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Ness, Wolfgang [Editor]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 10, Teil 1): Stadt Hannover — Braunschweig, 1983

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https://doi.org/10.11588/diglit.44751#0067

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nur noch im Traufbereich vorhandenen
Knaggen und Füllbretter sind reich ornamen-
tiert. Noch aus der zweiten Hälfte des 17.
Jh. stammen die Eckbauten zum Holzmarkt
und zur Burgstraße (Nr. 11, 12; Burgstraße
31, 33; Holzmarkt 3). Die über profilierten
Balkenköpfen und Füllbrettern vorkragen-
den Stockwerke zeigen unregelmäßig ange-
ordnete Fußstreben. Die Bauten sind zur
Straße mit Zwerchhäusern versehen. Der zur
Kramerstraße giebelständige Eckbau Holz-
markt 3 mit Ladeneinbau von 1895 ist mit
Kramerstraße 12 im Innern zusammenge-
faßt.
Auf der Nordseite der Kramerstraße schließt
an Nr. 11 ein Massivbau mit vorgehängter
imitierter Fachwerkfassade an, dem zwei
originale Fachwerkbauten mit Vorkragun-
gen und Windenerker folgen (Nr. 9, um
1720; Nr. 8, um 1780).
Die weiteren Fachwerkbauten auf der Süd-
seite sowie Holzmarkt 2 sind aus der Zeit um
1820/40. Zum Teil kragen die Stockwerke
noch schwach vor. Kramerstraße 22 ist ur-
sprünglich ein 1664 für Moritz Duve gebau-
tes Haus, das aus neuen Bauteilen anpassend
restauriert wurde.

Kramerstraße 9. 8


Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg hatte
eine Durchsetzung der Kramerstraße mit
Massivbauten stattgefunden, zu denen die
Nr. 17 mit guter Jugendstilfassade gehört
(1907/08). Um 1960 wurde auf der Nord-
seite ein großer sich über mehrere alte Par-
zellen erstreckender Neubau in unangepaß-
ter Weise gebaut.
Holzmarkt
Die den Holzmarkt auf der Westseite begren-
zenden Bauten wurden mit Ausnahme des
kurz vor 1900 entstandenen Nolte-Hauses
(Holzmarkt 4; Benennung nach dem Ge-
schäft Foto Nolte im Erdgeschoß) im Zwei-
ten Weltkrieg zerstört. Der danach in städte-
baulich bedeutender Situation isoliert ste-
hende Neorenaissance-Bau ist in die Neubau-
planung um das Leibnizhaus (vgl. S. 62/3)
mit einbezogen und erhält sein ursprüngli-
ches Äußeres.
Der Brunnen auf dem Holzmarkt wurde
1896 anläßlich eines Firmenjubiläums gestif-
tet (Oskar-Winter-Brunnen). Die zweite Was-
serschale des erhöhten, von einem schönen
Eisengitter umgebenen Brunnens wird von
einer Bronzefigur eines Schmiedes unter

Kramerstraße 24,23,22


reichverziertem, schmiedeeisernem Balda-
chin bekrönt (Architekt Otto Lüer; Bild-
hauer C. Gundelach, 1955 Neuschaffung der
Figur durch F. A. Sötebier nach Einschmel-
zung im Zweiten Weltkrieg).
Burgstraße/Ballhofplatz, -Straße
Vom Holzmarkt führt die Burgstraße zum
Ballhofplatz. Die Straßenzeile wurde gegen-
über dem Neubau des Historischen Museums
(vgl. S. 52) abgesehen von einem massiven
Putzbau von 1960 (Burgstraße 29) mit um-
gesetzten Fachwerkbauten aus der Knochen-
hauerstraße ergänzt bzw. neu bebaut. Den
massiven Baukörpern wurden die Fachwerk-
fassaden nur vorgeblendet (Burgstraße 25,
27, 27a).
Davon ausgenommen sind die Eckbauten am
Ballhofplatz, die bereits im Zuge der Sanie-
rung 1938 renoviert wurden und den Zerstö-
rungen entkamen. Vorkragende Fachwerk-
obergeschosse setzen jeweils auf massiven
Erdgeschossen auf. Der nördliche Bau
(BalIhofStraße 12) entstand Ende des 17. Jh.
mit Mansarddach, der südliche (Burgstraße
23/23a) wurde anstelle der 1630 eingestürz-
ten St. Gallenkapelle (vgl. S. 50) durch

Holzmarkt 3, 2 mit Oskar-Winter-Brunnen



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