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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 3.1886

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Roth, Rudolf: Die St. Martinskirche und Pfarrstelle in Leutkirch, [3]
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Gams, Pius: Die 45 sog. ständigen schwäbischen Klöster in den heutigen Ländern Bayern, Württemberg und Baden bis 1802, [19]: Kloster-Nekrologien
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Litterarisches
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https://doi.org/10.11588/diglit.20205#0045

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mögen, daß er sie mit allen Gnaden meine, so wolle er Ihnen
den Rathschlag geben, daß sie solch ihr leidig Fm nehmen bis
ans nächst und zukünftigen Reichstag ein- und angestellt, d. h.
abbestellt, was alsdann dieser und anderer Sachen halber
clisrem'rt und beschlossen, trage er keine Sorg, daß sie neben
andern Ständen nicht ützig (trotzig) sein oder davon exoluclirt
(ausgeschlossen) und abgesondert sein würden, auch mit solchen
ihren billigen Stillstand Äendernng halber der Religion einige
Ungnade ans sich laden, sondern alle Gnade Gunst und guten
Willen dadurch erlangen werden."
Das war eine harte Büßpredigt. Es blieb der damali-
gen protestantisch gesinnten Bürgerschaft nichts anderes übrig,
als in das Interim sich zu fügen und zur alten katholischen
Religion znrüäznkehren. (Fortsetzung folgt.)

Die 45 sag. ständigen schwäbischen Master
in den heutigen Ländern Bayern, Württemberg
und Baden bis 1 802.
Kloster - Nekrologi e n
von ?. Pins Gams, O. 8. N. za St. Bouifaz in Manchen.
Mit archivalischeu Beitragen von Otto Nieder, k. Archivsekretär zn
Nenbnrg a. D.
(Fortsetzung.)
5. Gelt erle Benno, von Thannhausen, geb. 1. April
1737, Pr. 12. Okt. 1761, Eyprior, gest. 24. Juni 1803.
6. Bromberger Martin, von Heinhof, geb. 12. Nov.
1772, Pr. 0. Ott. 1796, gest. im Kloster 18. Dez. 1805.
7. Worte Wikterp, von Hirschbach, geb. 26. Oktober
1779, Pr. (d), gest. im Kloster als Opfer der Nächstenliebe
10. Jan. 1806.
8. Drichtler Allgustin, voll Augsburg, geb. 30. Ott.
1742, Pr. 26. Okt. 1766, letzter Superior zu Liezheim, zog
nach Übergabe des Snperiorates Liezheim an Bayern zn seinen
Mitbrüdern nach St. Ulrich, gest. im Kloster 27. Jan. 1806.
9. Stiböck Magnus, von Augsburg, geb. 7. Jan. 1772,
Pr. 6. April 1795, Sekretär des Abtes, gest. im Kloster als
Opfer der Nächstenliebe 30. Jan. 1806.
10. Bozenhard Simbert, von Augsburg, geb. 25. Febr.
1774, Pr. 23. September 1798, wurde nach der Aushebung
Frühmesser in Haunstetten, gestorben daselbst am Fanlfieber
15. Febr. 1808.
11. Fichtl Nidgar, von Vocksberg, geb. 5. Dezbr.
1748, Pr. 14. Juni 1772, Ehorregent, gest. zn Augsburg
27. Febr. 1817.
12. Kircher Ulrich, von Augsburg, geb. 6. Jan. 1767,
Pr. 19. Juni 1791, 1812 Expositns zu Ünterzieheim, 1813
Psr. zu Steingaden, gest. 7. Okt. 1821.
13. Steid le Adalbert, von Pfersee, geb. 29. Mai 1753,
Pr. 31. März 1777, Prediger an der Pfarr- und Stifts-
kirche, gest. als AnShilfspr. zu Augsburg 1. Febr. 1825.
14. Krumm Cölestin, von Augsburg, geb. 18. Dezbr.
1752, Pr. 12. Okt. 1775, Beichtvater zn Münster in Gran-
bünden, gest. 24. Febr. 1825.
15. Hilber Anselm, von Salzburg, geb. 25. März
1755, Pr. 10. Okt 1779, gest. als Pensionär zu Augsburg
28. Mai 1827.
16. Krumm Maurus, von Augsburg, geb. 28. März
1754, Pr. 10. Okt. 1779, seit 1802 Psr.'in'Wengen, gest.
als Dekan und Psr. zu Wertingen 30. April 1829.
17. Braun Plazidns, von Peitting, geb. 11. Februar
1756, Pr. 10. Okt. 1779, Archivar, Bibliothekar und Groß-

kellerer, Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu München,
gest. zu Augsburg 23. Okt. 1829.
18. Egeu Vernarb von, aus Meran, geb. 23. Apr. 1746,
Pr. 14. Juni 1772, Kästner, gest. zu Augsburg als Pension
när und Jubilar 22. Juni 1832.
19. Nösl Sebastian, von Augsburg, geb. 5. Jan. 1779,
Pr. 3. April 1802, 1812 Psr. zu Jugetried, ca. 1820 Psr-
zu Ottobeureu und Schulinspektor gest. 15. Aug. 1834.
20. Neumayr Leonhard, von Augsburg, geb. 7. Inns
1754, Pr. 10. Oktober 1779, emeritierter Professor, bischöP
Synodal-Examinator, gest. zu Augsburg 8. Juli 1836.
21. Streicher Rupert, von Türkenfeld, geb. 28. Okt-
1766, Pr. 6. Jan. 1791, gest. als Chorregent von St. Ulrich
10. Mai 1837.
22. Ruckher Konrad, von Augsburg, geb. 21. Juni
1774, Pr. 24. April 1797, 1812 Psr. zu Inningen, 1815
Psr. zu Medlingen, gest. 12. März 1842.
23. Roth Tosso, von Nassenbeuren, geb. 7. Febr. 1772,
Pr. 9. Okt. 1796, 1815 Feldprediger, 1816 Psr. zu Böbing
bei Schongau, gest. als Kommorant zu München 23. Dez-
1843.
24. Abbt Benedikt, von Dindorf, geb. 3. Novbr. 1768,
Pr. 8. Jan. 1792, Professor der Theologie, 1804—10 Pst-
zu St. Ulrich, 1812 Psr. von St. Georgen, seit 1814 wieder
Psr. von St. Ulrich bis zu seinem Tode, zugleich I. Abgeord-
neter der Ständekammer, gest. als Psr. von St. Ulrich 16. Febr-
1847. (Schluß folgt.)

MLlerarisches.
Lehrbuch der Kircheugeschichte von Or. F.
Funk, Professor der Theologie an der Universität Tü-
bingen. Nottenbnrg a. 9t. Verlag von W. Bader. 1866.
Preis 6 M.
Das längst erwartete Handbuch von dem Vertreter der Kirche»-
geschichte an unserer Landesuniversität ist..nun erschienen und wird wol»
allgemein mit Freude begrüßt werden. Überschreiten die ähnlichen Werke
von Hergenröthcr und Alzog unzweifelhaft den Nahmen eines Lehrbuchs
ist Möhler's Kirchengeschichte ebenso unzweifelhaft bei allen Vorzuges
veraltet, leidet bei Brück die Darstellung des Thatsächlichen unter der
überwuchernden Reflexion, ist Kraus wegen der durch sein Buch sich hi»-
ziehenden Tendenz nicht mit Unrecht vielfach angefochteu worden, w
findet dieses Lehrbuch neben den bisher benützten und geschätzten se»w
vollberechtigte Stelle und wird sich in kurzer Zeit viele Freunde erwerbe»-
Der Zweck des verehrten Verfassers war, wie die Vorrede sagt, nament-
lich eine möglichst knappe und übersichtliche Darstellung, da es der aka-
demischen Jugend, für welche das Buch in erster Linie geschrieben iw
nur bei dieser Fassung gelingt, auf dem weiten Gebiete der Kirche»-
geschichte mit der wünschenswerten Sicherheit sich heimisch zu machen-
Zugleich wird aber durch Angabe der Litteratur Anleitung zu weitere!»
Studium gegeben. Meist sind dabei jene Arbeiten hervorgehoben, welche
ein abschließendes Resultat zu Tage fördern und die frühere LitteratNs
möglichst vollständig berücksichtigen. Die Reflexion ist der Kürze halber
zurückgedrängt; über sein wohlerwogenes Endurteil aber läßt uns
Verfasser nie im Unklaren. Zu den Kontroversen ist immer Stellung
genommen. Das Hauptgewicht ist aber mit Recht auf die Darstellung
des Thatsächlichen gelegt nach dem altbewährten historischen Grundsatz'
die Wahrheit über alles. Die einzelnen Sätze sind so präzis gefalw
daß man bei jedem sieht, wie das -dlonum prematur in nnnuin« »»
reichlichsten Grade zutrisft. Alls Einzelheiten einzugehen, gestattet der
Raum nicht. Es sei nur bemerkt, daß die Darstellung sich bis a»
die unmittelbare Gegenwart erstreckt. Außerdem dürfte es die zahlreichen
Schüler interessieren, daß auch die Patrologie und christliche Kunstarchä»-
logie an zutreffender Stelle ausgenommen sind. Wer das treffliche Weck
seiner Bibliothek einverleibt, wird es nicht bereuen. Zur Orientier»».!)
über die neuesten Resultate und den heutigen Stand der kirchengeschichtN-
chen Wissenschaft ist es wie kein anderes geeignet.
Die katholische W. Bader'sche Buchhandlung, die sich hier z»»s
erstenmal mit einem hervorragenden größeren Werke einführt, hat dasselbe
recht gut ausgestattet. Wir beglückwünschen sie von Herzen. 6.

Stuttgart, Buchdruckerei der Aktiengesellschaft „Deutsches Volksblatt".
 
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