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Gast, Uwe; Rauch, Ivo
Die mittelalterlichen Glasmalereien in Oppenheim, Rhein- und Südhessen — Corpus vitrearum medii aevi - Deutschland, Band 3,1: Berlin: Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.52850#0445

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WORMS • MUSEUM DER STADT

die gelb/rot gewandete, gelb gekrönte und mattviolett nimbierte Maria auf ihrem rechten Arm tragend, beide Figuren
mit zartrosa getöntem Inkarnat. Von dem blaugrauen Grund abgesehen, der in dem rekonstruierten Fenster sonst nur
im Hintergrund der Tabernakelnische mit dem Hl. Christophorus und in den Ornamentbahnen wiederkehrte, abge-
sehen auch von dem Inkarnatton, wurden diese wenigen Farben gleichermaßen für die Architekturglieder verwendet
(Fig. 410), wodurch der vierzeiligen Komposition eine größtmögliche farbliche Geschlossenheit verliehen wurde. Da-
bei steht die hinter dem Dreiecksgiebel aufragende Bekrönung vor rotem Grund, der Farbwechsel verlief demnach
zeilenweise von Blau nach Rot, und ebendiese Grundfarben wurden in den Ornamentbahnen mit gegenständigen
halbierten, blau/rot geteilten Vierpässen mit Weinlaub- und Eichblattfüllung aufgenommen (Fig. 411).
Stil, Datierung: Der von Heinrich Oidtmann überlieferte Ankauf des Wormser Scheibenensembles in Augsburg
(1881), aber auch die Tatsache, dass der älteste, ab ca. 1880 nachweisbare Aufbewahrungsort jener neun Scheiben, die
mit ihm zu ein und derselben Verglasung gehört hatten (Fig. 411), die Sammlung Grützner in München war20, lässt



Fig. 411. Hl. Christophorus in Architekturtabernakel und Ornamentscheiben
aus der Sammlung von Eduard von Grützner. Zustand um 1930.
 
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