Wohnhausgruppe Gerberstraße
Südlich der als Geschäftsstraße und Haupt-
verbindung durch die Glocksee nach Linden
konzipierten Königsworther Straße liegt an
der Oeltzen-, Hartwig- und Gerberstraße, die
strahlenförmig Zusammentreffen, eine ge-
schlossene Gruppe von mehrgeschossigen,
großstädtischen Häusern (Gerberstraße 7,
14—19, Hartwigstraße 1—7, Oeltzenstraße
9—12, 18—22), die typisch für den Mietwoh-
nungsbau dieser Aera ist. Gleichzeitig bildet
sie einen städtebaulich und historisch inter-
essanten Kontrast zu der älteren, über-
formten Bebauung am westlichen Abschnitt
Oeltzenstraße / Andertensche Wiese / Dreyer-
straße, wo sich seit etwa 1905 eine Fußgän-
gerbrücke über die Leine findet.
Auf der Südseite der Oeltzenstraße entstan-
den ausgehend von der Brühlstraße Wohn-
häuser bereits in den achtziger Jahren, von
denen das heutige Verbindungshaus (Nr. 22,
Arch. Max Kolde, 1884-86) im gotisieren-
den Stil der Hannoverschen Schule und die
benachbarte Villa (Nr. 21, um 1884) im Stil
der Neorenaissance erhalten sind. In den
neunziger Jahren errichtete man die an-
schließenden dreigeschossigen Miethäuser,
die bei allen Unterschieden im Detail durch
die einheitliche Gliederung mit ausluchtarti-
gen Vorbauten als sehr homogen erfahren
werden. Die schmalen Vorgärten, die beweg-
ten Fassaden, die leichte Straßenkrümmung
und der Geländeabfall nach Westen erzeugen
den reizvollen, abwechslungsreichen Straßen-
charakter.
Im Gegensatz dazu liegen die drei- und vier-
geschossigen Häuser an der Hartwig- und
Gerberstraße in einer Flucht direkt an der
Straße. Erker übernehmen die Gliederung,
übergiebelte Zwerchhäuser lockern die Dach-
zone auf. Der Dekor, — von Renaissance- bis
Rokoko-Elementen angeregt, lediglich die
Häuser Gerberstraße 7 und 16 entstammen
der Hannoverschen Bauschule — betont in
seiner geschoßbezogenen Anlage die Waage-
rechte; seltener taucht in seitlichen Vorlagen
und umfangenden bogigen ,,Fensternischen"
ein geschoßübergreifendes Gestaltungsmo-
ment auf (Hartwigstraße 3, dat. 1898,
Gerberstraße 17). Besondere städtebauliche
Bedeutung kommt den Eckbauten zu (Oelt-
zenstr. 11, 12, 18, Hartwigstr. 7, Gerberstr.
19), die mit ihren individuell gestalteten
Baukörpern einerseits zwischen den Straßen-
räumen vermitteln und andererseits den
Platzraum prägen.
Königsworther Straße
Die Königsworther Straße, als Hauptver-
kehrsader geplant, bietet - trotz der Zerstö-
rungen in ihrem östlichen Bereich — das gut
erhaltene Bild einer großstädtischen Ge-
schäftsstraße; gleichzeitig liegt etwa in der
Mitte der Leineübergang, der den Straßen-
charakter entscheidend mitprägt: Hier spannt
sich als flacher, natursteinverblendeter Bo-
gen mit reizvollem, durchbrochenem Gelän-
der eine der schönsten hannoverschen
Brücken über den Fluß. 1890 gebaut, erhielt
sie bis 1898 als besondere Zier vier verkup-
ferte Prachtkandelaber von C. Dopmeyer
(zwei sind z.Z. abmontiert), die mit klassi-
schen Fabelwesen des Meeres und vegetabili-
schen Formen reich geschmückt sind.
Der Flußlauf, das begrünte Ufer und die an-
grenzende Bebauung bieten der Brücke eine
reizvolle Umgebung: In ihrer unmittelbaren
Nachbarschaft entstand um 1900 (Planung
1897) auf dem Ostufer der Leine das Abwas-
Hartwigstraße von Nr. 7 und Nr. 1 Richtung Königsworther Straße
Oeltzenstraße 22 nach Südwesten
(Oeltzenstraße 12), Hartwigstraße 7,
Oeltzenstraße 11
(Oeltzenstraße 12), Gerberstraße 17,16
Königsworther Straße, Brücke über die Leine
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Südlich der als Geschäftsstraße und Haupt-
verbindung durch die Glocksee nach Linden
konzipierten Königsworther Straße liegt an
der Oeltzen-, Hartwig- und Gerberstraße, die
strahlenförmig Zusammentreffen, eine ge-
schlossene Gruppe von mehrgeschossigen,
großstädtischen Häusern (Gerberstraße 7,
14—19, Hartwigstraße 1—7, Oeltzenstraße
9—12, 18—22), die typisch für den Mietwoh-
nungsbau dieser Aera ist. Gleichzeitig bildet
sie einen städtebaulich und historisch inter-
essanten Kontrast zu der älteren, über-
formten Bebauung am westlichen Abschnitt
Oeltzenstraße / Andertensche Wiese / Dreyer-
straße, wo sich seit etwa 1905 eine Fußgän-
gerbrücke über die Leine findet.
Auf der Südseite der Oeltzenstraße entstan-
den ausgehend von der Brühlstraße Wohn-
häuser bereits in den achtziger Jahren, von
denen das heutige Verbindungshaus (Nr. 22,
Arch. Max Kolde, 1884-86) im gotisieren-
den Stil der Hannoverschen Schule und die
benachbarte Villa (Nr. 21, um 1884) im Stil
der Neorenaissance erhalten sind. In den
neunziger Jahren errichtete man die an-
schließenden dreigeschossigen Miethäuser,
die bei allen Unterschieden im Detail durch
die einheitliche Gliederung mit ausluchtarti-
gen Vorbauten als sehr homogen erfahren
werden. Die schmalen Vorgärten, die beweg-
ten Fassaden, die leichte Straßenkrümmung
und der Geländeabfall nach Westen erzeugen
den reizvollen, abwechslungsreichen Straßen-
charakter.
Im Gegensatz dazu liegen die drei- und vier-
geschossigen Häuser an der Hartwig- und
Gerberstraße in einer Flucht direkt an der
Straße. Erker übernehmen die Gliederung,
übergiebelte Zwerchhäuser lockern die Dach-
zone auf. Der Dekor, — von Renaissance- bis
Rokoko-Elementen angeregt, lediglich die
Häuser Gerberstraße 7 und 16 entstammen
der Hannoverschen Bauschule — betont in
seiner geschoßbezogenen Anlage die Waage-
rechte; seltener taucht in seitlichen Vorlagen
und umfangenden bogigen ,,Fensternischen"
ein geschoßübergreifendes Gestaltungsmo-
ment auf (Hartwigstraße 3, dat. 1898,
Gerberstraße 17). Besondere städtebauliche
Bedeutung kommt den Eckbauten zu (Oelt-
zenstr. 11, 12, 18, Hartwigstr. 7, Gerberstr.
19), die mit ihren individuell gestalteten
Baukörpern einerseits zwischen den Straßen-
räumen vermitteln und andererseits den
Platzraum prägen.
Königsworther Straße
Die Königsworther Straße, als Hauptver-
kehrsader geplant, bietet - trotz der Zerstö-
rungen in ihrem östlichen Bereich — das gut
erhaltene Bild einer großstädtischen Ge-
schäftsstraße; gleichzeitig liegt etwa in der
Mitte der Leineübergang, der den Straßen-
charakter entscheidend mitprägt: Hier spannt
sich als flacher, natursteinverblendeter Bo-
gen mit reizvollem, durchbrochenem Gelän-
der eine der schönsten hannoverschen
Brücken über den Fluß. 1890 gebaut, erhielt
sie bis 1898 als besondere Zier vier verkup-
ferte Prachtkandelaber von C. Dopmeyer
(zwei sind z.Z. abmontiert), die mit klassi-
schen Fabelwesen des Meeres und vegetabili-
schen Formen reich geschmückt sind.
Der Flußlauf, das begrünte Ufer und die an-
grenzende Bebauung bieten der Brücke eine
reizvolle Umgebung: In ihrer unmittelbaren
Nachbarschaft entstand um 1900 (Planung
1897) auf dem Ostufer der Leine das Abwas-
Hartwigstraße von Nr. 7 und Nr. 1 Richtung Königsworther Straße
Oeltzenstraße 22 nach Südwesten
(Oeltzenstraße 12), Hartwigstraße 7,
Oeltzenstraße 11
(Oeltzenstraße 12), Gerberstraße 17,16
Königsworther Straße, Brücke über die Leine
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