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Dörpfeld, Wilhelm; Reisch, Emil
Das griechische Theater: Beiträge zur Geschichte des Dionysos-Theaters in Athen und anderer griechischer Theater — Athen, 1896

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https://doi.org/10.11588/diglit.5442#0036

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Die Bauwerke im Bezirk des Eleutherius.

21

ncr als es für einen Tempel überhaupt zulässig ist. Bei vier Säulen berech-
net sich, vorausgesetzt, dass der Tempel in dorischem Stile erbaut war, die
Grösse der mittleren Axweite auf etwa 2,70"', die der beiden anderen auf
rund 2,50'". War der Stil aber jonisch, was sehr unwahrscheinlich ist, so
würden alle drei Axweiten etwa 2}6o"' messen.

Es ist die Vermutung geäussert worden, dass die grosse Tiefe der Vor-
halle mit Rücksicht auf die Gemälde gewählt sei, welche nach der Beschrei-
bung des Pausanias (I, 20, 3) hier angebracht gewesen seien. Träfe diese Ver-
mutung das Richtige, so würde unsere Reconstruction unrichtig sein, die bei-
den Seitenmauern müssten dann als geschlossene Wände ergänzt werden. Al-
lein abgesehen davon, dass auch bei unserer Ergänzung im Pronaos noch

5 (O H.

Figur 5. Jüngerer Dionysos-Tempel. Ergänzter Grundriss.

Hätz für Gemälde vorhanden ist, wissen wir nicht genau, in welchem Ge-
bäude und in welchem Räume sich die Gemälde befanden. Nach dem Wort-
au e der Stelle bei Pausanias ist es nicht ausgeschlossen, an die Cclla des
jüngeren Tempels oder auch an die Stoa zu denken.

Für die Bestimmung der Bauzeit des Tempels sind wir einerseits auf das
aumaterial und die Bauweise der Fundamente, andererseits auf die Nach-
richt des Pausanias angewiesen, dass Alkamenes das Cultbild gemacht habe.
j3, ■ - Verwendung der Breccia zur Fundamentirung von Gebäuden erst in
tei Zeit nach Perikles üblich geworden ist, so kann der Tempel frühestens
jy ^nc-le des V. Jahrhunderts erbaut sein. Man möchte sogar lieber in das
Jahrhundert hinabgehen, weil das am Ende des V. errichtete Erechtheion
^ c 1 die ältere Fundamentirung mit Porös zeigt. Dies scheint aber der zwei-
fe haltsPunkt nicht zu gestatten, nämlich die Nachricht über den Vcr-
std^Cr C*CS ^u^kildes. Den Dionysos des Alkamenes und die Zeit seiner Ent-
ung hat E. Reisch in dem «Eranos Vindobonensis» 1893 ausführlich behan-
 
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