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Ness, Wolfgang [Editor]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 10, Teil 1): Stadt Hannover — Braunschweig, 1983

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https://doi.org/10.11588/diglit.44751#0166

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Die Leibniz Realschule 1876—78 von Droste
und Wilsdorf (Alte Celler Heerstraße 1),
das Königliche Kaiser-Wilhelm-Gymnasium
1879— 81 von Pape (Leonhardstraße), das
Schullehrerseminar 1876—81 von Pape (Vol-
gersweg) und südlich des Zellengefängnisses
(1865—75 von Schuster) das Justizgebäude
1880— 82 von Runge (Alte Celler Heer-
straße).
WEISSEKREUZPLATZ UND SEITEN-
STRASSEN
Nördlich dieses Bereichs entwickelte sich
der Weißekreuzplatz, dessen unregelmäßiger
Grundriß vor allem auf die westliche Begren-
zung durch den unregelmäßigen Verlauf der
Alten Celler Heerstraße (heute Lister Meile)
zurückzuführen ist. Seine Benennung er-
folgte nach einem heute verlorenen mittel-
alterlichen Steinkreuz. Sechs Straßenzüge,
deren Bebauung nach Alter und Gestalt-
qualität sowie durch Sichtbezüge zur Platz-
anlage gehört, münden auf den Platz oder
berühren ihn tangential. Von der Anfang der
neunziger Jahre abgeschlossenen alten Rand-
bebauung haben sich auf der Ostseite (Wei-

ßekreuzstraße/Friesenstraße) sowie an den
Einmündungen Lister Meile, Große Pfahl-
straße, Fridastraße 3 1/2—4 1/2-geschossige
Mietshäuser erhalten. Während die Bauten
unmittelbar am Platz sowie an der Lister
Meile eine auf Repräsentation ausgerichtete
Fassadengliederung mit klassizistischem und
renaissancistischem Putzdekor und -Orna-
mentik zeigen, sind die einfacheren Back-
steinbauten der Fridastraße und Große
Pfahlstraße vom Einfluß der Hannoverschen
Schule geprägt. Der Platz wurde in jüngster
Zeit als Grünanlage neu gestaltet.
ANSPRUCHSVOLLE WOHNBEBAUUNG
ZWISCHEN SCHIFFGRABEN UND ALTE
CELLER HEERSTRASSE (LISTER MEILE)
Neben diesem Mischgebiet verschiedener
Funktionen und baulicher Strukturen mit
überwiegend mittelständischer Bevölkerung
entstanden in nördlicher und nordöstlicher
Fortsetzung der vornehmen Bebauung der
Königstraße (vgl. 01 Mitte) 2 1/2- bis 3 1/2-
stöckige Wohnhäuser für das gehobene Bür-
gertum. Sedan- und Eichstraße bis Friesen-
straße sowie der südliche Anfang der Böde-

Weißekreuzplatz, nördliche Randbebauung


Fridastraße 1, 1 a, 2, 3 Lister Meile 26, um 1885


ker- und Hohenzollernstraße mit Neben-
straßen (z.B. Heinrichstraße) wurden über-
wiegend seit Ende der siebziger Jahre des 19.
Jh. bebaut.
Da der Bereich stark von Kriegszerstörungen
betroffen war, läßt sich die Art der Bebau-
ung nur noch an den Einzelbauten festma-
chen, Von den als Reihenhäusern entstande-
nen meist 2 1/2- bis 3-geschossigen Wohn-
bauten erinnert die Dreiergruppe Rumann-
straße 15,17, 19 aus dem Ende der siebziger/
Anfang der achtziger Jahre an die Bebauung
des Schiffgrabens durch Köhler, wenngleich
die Baukörper einfacher gestaltet sind. Die
Plastizität wird durch Gesimse, Fensterver-
dachungen betont.
In der Bautradition der Hannoverschen Schu-
le steht dagegen das Doppelhaus Eichstraße
3/5 von 1888. Der Backsteinbau, ursprüng-
lich mit Staffelgiebel wie Nr. 5, zeigt reichen
Dekor mit Form- und Glasursteinen und fi-
gürlichen Friesen.
In der Bauauffassung ähnlich jedoch als
4 1/2-geschossiges einspänniges Mietshaus
ausgeführt ist Eichstraße 42 (vgl. auch Eck-
bau Heinrichstraße 17). Gegenüber liegen

Lister Meile 31,33, 35


Große Pfahlstraße 26, 25, 24, 23 (22)


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