besprochen.
449 G. Martin Lechner, Art. »Johannes der Evangelist«, in: LCI, VII,
1974, Sp. 108-130, hier Sp. 112L
450 So vor allem von Oidtmann 1929, S. 331, und Rauch 1994, I,
S. 70.
tektur gewährt Einblick in einen gewölbten, durch einen Da-
mastvorhang unterteilten, an der Rückwand mit hohen, schma-
len Lanzettfenstern versehenen Raum, in dem der Hl. Johannes
Ev. mit den Attributen Kelch und Drache steht449. Vor ihm
knien drei - ursprünglich zwei - in kostbare Gewänder geklei-
dete Stifterinnen, deren Identifizierung mangels jeglicher An-
haltspunkte (Wappen und/oder Inschriften) nicht möglich ist.
In der rahmenden Architektur und in der Aufteilung des
Raumes sowie - worauf bereits verschiedentlich hingewiesen
worden ist450 - in Haltung, Gewandung und Figurentyp der
Stifterinnen bestehen enge Bezüge zu den entsprechenden Stif-
terdarstellungen im Chor der Kirche von Ehrenstein (Fig. 343).
Ornament, Farbigkeit: In der auf Weiß-, Braun- und Silber-
gelbtöne für Basen, Kapitelle, Rippen und Laibungen redu-
zierten Architektur bildet der eingehängte hellviolette, mit
gelben und gelb/weißen Borten und einem großflächigen Da-
mastmuster versehene Vorhang im Hintergrund den einzigen
farbigen Akzent. Hinzu kommen noch die reich gemusterten
Gewänder der Figuren: Johannes Ev. trägt ein orangebraunes
Gewand und einen weißgrauen Mantel; die Kleider der Stifte-
rinnen sind graublau und rot mit weißgrauen Pelzborten und
silbergelben Applikationen, beide tragen als Kopfbedeckung
jeweils einen weißgrauen Hennin; das Gewand der jungen,
dazwischen eingeflickten Stifterin mit silbergelb hinterlegtem
Haar ist wiederum weißgrau.
Stil, Datierung: Die Scheibe ist in Technik und Stil unmittelbar
mit der Verglasungsgruppe Nr. 1-16 zu verbinden, in der sie
wiederum zu jenen Scheiben gehört, die Bezüge nach Ehren-
stein aufweisen.
Worms, StA, Nr. M 1166b;
CVMA A 10909, A 10967 (Detail), Großdia A 191
Fig. 343. Hl. Katharina mit Stifterin Margarete von Burscheid.
Ehrenstein, ehern. Kreuzherren-Klosterkirche, Chor n II, 3b.
Rheinland (Köln?), um 1480.