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Frankfurter Meß-Relation, das ist: halbjährliche Erzehlungen der neuesten Staats - und Welt-Geschichten — 1753/​1754; 1757/​1758-1760

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Neunter Haupttitul: Von dem Königreich Pohlen und andern Europäischen Republicken
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https://doi.org/10.11588/diglit.53677#0313

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Von dem Königreich Pohlen und andern Curopäis. Republicken. 9-
kurz darauf noch ein ander-, welche- g'e chen Endzweck batte, und in welchem be«
son.sirs wegen der Da:chzu«s der Ruß scheu Truppen durch Pohlen und der Dssa«
tzung der Poi-lauch-Preußische» Llädte, alte Beisicherunaen wieder-dolet, und alle«
Mt der Notdwenvigkeit, in welch m sich die K«)scrin befände, ihre Miirten und
besonders den König m Pohlen, von der Preußischen Unterdrückung ,u befreien qe,
rechlftrüget war, wozu vena, besonders k» Ansehung ihrer eigenen Königs, alle
pstichrbesiiffene Senatoren und Edle von bohlen das übrige willig und möglichst
beyuagen, wenigsten« sich die Ruß-sch.'N Maasregeln gerne gefallen lafstn würden.
Die« sino die beiderseitigen Aeufferungea ihrem wesentlichen Inhalt nach. Levorstehsn.
Namens der Republick ist nicht« Brantwottungsweife weder auf eine, noch die an-der Reichstag,
dere bekannt worden. Die vorgewesene Befützung von Danzig machte am meisten
Bewegung, und nothigke endlich auch den König sich bst) der Kayseriu von Ruß,
land dahin jn bearbeiten, lstrß die Sache unterblieb. Alle« übrige wird sich näher
»eigen; wenn der auf den nachsikünftigen rten Oet. nach Warschau angchtzke Reichs*
rag zusammen kommen wird. Daß es aber übrigens unter den Pohlnifchen Greffen al,
leroings verschiedene Prsußischgesinnte siebt, bedarf wohl keines Beweises; wie
denn unter andern em Kürst vutoinirsky ein Hosamt, Regiment zu Diensten die.
seö auMNchrrt hat, welches wuckirch, untel'eraeütk Antüükuus dieses
Fürsten, bey den Preußischen Armem Dienste thut.
Mit dein Türkischen Gesandten, welcher, der Gewohnheit nach, die Thron- s-tr-lt k-«
besieigung des Sultans dun Köriia und der Dpi!blick Pohlen zu eröfnen nach War,
schau gekommen; sind ss wie zu Petersburg einige Cer-momalstreitiqkeiten enlstan-
den; mdem sich derselbe-w-ieerte, die, dem Hrrkom nm nach, dem Kron Kroßfelv.
Herrn von Pohlen von den Türkischen Gesandten zu gebende erste Visite abzustatlen.
Gleichwie aber dieser aus »en Borzügen seiner Wurde bestünde, und dir Sache als» "
nach Constautinopel gelangete: so echieit der Gesandte endlich den gemessenen Be,
fehl, keine Neuerung zu machen, und der Großvrrir selbst eröfneke solche in einem
verbindlichen Schreiben, das er an dm Großfelsherrn abließ. Von der Commißio«
des Gesandten und ob er wurklich Anregungen gegen den Marsch der Russen und
die Besetzung vvi? Preussen zu machen habe, läßt sich itzo noch nicht« bestimmen,
unsere Zeiten sind so , daß man einer fast r omal bestätigten Nachricht nicht trauen
darf: also wird e« am besten gechan seyn zu warten, bis dieser Minister selbst redet:
al« denn wird es Zeit genug ftvn zu sehen, ob er etwas und was er deswegen ,r»
erinnern har.
Die Dpublick Venedig hat bisher nicht so glücklich seyn können, ihre seit eini- Venedig,
ger Zeit Mit dem römischen Stuhl oSschwebrade Streitigkeiten völlig auseinander
»u setzen. So billig und gelassen Benedikt der >4te abgebildet wird; so wenig konre
er doch bewogen werden, der Republick in ihren Forderungen nach,»geben. Endlich
ersolgte der Hintrtt des Pabsie«, und die Sache gerieth also völlig ins Stecken.
Das kurze Conclave endigte sich aber ,n einem bessndcrn Vergnügen der Republick,
indem die Wahl der Cardinale auf einen Venetianer fiel, und sie also die Hofnuna
bekam, baß sich der neue Pabst nach aller Möglichkeit bearbeiten würde , die bishe-
rigen Zwistigkeiten zum Wohlgefallen seines Vaterlandes zu vergleichen. Sie ver-
nahm also die WahlM» Cardinal Rezzonico mit grosser Freude, und bezeugte ihr
Vergnügen in grvsseEolennitaten. A« Ende derselben ward der ganze S. Mar-
en« Platz erleuchtet 5 und gegen dem Rezzomcoifchen Pallast über ein trefliches Feuer,
werk angerundet. Der hohe Rath ertheikte dem Bruder Clementis des XkHsen die
Mr-e eine« Prscuratoren don S. Marco, und machte auf dessen Familie die Rit,
Nr terschaft
 
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