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Friederich, Johann Konrad
Die Wundermappe oder sämmtliche Kunst- und Natur-Wunder des ganzen Erdballs: Treu nach der Natur abgebildet und topographisch-historisch beschrieben (2. Haupt-Abtheilung, 2. Band): Asien — Frankfurt am Main: Comptoir für Literatur und Kunst, 1839

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.66632#0007

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VH. Persien.

Kleber das Urvolk Persiens und dessen Bewohner, in der
heiligen Schrift die Elamiten genannt, ist nichts mit Gewißheit zu
erforschen. Sie lebten anfänglich in einer ziemlich beschränkten und
wenig bevölkerten Gegend, und zählten kaum mehr als 100,000
Einwohner, die in 12 Stämme eingetheilt waren. Indessen müssen
sie zur Zeit Abraham's doch schon bedeutend gewesen seyn, da
nebst dem König von Sodama noch vier andere Fürsten den Ela-
miten zünftig waren. Elam, ein Enkel Sems, war ihr Urvater.
Die Assyrer unterjochten sie, und 528 Jahre sollen sie unter deren
Herrschaft gestanden haben. Mehrere Geschichtschreiber, wie Michaelis
u. s. w., wollen, daß die Elamiten ein ganz verschiedenes Volk
von den Persern gewesen seyen, können dies aber eben so wenig,
wie andere das Gegentheil, beweisen.
Die Griechen bekümmerten sich bis zur Zeit des Cyrus wenig
um dies Land und seine Bewohner, dagegen berichten die arabischen
Sagen, daß Cajumaroth, dessen Name rechtschaffener Richter be-
deutet, der erste persische König gewesen sey. Dieser habe den
schönen Grundsatz ausgesprochen, daß ein König sein eigenes Glück
immer dem seines Volkes opfern müsse, welchen er auch fortwäh-
rend allen seinen Handlungen unterlegt habe. Cajumaroth hatte
zu Gunsten seines Enkels abgedankt, da sein Sohn in der Zurück-
 
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