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Friederich, Johann Konrad
Die Wundermappe oder sämmtliche Kunst- und Natur-Wunder des ganzen Erdballs: Treu nach der Natur abgebildet und topographisch-historisch beschrieben (2. Haupt-Abtheilung, 2. Band): Asien — Frankfurt am Main: Comptoir für Literatur und Kunst, 1839

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.66632#0137

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IW

Auf solche Weise ist dieser Gott in verschiedenen Körpern und
unter verschiedenen Gestalten erschienen, um die verschiedenen Arten
von Wesen zu erschaffen, deren jedem er einen Körper gab, wel-
cher an Gestalt und Qualität demjenigen ähnlich war, dessen er
sich zu seiner Erzeugung bedient hatte.

Geschichte der Schöpfung nach dem Gesetzbuch
des Menu.
Das Universum befand sich ursprünglich bloß in der ersten
göttlichen Vorstellung, noch unausgebrütet und gleichsam in Dun-
kel gehüllt, der Vernunft eben so wenig bemerkbar als erklärbar,
durch Offenbarung noch nicht entdeckt, als wäre es gänzlich in
Schlummer versenkt. Dann erschien die einige, durch sich selbst
bestehende Macht in unverringerter Majestät, ließ, obwohl selbst
unbemerkt, diese Welt mit fünf Elementen und andern Principien
der Natur bemerkbar werden, und dehnte ihre Vorstellung aus,
indem sie das Dunkel verscheuchte. Da ging er, der von Ewig-
keit und selbst die Seele aller Wesen ist, den sich der Geist bloß
denken kann, dessen Wesen, da er keine sichtbaren Theile hat, für
die Werkzeuge der äußern Sinne nicht da und für kein anderes
Wesen begreiflich ist, glänzend hervor in eigener Person.
Als er beschlossen hatte, verschiedene Wesen aus seiner eigenen
göttlichen Substanz hervorzubringen, schuf er zuerst mit einem Ge-
danken die Wasser und legte einen Keim der Fruchtbarkeit in sie.
Dieser fruchtbare Samen wurde ein Ei, glänzend wie Gold und
in tausend Strahlen flammend, wie das Licht der Sonne; und in
diesem Ei wurde er, der von Ewigkeit ist, selbst geboren in der
Gestalt des Brama, des großen Urvaters aller Geister. Die Was-
 
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